2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die Frauen des FCB haben jetzt noch bessere Trainingsbedingungen. Foto: sampics
Die Frauen des FCB haben jetzt noch bessere Trainingsbedingungen. Foto: sampics

Behringer über neuen Campus: "Es ist einfach ein Traum"

Bayern-Frauen schwärmen von Trainingsmöglichkeiten

FC Bayern München (Frauen) - Auch die Damenmannschaft des FC Bayern ist im neuen Campus an der Ingolstädter Straße heimisch geworden. Die Spielerinnen sind begeistert.

Selbst bei einer Europameisterin ist längst nicht alles perfekt. „Seht Ihr den Fehler?“, fragt Henrik Frach in die Runde, während Jill Roord eifrig Liegestützen macht. Sie hat gut zu pumpen, auf ihrem Rücken balanciert die Niederländerin eine stattliche Scheibe Gewicht, wie man sie an Hantelstangen hängt, wenn man einmal einiges stemmen will. Frach, neuer Athletiktrainer des Frauenteams des FC Bayern, fordert aber mehr. Sorgfältiges Ausführen einer Übung ist oberstes Gebot. Bei den Münchnerinnen wird mehr denn je auf Details geachtet. Dass sie auf dem Campus neue Möglichkeiten haben, kommt gelegen.

„Es ist einfach der Traum“, sagt Melanie Behringer über die schöne neue Bayern-Welt. Die Kapitänin hat die ersten Übungen im Athletikbereich mit ihren Kolleginnen absolviert, nach einer halben Stunde aber arbeitet sie individuell. Wegen einer Verletzung wird ihr Einsatz zum Saisonstart am 3. September eng. Der Fitnessbereich des Campus ist riesig. Melanie Behringer kann hier ganz locker ihr eigenes Ding machen, zudem absolvieren im Hintergrund zwei Junioren-Gastspieler aus Ghana an einem großen Monitor Koordinationsübungen, während die Frauen in voller Teamstärke ihr Programm abspulen. Platz ist genug.

Kein Vergleich zum Gelände in Aschheim – „wir haben hier alles, was man sich erträumt“, sagt Trainer Thomas Wörle, „der Fitnessbereich ist gewaltig, draußen haben wir neben unserem Platz noch einen Athletikhügel, und die Wege sind kurz, so kann man gezielt arbeiten.“ Das mit dem eigenen Platz ist wörtlich zu nehmen: Für die Frauen ist wie für die älteren Juniorenteams stets das gleiche Spielfeld auf dem Campus reserviert. An der Säbener Straße musste oft rotiert werden, in Aschheim waren sie ab vom Schuss. Jetzt also: schöner wohnen, schöner schuften.

Die Vorbereitung lief bisher nach Wunsch. Sämtliche Testspiele wurden gewonnen, zuletzt gab es ein 3:0 über den FC Basel (Tore: Jill Roord, Nicole Rolser und Gina Lewandowski). Heute steht die letzte Etappe der Vorbereitung an, es geht fünf Tage ins Trainingslager in St. Johann bei Salzburg. Am Sonntag folgt dort der Härtetest: Chelsea.

Am Eingang des Athletikbereichs haben die Bayern auf eine Mauer in großen Lettern die Schlagworte drucken lassen, die den Campus-Bewohnern Tag für Tag bewusst sein sollen: Teamgeist, Leistungsbereitschaft, Mut, Respekt, Leidenschaft, Wille. Die Spielerinnen legen sich entsprechend ins Zeug; Melanie Leupolz sucht sich für ihre Liegestütze sogar noch Zusatzgewichte, Simone Laudehr versucht sich an einem internen Klimmzug-Rekord, Gina Lewandowski schwitzt unter einer Weste mit Gewichten.

Und immer wieder greift Frach ein, korrigierend. Bei Jill Roord moniert er die Stellung der Ellbogen bei den Liegestützen: Zu weit weg vom Körper, sagt der Fitness-Experte, „aber das machen viele Leute falsch. Die meisten lernen das schon in der Schule nicht auf die richtige Art.“ Im Kreis der Bayern-Frauen jedoch wird akribisch bis hin zu den Haltungsnoten gearbeitet. Und selbst Europameisterinnen können ja noch was lernen.

Aufrufe: 023.8.2017, 11:32 Uhr
Münchner Merkur - Andreas WernerAutor