2024-05-08T14:46:11.570Z

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Gala-Abend in Wien: Bayerns Torfrau Manuela Zinsberger macht auch abseits des Platzes eine gute Figur.  Foto: FKN
Gala-Abend in Wien: Bayerns Torfrau Manuela Zinsberger macht auch abseits des Platzes eine gute Figur. Foto: FKN

Bayerns Manuela Zinsberger ist "Österreicherin des Jahres"

Rakete auf dem Rücken

Vor einem Jahr scheiterte Christian Fuchs, der mit Leicester City sensationell die britische Meisterschaft gewonnen und Österreich als Kapitän zur EM geführt hatte. Austrias Fußballer sind in ihrer Heimat in Ungnade gefallen – die Show stehlen ihnen neuerdings die Frauen.

Während der EM in diesem Sommer kamen beim Public Viewing in Wien stolze 15 000 zusammen; Österreich entdeckt seine weibliche Seite. Und bei der Wahl zum Österreicher des Jahres 2017 gelang nun Manuela Zinsberger, was dem Kollegen Fuchs verwehrt blieb: Sie gewann.

Die Torfrau des FC Bayern hat ein bemerkenswertes Jahr hinter sich. Bei der EM wurde sie zum Gesicht des Teams, das als unbekümmerter Außenseiter die Herzen gewann. Nach dem Sieg im Viertelfinale weinte die 22-Jährige, es rührte die Nation, denn eigentlich ist die Wahlmünchnerin als Spaßvogel bekannt. Mit einem gehaltenen Elfmeter hatte sie großen Anteil am historischen Halbfinaleinzug. Ob man sie „Panther“ nennen solle, wegen ihres spektakulären Hechtsprungs, wurde sie gefragt. Da musste sie schon wieder frech grinsen. Sie habe bereits einen neuen Spitznamen, sagte sie: „Rocket.“ Die UEFA hatte nach der Gruppenphase ein Video gepostet, bei dem Manuela Zinsberger im Spiel gegen Top-Favorit Frankreich einen Ball reaktionsschnell an die Latte lenkt. Auf ihrem Rücken wurde dabei eine Rakete montiert.

Dass im Halbfinale Schluss war, tut der Popularität von Austrias Fußballerinnen offensichtlich keinen Abbruch. Und auch in München setzte Manuela Zinsberger ihren raketenhaften Höhenflug fort: Seit dem Sommer wurde beim FC Bayern ein offener Zweikampf um die Nummer 1 ausgerufen, die bisherige Reservistin hat die Chance, sich für die Zukunft zu positionieren. Mit 18 kam sie zu Bayern, im Sommer endet das Arbeitsverhältnis. Aber vielleicht hat sie bald wieder Grund zum Feiern. Argumente für eine Vertragsverlängerung hat sie reichlich.

Aufrufe: 01.11.2017, 19:06 Uhr
Andreas Werner - Münchner MerkurAutor