FC Baden Darmsbach findet vorerst Unterschlupf in Wilferdingen

„Der FC Baden Darmsbach bedankt sich recht herzlich beim FC Alemannia Wilferdingen, dass dieser unsere Mannschaften zumindest übergangsweise im Buchwald beherbergen wird“, heißt es in einer Vereinsmitteilung. Nach der Clubgründung 2011 war Darmsbach im Spielbetrieb zunächst lange zu Gast in Singen, zuletzt war man beim FC Dietlingen zuhause, mit dem es in der zweiten Mannschaft auch eine Spielgemeinschaft gab. Diese Kooperation endete aber im Sommer, weil die Dietlinger Eigenbedarf angemeldet hatten.

Die große Frage ist nun aber, ob die Wilferdinger Lösung für die ganze Saison Bestand hat. Mario Hädrich, Finanzvorstand bei den Alemannen, spricht von einem „Probelauf“ und einer „Testphase“. Denn: „Unsere Kapazitäten für Spiele und Training sind beschränkt.“ Und im Herbst/Winter stehe für Training nur der Kunstrasenplatz zur Verfügung.

Bevor die neue Übergangslösung in Wilferdingen gefunden wurde, gab es laut Darmsbacher Vereinsführung „langwierige, teils sehr zähe und nervenaufreibende Gespräche mit zahlreichen umliegenden Vereinen und Kommunen“. Mit der Gemeinde hatte man sich bereits im Spätjahr 2019 kurzgeschlossen, im Frühjahr 2020 folgten Gespräche mit dem FC Nöttingen und dem FCA Wilferdingen.

Beide Nachbarvereine sagten zunächst ab. Sie sahen die vorhandenen Kapazitäten mit der Nutzung durch eigenen Mannschaften ausgelastet. Dann schien mit dem Sportgelände „Am Riebergle“ (ehemals VfB Pforzheim) eine ganz andere Übergangslösung gefunden. Dort sind inzwischen die Wilddogs Pforzheim zuhause, deren Saison 2020 coronabedingt abgesagt worden ist. Doch die laut FC Baden Darmsbach bereits bestehende mündliche Vereinbarung wurde von der Stadt Pforzheim wieder einkassiert, weil ein anderer Pforzheimer Verein Ende August Bedarf angemeldet hatte.

So standen die Fußballer des Remchinger B-Ligisten nach nur zwei absolvierten Trainingseinheiten knapp zwei Wochen vor Rundenstart wieder ohne Spiel- und Trainingsstätte da. Erste Heimspiele wurden bereits zum Gegner verlegt. „In dieser für unseren Verein existenzgefährdenden Situation erklärte sich der FC Alemannia Wilferdingen kurzfristig bereit, unserem FCBD zunächst jeweils freitags zumindest ein Training pro Woche zu ermöglichen sowie unsere Heimspiele im Buchwald auszutragen“, hießt es nun vom FC Baden Darmsbach. Man sei dem Nachbarn für die spontane Hilfe sehr dankbar.

Mario Hädrich spricht von einem „Hilfsangebot“ und bringt auch finanzielle Fragen ins Spiel: „Wir haben enorm in unser Gelände investiert.“ Die Frage sei nun, wie sich der FC Baden Darmsbach beteiligen könne und wolle. Eine Dauerlösung ist das Gastspielrecht in Wilferdingen also nicht. „Der FCBD benötige eine langfristig tragfähige Lösung für einen festen Standort in Remchingen“, sagt die Vereinsleitung, sieht in Remchingen den Bedarf für einen weiteren Fußballplatz gegeben. Dies hätte sich in aller Deutlichkeit gezeigt.

Jetzt hoffen Darmsbachs Fußballer auf konstruktive Gespräche mit der Gemeinde und den örtlichen Vereinen, „um auf diesem Wege zu einer für alle Beteiligten zufriedenstellenden Lösung zu gelangen“. Man habe bereits vor mehreren Wochen dem Bürgermeister und den Fraktionen des Remchinger Gemeinderats ein Gesprächsangebot sowie ein umfangreiches Konzept mit mehreren Szenarien zur Sicherung einer langfristigen Zukunft des FCBD am Standort Remchingen übermittelt.