Es hat sich schon lange herumgesprochen, dass diese Aktion ein überaus sinnvolles Projekt für Amateur- und Hobbysportler in der Region ist. Allerdings könnte die Beteiligung durchaus noch höher sein. „Wir haben seit Beginn dieses Projektes rund 4.800 Sportler und Sportlerinnen beim Screening des Herz-Kreislauf-Systems untersucht. Das Register für OWL ist dabei erschreckend“, sagte der Kardiologe. „Ende 2018 gab es den letzten Fall hier in der Region, wo einer umgefallen ist. Deshalb kann man nicht genug die Aktion der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford loben, die mit ihrer Stiftung die Anschaffung von Defibrillatoren bei den Vereinen unterstützt.“
Zurück zum Screening im Herzzentrum: „Man bekommt mit wenig Aufwand viele Informationen, die wichtige Erkenntnisse für den Sportler oder die Sportlerin liefern. Bei den Profis im Fußball wird ein Riesen-Medienrummel veranstaltet, wenn etwas passiert, aber bei den Amateuren erfolgt nach einem plötzlichen Herztod manchmal nicht mal eine Meldung oder nur ein Dreizeiler in der Zeitung. In den vergangenen Jahren hat es etwa 20 Fälle von plötzlichem Herztod gegeben“, sagt Klaus-Peter Mellwig. Etwa 50 Prozent überleben bei schnellem Handeln, etwa 50 Prozent sterben.
„Solche Ereignisse wollen wir verhindern, deshalb kann ich nur dazu dringend raten, sich einem Screening zu unterziehen. In anderen Ländern ist das schon lange Pflicht. Bei unseren Profi-Sportlern ist ein neurologisches Screening vom DFB mittlerweile sogar vorgeschrieben. Den Amateur-Vereinen empfiehlt der DFB, solche Maßnahmen unbedingt auch durchzuführen. Sie machen Sinn“, fordert Mellwig die Vereine auf, ihre Sportler und Sportlerinnen durchchecken zu lassen. Es kann Leben retten. Bei der NBA (Basketball-Profiliga in den USA) ist ein neurologisches Screening schon lange Routine.
„Schließlich können Kopfverletzungen Folgeschäden verursachen. Wir beschäftigen uns in der Sportkardiologie auch immer intensiver mit dem Kopf. Wenn wir beim Screening Auffälligkeiten ausmachen, schicken wir die Leute zu Prof. Claus Reinsberger. Der ist Facharzt für Neurologie am Sportmedizinischen Institut in Paderborn. Das Screening sollte man alle zwei Jahre wiederholen“, sagt Sportkardiologe Klaus-Peter Mellweg.
Ein Sportverein in der Stadt nimmt dieses Projekt „Sport mit Herz“ sehr ernst und hat schon in der Vergangenheit seine Fußballer ins Herzzentrum zum Screening geschickt. Am Montag waren Spieler der 1. Mannschaft wieder im Herzzentrum. „Die 2. Männer-Mannschaft, die Altliga sowie A- und B-Junioren werden in den nächsten Wochen zur Untersuchung ins Herzzentrum gehen“, sagt der FCO-Vorsitzende Dirk Göhner.