Spielerstreik beim FC Bad Dürrheim

"Die Mannschaft wollte intern Druck ausüben, als Denkanstoß, haben sie gesagt. Ich hab' ihnen gesagt, lasst den Blödsinn bleiben, das führt zu nichts", sagt der FC-Vorsitzende Albrecht Schlenker über das Gespräch vor dem Trainingsboykott. Dass dieser öffentlich bekannt wurde, sei von den Spielern nicht geplant gewesen. "Der Mannschaftsrat war entsetzt", sagt Schlenker. Er räumt ein, dass der Verein mit vereinbarten Zahlungen in Rückstand ist, betroffen seien davon etwa zehn Spieler aus dem Verbandsliga-Kader.

Das aktuelle "Liquiditätsproblem" sei entstanden, weil "ein wichtiger privater Mäzen" - und keineswegs der Hauptsponsor, wie eine Zeitung fälschlicherweise geschrieben hatte - seine Unterstützung gekürzt habe. Um die Hälfte, konkretisiert der Vereinschef auf Nachfrage und ergänzt, dabei gehe es um "keine Unsummen". Zahlen möchte er nicht nennen. Die Kürzung seiner finanziellen Zuwendung habe der Mäzen schon vor Beginn der laufenden Saison mitgeteilt. Bisher habe der Verein den Fehlbetrag nicht mit anderen Einnahmen kompensieren können, doch Schlenker ist "überzeugt, wir kriegen das auf die Reihe in absehbarer Zeit". Ist gesichert, dass der Verbandsligist die Saison zu Ende spielen kann? "Davon gehe ich aus", sagt der FC-Vorsitzende. Er hoffe, dass "jetzt nicht Spender wegfallen". In der Vorweihnachtszeit erhalte der Verein üblicherweise Spenden von Anhängern.

Mit Zuschauern war der FC Bad Dürrheim schon in der Vergangenheit nicht gesegnet, doch in dieser Runde liege man "erheblich" unter dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Schlenker hat übrigens schon einmal einen Streik in seinem Verein erlebt, erzählt er gelassen: 2003 oder '04 hätten Spieler einmal statt des Trainings ein Wirtshaus besucht - auch damals wegen ausstehender Zahlungen.