2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Augen zu und durch: Der FC Amberg (in Schwarz, hier in Ascaffenburg) will die Negativserie gegen den TSV Aubstadt beenden. F: Hahn
Augen zu und durch: Der FC Amberg (in Schwarz, hier in Ascaffenburg) will die Negativserie gegen den TSV Aubstadt beenden. F: Hahn

Große Baustelle vor einer brisanten Partie

FC Amberg erwartet am Mittwoch um 18.30 Uhr den TSV Aubstadt +++ Vilsstädter gehen die Torhüter aus +++ Sollten Sommerer und Moser fehlen, spielt A-Jugend-Keeper Dominik Haas

Keine Zeit zum Verschnaufen bleibt dem Fußball-Bayernligisten FC Amberg in dieser Woche. Nach dem 1:1 vom Samstag beim Regionalliga-Absteiger Viktoria Aschaffenburg feiert die Mannschaft von Trainer Timo Rost am Mittwoch um 18.30 Uhr seine Heimpremiere in dieser Saison, ehe es am Samstag um 15 Uhr zum Würzburger FV geht. Zu Gast ist dabei im Stadion am Schanzl kein Geringerer als der Vorjahreszweite TSV Aubstadt, mit dem sich die Gelb-Schwarzen in der abgelaufenen Spielzeit lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Aufstiegsrelegation geliefert hatten.

Der TSV Aubstadt also! Da war doch was, oder? „Wir erinnern nur ungern an die beiden Begegnungen aus der letzten Saison“, blickt Rost zurück. In der Tat: Denn zweimal waren die Amberger gegen den TSV Aubstadt die spielbestimmende Mannschaft, aber zweimal – 1:2 bei den Unterfranken, 0:1 zu Hause – gingen die Vilsstädter als Verlierer vom Platz. Besonders schwer wog dabei die Heimniederlage am vorletzten Spieltag der Saison 2013/14, durch die der FC Amberg seine letzte Chance auf die Regionalliga-Relegation verspielte.

Unliebsame Erinnerungen also, die beim Amberger Coach noch ins Gedächtnis eingebrannt sind, zumal bei den beiden Niederlagen die Referees eine nicht unwesentliche Rolle gespielt hatten. In Aubstadt bekamen die Gastgeber im Oktober letzten Jahres einen umstrittenen Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen 1:1 zugesprochen. Und in Amberg griff der Schiedsrichter Mitte Mai mit seiner ungerechtfertigten roten Karte in der 29. Minute gegen Alexander Jobst sicherlich entscheidend in den Spielverlauf ein.

Rosts Hoffnung, vielmehr Forderung, an den Bayerischen Fußball-Verband (BFV) ist daher relativ klar: „Hoffentlich haben wir dieses Mal einen Referee, der erfahren genug ist, solch ein brisantes Spiel entsprechend zu leiten.“ Ein Wunsch, der ihm zumindest schon mal erfüllt wurde. Denn mit Steffen Brütting aus Effelltrich (Fränkische Schweiz) kommt ein 23-jähriger Spielleiter in die Oberpfalz, der in den letzten drei Spielzeiten auf insgesamt 67 Einsätze in der Landes- und Bayernliga zurückblicken kann, in denen er 116 Mal Gelb, sieben Mal Gelb-Rot und sieben Mal Rot gezückt hatte.

Bleiben noch zwei weitere Wünsche des FCA-Trainers offen: Nach den beiden Niederlagen gegen Aubstadt, die „einen faden Beigeschmack hatten“, will Rost diese Serie nun endlich beenden. Als drittes wünscht er sich bei der Premiere vor heimischem Publikum einen Sieg. „Der TSV ist wahrlich nicht unser Lieblingsgegner. Allerdings waren wir in beiden Partien die bessere Mannschaft und kassierten wegen der diskussionswürdigen Begleitumstände zwei Niederlagen. Jetzt sind wir dran“, fordert der Amberger Coach von seinen Akteuren. Ein Appell, der mit Sicherheit auf fruchtbaren Boden fallen wird.

Allerdings auch wohlwissend, dass die körperlich starken Unterfranken bei weitem keine Laufkundschaft sind. Zumal sie als „angeschlagener Boxer“, der zum Saisonauftakt sein Heimspiel gegen den SV Alemannia Haibach überraschend mit 0:2 (0:1) abgeben musste. „Der TSV wird und will sicherlich Wiedergutmachung für seinen Ausrutscher leisten. Darauf müssen wir uns einstellen“, so Rost.

Nach der Heimschlappe wollten die beiden Aubstädter Trainer Josef Francic und Oliver Merkl nicht einmal den Stab brechen über ihre Mannschaft: „Wir waren eigentlich topfit. Und wenn die Pause zu kurz gewesen sein soll, Haibach hatte noch eine Woche weniger“, suchten sie keine Entschuldigung. Haibach machte es vor, wie man den TSV besiegen kann: Routiniert und selbstbewusst spielte die Truppe vom Untermain vom Anpfiff weg auf. Das aggressive, lauffreudige und zweikampfstarke Spiel der Haibacher schmeckte dem TSV überhaupt nicht, er selbst fand hingegen keine Lösungen, die gut sortierte Haibacher Abwehr zu knacken.

Dabei wurde der Kader des Vorjahres-Zweiten in der Sommerpause durch Jens Trunk vom Regionalligisten Würzburger Kickers qualitativ verstärkt, weiterhin kamen Keeper Valentin Roth (1. FC Gerolzhofen), Tobias Saam und Philipp Rudbach (beide vom TSV Königshofen) sowie Dominik Eggemann (1. Suhler SV), vier weitere Akteure, die den Kader in der Breite tiefer machten. Allerdings verließen mit Jan Schneider, Tobias Gabold und Michael Gabold auch drei Leistungsträger die Unterfranken.

Ein weitaus regeres Kommen und Gehen hatte der FCA zu verzeichnen, dessen personelle Probleme sich vor dem 1:1 gegen Aschaffenburg zumindest teilweise entspannt haben. Alexander Jobst ist, nach seiner roten Karten aus dem Aubstadt-Spiel aus der letzten Saison, gegen den TSV wieder spielberechtigt. Eie Partie lang muss Andreas Graml noch seine Sperre absitzen, er ist am Samstag in Würzburg wieder mit an Bord. Auch die zuletzt angeschlagenen Michael Brandl und Michael Plänitz konnten zuletzt schmerzfrei trainieren.

Eine große Baustelle gibt es aber: Die Frage, wer gegen Aubstadt zwischen den Pfosten stehen wird. Denn Matthias Götz kassierte in Aschaffenburg Rot, die Dauer seiner Sperre ist noch offen. Neuzugang Christopher Sommerer fehlte zuletzt wegen einer Hüftprellung, trainierte aber in den letzten Tagen wieder leicht. „Wir hoffen, dass er spielen kann“, sagt Sportlicher Leiter Bernd Scheibel. Sollte dies nicht der Fall sein, wird A-Jugend-Keeper Dominik Haas wohl zu seinem ersten Bayernliga-Einsatz kommen, denn auch Sebastian Moser ist angeschlagen.
Aufrufe: 015.7.2014, 19:00 Uhr
Stephan LandgrafAutor