2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Erst in Halbzeit 2. konnte sich der FC Amberg (in Gelb) aufraffen. Nach 0:1-Rückstand zum Ende der ersten Halbzeit gegen die Reserve der Würzburger Kickers stand es am Ende 5:2.Foto: abm
Erst in Halbzeit 2. konnte sich der FC Amberg (in Gelb) aufraffen. Nach 0:1-Rückstand zum Ende der ersten Halbzeit gegen die Reserve der Würzburger Kickers stand es am Ende 5:2.Foto: abm

Die zwei Gesichter des FC Amberg

Das Team von Lutz Ernemann dreht in der Bayernliga Nord gegen Kickers Würzburg II einen 0:1-Rückstand in einen 5:2-Erfolg.

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Blamieren wollten sie sich dann doch nicht, die Amberger, im letzten Heimspiel, das hätten sie aber unweigerlich getan, wenn sie ihren Trott aus der ersten Hälfte beibehalten hätten. Der hätte nämlich unweigerlich in der Peinlichkeit geführt, So haben sie sich wohl in der Pause mal gründlich über den Sinn des Spiels unterhalten – fortan hat’s geklappt

. Aus einem 0:1-Rückstand machten die Amberger ein 5:2, das war dann das berühmte Spiel der krassen Gegensätze. Dieses sahen nur gerade noch 150 Besucher (Minusrekord) die dem FC Amberg im letzten Heimspiel der Saison 16/17 ihre Aufwartung machten, am 33. Spieltag, der 34. Beim TSV Aubstadt ist für den FC Amberg mehr oder weniger bedeutungslos geworden. Denn mit 44 Zählern ist alles erledigt was den Klassenerhalt betrifft,. Was ein Christian Knorr wert ist, hat sich an seinen beiden Treffern binnen drei Minuten gezeigt, die das Ergebnis endgültig auf Klassenerhalt gestellt haben.

Was ein Torhüter Matthias Götz wert ist, das zeigte sich bereits nach fünf Minuten, als er nach einem schwerwiegenden Fehlpass von Daniel Gömmel mit einer Blitzreaktion vor Stürmer Dominik Wüst rettete, der allein die Amberger Abwehr beschäftigt hat. Es war eine wirklich schwache erste Hälfte des FC Amberg, bei dem so ziemlich nichts zusammen gegangen ist. In der ersten Hälfte gab es auffallend viele leichtsinnige Ballverluste beim FC Amberg. Normalerweise hätte der FC Amberg bei dieser Ausgangslage viel mehr Druck machen müssen. Die Mannschaft von Lutz Ernemann aber ließ den Gegner spielen und gewähren, so spielten die „Roten“ aus Würzburg den gepflegteren Fußball, manchmal hatte die Partie den Charakter eines Trainingsspiels. Würzburgs Keeper Max Kümmet musste erstmals in der 30. Minute wirklich eingreifen – nach einem riskanten Rückwärtskopfball von Leon Volz. Allein Dominik Wüst hatte nach dem schnellen Flügelspiel der Würzburger drei gute Chancen: Eine davon traf. Ideal angespielt durchlief Wüst praktisch ohne Widerstand Ambergs Abwehr, um dann Keeper Matthias Götz mit einem Flachschuss ins rechte Eck keine Chance zu lassen. 1:0 für Würzburg. Die Mainfranken waren die bessere Mannschaft, hatten noch zwei Chancen, die zum einen Julian Ceesay (16.) mit letztem Einsatz zunichtemachte und Sebastian Fries (42.) schoss übers Tor. Bei Ambergs hieß es in diesem Zusammenhang Fehlanzeige.

So hat sich zur Pause keine Hand zum Beifall geregt, eher waren Missfallenskundgebungen zu hören, wahrscheinlich bis in die Kabine.In der zweiten Halbzeit zeigte das Amberger Team ein anderes Gesicht. Allein an Umstellungen lag es wohl wohl kaum, der Geist war anders, denn die Amberger kamen beseelt vom Siegeswillen wieder zurück aufs Feld und zeigten großes Engagement. Dabei kam ihnen ganz sicher zupass, dass Michael Busch einen an Christian Knorr verschuldeten Foulelfmeter zum 1:1 verwandeln konnte. So souverän die Würzburger auch vorher auftraten, so gerieten sie jetzt immer mehr unter Druck und waren von der Rolle. Weg war die Überlegenheit, der FC Amberg spielte schwungvoll auf, plötzlich klappte, was vorher ganz anders war. Während sich die Würzburger noch verduzt ansahen, hatte der FC Amberg binnen zwei Minuten aus einem 0:1 ein 1:1 (50.) und sogar ein 2:1 (52.) gemacht. Nach der dritten Ecke des FC Amberg durch Scott Kennedy, bei der die FVW-Abwehr gar nicht sortiert war, war das Kommando endgültig auf vorwärts gestellt. Noch einen Rückschlag gab es: Onur Ünlucifci profitierte aus einem Fehler zum 2:2, was aber die Amberger aber nicht mehr aus dem Konzept brachte.

Erst hatte Martin Popp (71.) eine gute Möglichkeit, dann erzielte Christian Knorr, schön freigespielt von Geissler gegen den herauslaufenden Torhüter Kümmel das 3:2 und dann kam Knorr nur vier Minuten später mit einer feinen Einzelleistung gegen die inkonsequente Würzburger Deckung sogar zum 4:2. Das war der Sieg, denn die Würzburger leisteten keinen Widerstand mehr. Seinen Abschied vom Amberger FC-Stadion machte Christian Knorr schließlich kurz vor dem Ende perfekt, als er bestens vorbereitete für Michael Busch, der zum nicht mehr für möglich gehaltenen 5:2-Endstand einschob.

Aufrufe: 014.5.2017, 18:00 Uhr
aogAutor