Botta-Aussetzer sorgt unnötig für viel Hektik

Völlig unnötig sei die Aktion des eingewechselten Domenico Botta gewesen, da waren sich die Protagonisten auf und neben dem Platz einig. Doch zwei Minuten vor Spielende flogen im Albstadion so richtig die Fetzen, nachdem Botta die Kugel aus kurzer Distanz auf FC 07-Keeper Kevin Fritz abfeuerte. Eigentlich nichts Ungewöhnliches im Duell Stürmer gegen Torhüter - in diesem speziellen Fall schon.

Sportlich fair hatten die Blau-Weißen den Ball ins Aus gespielt, nachdem ein Göppinger sich am Boden vor Schmerzen krümmte. Botta, der sich permanent verbale Scharmützel mit den Blau-Weißen geliefert hatte, gingen nach Wiederanpfiff die Nerven durch. Kein Fair Play, sondern Frust pur beim Ex-Reutlinger, der im Strafraum einfach draufhielt. Wütende Reaktionen von Stefan Bach und Abdussamed Akbaba waren die Folge. Der eine Albstädter griff zum Hals von Botta, der andere schubste. Der Göppinger fiel und auch Schiedsrichter Manuel Hellwig wirkte nicht wirklich deeskalierend. Zweimal rot für die Blau-Weißen und Strafstoß für den Tabellenzweiten entschied Hellwig regelkonform.

Den fälligen Elfmeter nutzte der Vizemeister allerdings ganz bewusst nicht, nur ganz schwach tippte Nebih Kadrija die Kugel an (88. Minute). „Selbstredend haben wir den Elfer hergeschenkt“, sagte Göppingens Trainer Gianni Coveli, „das gebührt der sportliche Anstand. Wir haben einen Fehler gemacht und diesen umgehend korrigiert.“

Damit blieb es beim 2:1 für den Fusionsklub aus Ebingen und Tailfingen, welcher sich mit drei Siegen in Serie noch auf Rang neun verbessert hat. „Riesenkompliment an die Mannschaft“, betonte Markus Pleuler, der nach „drei wunderschönen Jahren“ die Albstädter verlässt. Es sei absolut nicht selbstverständlich, so der FC 07-Coach weiter, „dass sich alle noch einmal so reinhängen, wenn der Trainer geht und die Saison eigentlich gelaufen ist ...“ Doch der Tabellenneunte wollte sich nach dem Erfolg in Bissingen nichts nachsagen lassen, „und hat noch einmal ein tolles Spiel abgeliefert“, wie es der Ex-Profi formulierte.

Das kam auch dem Rivalen aus dem Filstal entgegen. „Ich bin froh, dass wir noch einmal richtig gefordert wurden“, erklärte Coveli im Hinblick auf die Relegationsspiele gegen den 1. CfR Pforzheim, „wir wollten im Rhythmus bleiben und das ist auch gelungen.“