Nur noch Marcel Cornils, der tags zuvor in der zweiten Mannschaft gespielt hatte, und Ersatzkeeper Andre Hagge saßen bei Abpfiff noch auf der Bank. Die Serie der Hiobsbotschaften hatte sich am Donnerstag im Training fortgesetzt, als Christian Jürgensen das Knie eines Teamkollegen an den Kopf bekam und ins Krankenhaus musste. ,,Das sah anfangs wirklich schlimm aus", sagte Jurgeleit. ,,Er war lange benommen."
Letztlich wurde ,,nur" eine Gehirnerschütterung diagnostiziert. Am Morgen des Spieltags meldete sich dann auch noch Nedim Hasanbegovic ab. ,,Er hatte schon über Fieber geklagt, aber wir hatten noch gehofft, dass es vielleicht reicht", so Jurgeleit. Doch es ging nichts - und so stellte sich das Team, ohnehin durch die Ausfälle von Hummel, Dammann, Kasumovic, Walter und Melfsen geschwächt, fast schon von alleine auf.
Mit der ersten Hälfte war der Trainer nicht zufrieden. ,,Cloppenburg hat gezeigt, wie man in dieser Situation spielen muss. Nämlich aggressiv und mit hohem Einsatz", sagte er. ,,Wir haben zu lange gebraucht, um uns darauf einzustellen und hatten vor dem 1:0 schon ein, zwei Mal etwas Glück."
Die richtige Einstellung zu Spiel und Abstiegskampf zu finden, gelang den Flensburgern jedoch mit der Zeit. ,,In der Halbzeit haben wir das angesprochen", sagte Jurgeleit, der seine Mannschaft aber auch zuvor zumindest besser erlebt hatte als im letzten Auswärtsspiel in Lüneburg.
,,In der zweiten Hälfte haben wir unseren Faden wiedergefunden", freute sich der 50-Jährige. ,,Am Ende war der Sieg dann auch verdient. Cloppenburg hat zwar nie aufgegeben. Aber wir standen dann hinten gut."
Nun kann der ETSV etwas durchatmen. ,,Wir müssen sehen, dass wir in der Hinrunde noch ein paar Punkte sammeln", sagt Jurgeleit. ,,Im Winter wird sich dann hoffentlich auch die Personalsituation entspannen."
