2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Trotz zweier Tore konnte Jochen Koch (links, gegen Bamba Diaw) nicht verhindern, dass der TSV Gau-Odernheim nur Remis gegen Finthen spielte.
Trotz zweier Tore konnte Jochen Koch (links, gegen Bamba Diaw) nicht verhindern, dass der TSV Gau-Odernheim nur Remis gegen Finthen spielte.

Erneut Ausgleich in letzter Sekunde

Der TSV Gau-Odernheim hat aus dem Spiel gegen den FSV Saulheim nicht gelernt +++ Finthen holt den Punkt im Finish

Gau-Odernheim. Was für ein Fußballspiel: Da spielte der gastgebende TSV Gau-Odernheim 67 Minuten lang Katz‘ und Maus mit Fontana Finthen. Führt mit 2:0. Und lässt sich dann in der allerletzten Sekunde noch das 2:2 einschenken. Einem Spitzenteam der Bezirksliga, das Aufstiegsambitionen Richtung Landesliga hat, sollte das nicht passieren. Und schon gar kein zweites Mal.

Denn die Szene, die sich am Sonntag gegen Fontana Finthen ereignete, spielte sich sehr ähnlich auch am 2. Oktober ab. Gegner am Petersberg war seinerzeit der FSV Saulheim. Auch damals lief die letzte Spielminute. Der Torhüter, Murat Acar, eilte nach vorne und markierte das 3:3.

Diesmal hieß der Torhüter Tobias Oliver Kron. Auf Geheiß von Fontanas Trainer Maciek Debinski marschierte er nach vorne, als sich Lucas Marx kurz hinter der Mittellinie den Ball für einen Freistoß zurechtlegte. Am Ausgleich war er zwar dann nicht unmittelbar beteiligt, den besorgte Andreas Ludwig mit seinem zweiten Treffer, aber am Resultat änderte es nichts: Hier wie da verlor der TSV zwei schon sicher geglaubte Punkte.

Der Ärger in Reihen der Gau-Odernheimer richtete sich aber nicht nur auf ihre Abwehrreihe. Auch Jochen Koch, die einzige Sturmspitze und nicht nur wegen seiner beiden Tore zusammen mit Marek Gröhl bester TSVler, räumte ein: „Wir haben es eigentlich ganz gut gemacht. Nur die Torausbeute war nicht optimal“. Mit anderen Worten: Hätten die Angreifer konzentrierter abgeschlossen, wären die technisch beschlagenen und am Ende willensstarken Finther nie und nimmer mehr in Fahrt gekommen.

Möglichkeiten, auf 2:0 zu erhöhen, gab es reichlich. Da war da Abseitstor von Gröhl auf Zuspiel von Lukas Knell (33.) oder die Chance von Marc Stephan auf Initiative des trickreichen Koch (41.). Oder der Kopfball von Robin Schittenhelm (43.), der beinahe den Eckball von Simon Kustan vergoldet hätte. Oder der Freistoß von Gröhl aus 20 Metern, den Kron nur abklatschen konnte. Den Abpraller setzte wiederum Gröhl nur an die Latte (53.). Am anderen Ende des Platzes stöhnte Daniel Diel nur: „Das gibt es doch nicht“. So, als hätte der TSV-Keeper geahnt, dass sich dieser fahrlässige Umgang mit Torchancen rächen würde.

Wie eine Erlösung wirkte da das 2:0, das Jochen Koch (67.) markierte. Eins gegen eins ließ er Kron keine Chance. Ebenso wenig wie beim 1:0, als er den Ball geschickt mit der Brust stoppte und mit einem Drehschuss im Kasten der Finther unterbrachte. Ein Tor, von dem das einheimische Publikum lange schwärmte.

Das hätte es wahrscheinlich auch vom Spiel getan. Über eine Stunde zauberten die Gau-Odernheimer. Sie zeigten über weite Strecken beeindruckenden Kombinationsfußball. Doch wer erinnerte sich noch daran, als Fontana das Kommando übernommen hatte und die Platzherren in der eigenen Hälfte einschnürte? Christoph Hartmüller, der Coach des TSV, konnte nicht mehr helfend eingreifen. „Dass der Gegner nach dem 1:2 Oberwasser bekommen würde, war zu erwarten. Wir mussten das Spiel einfach früher entscheiden“, resümierte er.



Aufrufe: 019.3.2017, 22:00 Uhr
Claus RosenbergAutor