2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Abschied: Nach zuvor erfolgreichen Jahren verlässt Markus Blank (links) den TSV Täfertingen. Verlängerung: Jürgen Fuchs (rechts) will es mit dem TSV Diedorf noch einmal wissen.  Fotos: Andreas Lode
Abschied: Nach zuvor erfolgreichen Jahren verlässt Markus Blank (links) den TSV Täfertingen. Verlängerung: Jürgen Fuchs (rechts) will es mit dem TSV Diedorf noch einmal wissen. Fotos: Andreas Lode

Enttäuschte Trainer, zuversichtliche Trainer

Der eine geht, der andere verlängert +++ Vor dem Start der Kreisliga Augsburg beurteilt der Augsburger Landbote die Chancen der Klubs aus dem Augsburger Landkreis

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Schon bevor der Ball rollt, dreht sich das Trainerkarussell in der Kreisliga Augsburg. Zunächst geht es für fast alle aber um den puren Abstiegskampf. Der Augsburger Landbote blickt auf die Chancen der sechs Teams.

TSV Diedorf

Rechtzeitig vor dem Start wurden beim TSV Diedorf die Weichen für die neue Saison gestellt und die Verträge mit Jürgen Fuchs, Co-Trainer Benny Schmid und dem Trainer der zweiten Mannschaft, Thomas Wagner, bis 30. Juni 2017 verlängert. „Nach dem enttäuschenden Jahr 2015 haben wir mit allen drei Trainern ausführliche und konstruktive Gespräche geführt. Wir sind der festen Überzeugung, dass es der ersten Mannschaft mit Jürgen Fuchs und Benny Schmid wieder gelingt, ihr zweifellos vorhandenes fußballerisches Potenzial besser abzurufen und in die Erfolgsspur zurückzukehren“, erklärten Vorstand Dietmar Teut und Abteilungsleiter Wolfgang Balze. „Jürgen Fuchs geht nun in seine zehnte Saison beim TSV – das ist rekordverdächtig! Wichtig ist aber für uns, dass er wie in der aktuellen Vorbereitung die Jungs motiviert und nach wie vor erreicht“, so die Verantwortlichen. In der Zusage von Benny Schmid sieht man ein kräftiges Signal an die Spieler, in der neuen Saison die Ziele, die diese Saison wahrscheinlich nicht erreicht werden, mit vollem Engagement anzugreifen. Nachdem auch in der Reserve zu Beginn der Saison aufgetretene Schwierigkeiten ausgeräumt werden konnten und einige Spieler zurückkamen, sind die Verantwortlichen optimistisch, dass sich auch diese Truppe weiter positiv entwickeln wird. Eine wichtige Veränderung gab es in der Winterpause in der Abteilungsleitung: Der frühere Torwarttrainer Engelbert Eisenhofer ist seit 1. Januar als sportlicher Leiter für die Schwarz-Gelben verantwortlich.

Prognose: Nach einer enttäuschenden Vorrunde sind die Köpfe in Diedorf wieder oben. Der Klassenerhalt wird erreicht.

VfR Foret

Eigentlich sollte mit Beginn der Restsaison gleich mit der großen Aufholjagd begonnen werden, doch das Spiel gegen den Spitzenreiter TSV Göggingen musste abgesagt werden. „Wir wären sehr gerne mit einem Heimspiel gestartet“, sagte Forets Trainer Michael Betz, der aber von miesen Platzverhältnissen referierte. Obwohl der Tabellenvorletzte mit aktuell neun Punkten Rückstand auf das rettende Ufer mit dem Rücken zur Wand steht, glaubt der 48-Jährige an den Nicht-Abstieg. „Wir sind sehr, sehr zuversichtlich“, erklärte Betz mit Blick auf die „gute Vorbereitung“ und die Verstärkungen in der Winterpause. Vor allem die Rückkehr von Ayhan Kara-Idris, der zusammen mit Ufuk Saritekin vom Landesligisten Türspor Augsburg kommt, wird für Aufschwung sorgen. Über irgendwelche Trainerfragen soll deshalb keine Kraft verloren werden, alles bleibt vorerst beim Alten. Um die Mission Klassenerhalt zu verwirklichen, wurden sogar extra T-Shirts mit dem Slogan „Da geht noch was“ angefertigt.

Prognose: Der Glaube ist noch da. Die Neuzugänge lassen hoffen, aber die Spiele werden auch weniger. Es wird ganz eng.

FC Horgau

Die Kleeblätter hoffen in den letzten zwölf Spielen auf mehr Glück und viele Punkte für den Verbleib. Die Vorbereitung war laut Trainer Franz Stroh „ordentlich“, Leistungsträger wie Kapitän Manuel Schmid oder Torjäger Daniel Feistle werden aber wohl nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen können. Positiv stimmte aber das Trainingslager in der Türkei, bei dem man mit 23 Spielern an Bord „perfekte Bedingungen“ vorfand. Seit fast vier Jahren ist er nun im Rothtal als Trainer aktiv, und das soll sich auch in Zukunft nicht ändern. „Wir sprechen erst dann miteinander, wenn es nicht mehr passt“, sagt Stroh über die ehrliche Vereinbarung mit den Verantwortlichen.

Prognose: Die nächsten Wochen werden entscheidend. Falls dort kräftig gepunktet wird, schaut es gut aus. Von hinten drängt aber Foret.

TSV Leitershofen

Nicht nur Foret, sondern auch Leitershofen wird erst in der kommenden Woche in den Spielbetrieb wieder einsteigen. „Der Platz ist in einem katastrophalen Zustand“, versicherte Michael Kreutmayr, der Trainer des momentan besten Teams aus dem Landkreis (Platz sechs). Während über seine Zukunft erst im Laufe der Rückrunde gesprochen werden soll, mussten die Almkicker einen herben Abgang für die kommende Saison vermelden. Urgestein und Torgarant Dominik Bröll schließt sich als Spielertrainer dem B-Klassisten SV Erlingen an. „Wir können es nicht ändern“, so Kreutmayr, der den Abschied des „jahrelangen Leistungsträgers“ aber ein Stück weit verstehen kann: „Er soll den Weg gehen. Wenn nicht, ist er bei uns immer wieder herzlich willkommen“. Mit der Vorbereitung war der 45-Jährige im Großen und Ganzen zufrieden, wenngleich er mit Tobias Senger, der eine OP am Sprunggelenk hatte, ein Sorgenkind in seinen Reihen hat.

Prognose: Ein paar Pünktchen und ein paar Tore von Dominik Bröll auf seiner Abschiedstour sollten für einen gesicherten Mittelfeldplatz reichen.

SSV Margertshausen

Eine kleine Änderung gab es auf der Kommandobrücke am Hungerberg – wobei die beiden kickenden Coaches Manuel Degendorfer und Michael Braxmeier auch künftig das Sagen haben. Mit dem früheren Spieler Pierre Hosemann konnte ein weiterer Co-Trainer gewonnen werden, der von der Bank aus unterstützen soll. Die Vorbereitung lief aufgrund von Verletzungen und krankheitsbedingten Ausfällen zwar eher durchwachsen, dadurch konnten sich aber auch einige Spieler aus der zweiten Reihe empfehlen. Degendorfer hofft auf keine Startschwierigkeiten. „Die ersten Spiele bis Ostern werden richtungsweisend“, so der SSV-Coach, der sich, wenn möglich, von den Abstiegsrängen absetzen möchte.

Prognose: Die Konkurrenz scharrt mit den Hufen. Ein Sieg über Täfertingen könnte ein großer Schritt zum Klassenerhalt sein.

TSV Täfertingen

Für Markus Blank wird nach der Saison definitiv Schluss sein. Der Aufstiegscoach zeigte sich über die letzten Wochen und Monate beim TSV Täfertingen schlichtweg enttäuscht. „Die Luft ist raus“, sagte Blank nach einer „bescheidenen Vorbereitung“. Mit nur fünf Zählern steht man weiterhin auf dem letzten Platz, eine Besserung ist nicht in Sicht. „Wir brauchen uns nicht wundern, wenn wir absteigen“, erzählte der 33-Jährige von zu viel „Lari-Fari“ und einer schwachen Trainingsbeteiligung – einige Einheiten mussten sogar abgesagt werden. Blank selbst lässt seine Zukunft ab dem Sommer dagegen offen und will zunächst die B-Lizenz in der Sportschule in Oberhaching nachholen.

Prognose: Für den Aufsteiger könnte das Abenteuer Kreisliga bald zu Ende sein. Ein Sieg gegen Margertshausen ist Pflicht, falls das Wunder noch geschafft werden soll.

Aufrufe: 011.3.2016, 22:48 Uhr
Augsburger LandboteAutor