2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Voller Einsatz: Slaven Jokic und der SV Heimstetten kämpfen.
Voller Einsatz: Slaven Jokic und der SV Heimstetten kämpfen.

Elfinger: "Saustolz auf die Mannschaft"

SV Heimstetten - Marco Bläser hat dem SV Heimstetten einen Big Point im Abstiegskampf der Regionalliga beschert. Beim 2:1 gegen Viktoria Aschaffenburg dreht Joker das Spiel mit einem Doppelpack.

So schnell haben die Fans im Sportpark Marco Bläser noch nie laufen sehen. Soeben hat der Stürmer des SV Heimstetten in der 89. Minute das 2:1 gegen Viktoria Aschaffenburg erzielt – und nun legt der sonst eher behäbig wirkende 32-Jährige einen Sprint übers halbe Spielfeld hin. „Ich wollte unbedingt zur Bank und mit den Jungs feiern“, wird Bläser später verraten. „Aber auf halbem Weg ist mir die Luft ausgegangen, und die Lunge hat gebrannt.“ Und so holen ihn seine Mitspieler ein, reißen den Schlaks zu Boden und begraben ihn unter einem Berg roter Trikots.

Denn kurz darauf ist Schluss – und der eingewechselte Bläser der Held des Tages. Durch seine zwei Treffer beschert er dem SVH einen ungemein wichtigen 2:1-Sieg im Kampf um den Klassenerhalt. Nach elf Punkten aus den vergangenen fünf Partien klettert Heimstetten drei Spieltage vor Schluss auf einen Nichtabstiegsrang – zum ersten Mal seit zwei Monaten. „Ich bin einfach nur saustolz auf die Mannschaft“, lobt Trainer Rainer Elfinger. „Auch durch den Rückstand hat sie sich nicht aus dem Konzept bringen lassen und weiter mutig nach vorne gespielt. Das war ein Sieg der Leidenschaft.“

Vor dem jedoch eine 80-minütige Leidenszeit für Elfinger liegt. Denn obgleich sein SVH die bessere Elf ist, können die Platzherren ihre Überlegenheit nicht in Tore ummünzen. Genauer gesagt versenken Daniel Steimel und Sebastian Paul die Kugel im ersten Durchgang zwar zweimal im Netz. Aber in beiden Fällen erstickt der Schiedsrichter den Jubel im Keim und pfeift abseits. „Das Erste war hundertprozentig regulär“, echauffiert sich Elfinger nicht zum ersten Mal in dieser Saison über den Unparteiischen.

So jedoch sind es die Gäste, die kurz nach der Pause überraschend in Führung gehen. Der wieselflinke Yuki Nakagawa sprintet den SVH-Verteidigern bei einem Konter davon, scheitert erst an Torwart Marijan Krasnic, kann dann aber im zweiten Versuch vollstrecken – 0:1. Nun geht Elfinger volles Risiko, bringt die Stürmer Bläser und Karg, stellt auf Dreierkette um. Dennoch braucht es letztlich einen Geniestreich von Marcel Ebeling, um Heimstetten zurück ins Spiel zu bringen. Dessen Pass pflückt Bläser elegant aus Luft und schiebt die Kugel überlegt zum 1:1-Ausgleich ein. Nun ist Aschaffenburg am Boden, und der SVH wittert den Sieg – zu Recht: In der 89. Minute ist es wieder Bläser, der aus fünf Metern das 2:1-Siegtor besorgt.

Zu diesem Zeitpunkt hat Elfinger am Seitenrand bereits mehr Kilometer gesammelt als mancher Spieler – nicht wegen der eisigen Temperaturen. „Ich wollte von außen einwirken und die Jungs pushen“, sagt der Trainer, der die Coachingzone auf ungeahndete Maße ausdehnt. „Das war natürlich grenzwertig, aber mir ging es darum, ein Zeichen zu setzen.“

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Aufrufe: 05.5.2014, 12:29 Uhr
Patrick Stäbler - Münchner Merkur (Landkreis Süd)Autor