2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Umkämpfte Partie: EFC-Angreifer Hermann Wamba Tsafack (links) im Duell mit Brandenburgs Maik Neumann.  ©FOTO Michael Benk
Umkämpfte Partie: EFC-Angreifer Hermann Wamba Tsafack (links) im Duell mit Brandenburgs Maik Neumann. ©FOTO Michael Benk

Ein rabenschwarzer Tag für den EFC

Vom ersten Sieg weit entfernt: Eisenhüttenstadt verliert zwei Spieler und 0:3 gegen Stahl Brandenburg.

Der Eisenhüttenstädter FC Stahl wartet auch nach dem 7. Spieltag der Brandenburgliga weiter auf den ersten Saisonsieg. Seit dem Spiel gegen den FC Stahl Brandenburg fehlen außerdem Keeper Kamil Duchnowski und Rico Walter. Beide flogen vom Platz.

Laute Party-Musik dröhnte nach dem Abpfiff aus der Umkleidekabine der Gästemannschaft. Das Team von Stahl Brandenburg hatte auch allen Grund zum Feiern, schließlich war das 3:0 am Sonnabendnachmittag beim EFC Stahl der dritte Ligasieg in Folge für die Blau-Weißen. Ganz anders die Stimmung bei den Gastgebern. Mit enttäuschten Gesichtern saßen die EFC-Spieler in der Kabine und suchten nach Erklärungen für die schwache Leistung. "Brandenburg war heute einfach besser und hat verdient gewonnen. Wir haben es nicht geschafft, zwingende Torchancen herauszuspielen", fand Lukas Szywala als erster Worte.

Nach zuletzt drei Unentschieden setzte es für den EFC die vierte Niederlage in der noch jungen Saison, nach sieben Spielen wartet die Mannschaft weiter auf den ersten Sieg und ist nun auf den drittletzten Tabellenrang abgerutscht. "Keine Ahnung, woran es gelegen hat. In den letzten Spielen haben wir defensiv eigentlich gut gestanden, aber heute waren wir einfach nicht spritzig genug. Außerdem war der frühe Gegentreffer Gift für unser Spiel", sagte der 29-jährige Mittelfeldspieler.

Mit der ersten gefährlichen Aktion des Spiels waren die Brandenburger in Führung gegangen: Der quirlige Japaner Yusaku Wasaki setzte sich auf halbrechts durch und passte auf Alexander Tarnow, der den Ball nur noch einzuschieben brauchte (9.). Kurz darauf hätte Sergei Bulatov beinahe das 2:0 erzielt, aber der starke EFC-Torhüter Kamil Duchnowski konnte den Ball noch zur Ecke lenken (12.). Auf der Gegenseite zeigten sich die Gastgeber zwar bemüht, es fehlte allerdings an der Genauigkeit beim finalen Pass. Die beste Chance für den EFC hatte Danny Grünberg, dessen Schuss Gäste-Schlussmann Christoph Böhm parierte. Die Vorarbeit hatte der eifrige, aber oft ungestüme Hermann Wamba Tsafack geliefert. So entwickelte sich eine ausgeglichene und wenig ansehnliche Partie, in der die Gäste die besseren Tormöglichkeiten hatten.

Auch nach dem Seitenwechsel vermochten es die Hausherren nicht, zwingende Torchancen herauszuspielen. Vielmehr vergaben die Gäste einige Male die Möglichkeit zur Vorentscheidung. Nach wiederholtem Foulspiel sah EFC-Kapitän Rico Walter in einem immer hitziger werdenden Spiel die Ampelkarte (76.). In numerischer Überzahl hatte das Team aus dem Havelland nun noch mehr Raum zum Kontern. Einen dieser schnellen Gegenstöße nutzte fünf Minuten vor dem Ende Guilherme Esteves Lima zum 2:0.

Zu allem Überfluss sah in der Schlussminute Eisenhüttenstadts bester Mann, Torhüter Duchnowski, nach einem Foul im Strafraum gegen den kurz zuvor eingewechselten Stephan Schubarth die Rote Karte (90.). Den fälligen Elfmeter versenkte Samuelson Savicevik Mota gegen "Aushilfs-Torwart" Danny Grünberg zum Endstand.

Co-Trainer Tobias Vogel, der den verhinderten Harry Rath an der Seitenlinie vertrat, erklärte nach der Partie: "Wenn man 0:3 verliert, ist alles gesagt. Der Gegner war sehr spielstark, bei uns hat die Durchschlagskraft gefehlt. Auch wenn der Schiedsrichter nicht Schuld an der Niederlage hat, hätte ich mir in einigen Situationen etwas mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. Vor dem entscheidenden 0:2 gab es ein hohes Bein des Gegners im Mittelfeld, was er nicht abgepfiffen hat. Außerdem muss er unseren Torwart in der letzten Minute nicht vom Platz stellen."

Sein Gegenüber Eckhard Märzke sah das naturgemäß anders: "Die beiden Platzverweise gehen in Ordnung. Ich war überrascht, wie unfair der EFC phasenweise gespielt hat. Da hätte der Schiedsrichter eher durchgreifen müssen. Wir haben schwer in die Partie gefunden und uns die Kick-and-Rush-Spielweise des EFC aufdrängen lassen, daher ist kein gutes Spiel zustande gekommen. Insgesamt bin ich aber zufrieden", erklärte der Trainer der siegreichen Gäste und verschwand gut gelaunt in der Musik beschallten Kabine.

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Aufrufe: 05.10.2015, 08:38 Uhr
MOZ.de / Hubertus RößlerAutor