2024-05-08T14:46:11.570Z

Analyse
Zwei neue beim EFC II: Stürmer Oliver Weniger (vorn rechts/im Spiel gegen Erkner II) kam vom FSV Dynamo Eisenhüttenstadt. Allerdings wechselte er wieder zurück und ist für die Rückrunde gesperrt. Hinten links ist mit Jan Kretschmann ebenfalls ein ehemaliger Dynamo-Landesliga-Spieler beim EFC II, den Stahl reaktivierte. Foto: Micheal Benk
Zwei neue beim EFC II: Stürmer Oliver Weniger (vorn rechts/im Spiel gegen Erkner II) kam vom FSV Dynamo Eisenhüttenstadt. Allerdings wechselte er wieder zurück und ist für die Rückrunde gesperrt. Hinten links ist mit Jan Kretschmann ebenfalls ein ehemaliger Dynamo-Landesliga-Spieler beim EFC II, den Stahl reaktivierte. Foto: Micheal Benk

Abstiegskampf für die halbe Liga

Halbserien-Rückblick der Ostbrandenburgliga / Ambitioniertes Trio liegt vorn

Verlinkte Inhalte

Nach der Hinrunde der Ostbrandenburgliga nehmen mit Bad Saarow, Strausberg II und Buckow/Waldsieversdorf diejenigen die ersten drei Ränge ein, die auch vor der Saison sich das Ziel Aufstieg gestellt haben. Hingegen stecken zahlreiche Teams noch im Abstiegskampf.

Zu Beginn der neuen Ostbrandenburgliga lautete der nahezu einhellige Tenor der Trainer Klassenerhalt. Lediglich Bad Saarow, Strausberg II und Buckow bekannten, dass sie in die Landesklasse aufsteigen wollen. Und genau diese drei Mannschaften liegen in der Tabelle auch vorn. Wobei der Tabellendritte Buckow schon ein wenig abgeschlagen ist.

Bad Saarow hatte nach zuletzt mehreren Vizemeisterschaften im Spreekreis sich noch einmal mit Juniorenspielern von Union Fürstenwalde und vor allem mit Max Süßenbach (den der FSV Union Fürstenwalde auch gern verpflichtet hätte) kräftig verstärkt. Süßenbach kam vom West-Regionalligisten Sportfreunde Siegen. Auswärts gewann Saarow fast alle Spiele, trennte sich nur einmal Remis (in Erkner) und gewann auch in Buckow. Zu Hause jedoch lief es nicht ganz so rund. Gegen den ärgsten Konkurrenten Strausberg II gab es ein glückliches Remis. Einige Spiele gewannen die Bad Saarower zum Teil recht glücklich erst in der Nachspielzeit.

Die Klubreserve aus Strausberg hatte nach anfänglichen Schwierigkeiten sich gefangen und konnte ihre spielerischen Vorteile zur Geltung bringen. Makellos ist die Strauberger Heimbilanz mit 24 Zählern aus acht Spielen.

Die neue Spielklasse wurde von den Zuschauern recht gut angenommen. Buckow hatte die meisten Besucher mit 130 im Schnitt. Primus Bad Saarow weist dagegen nur 56 auf. Die wenigsten Besucher kamen zu den Heimspielen des SV Blau-Weiß Petershagen/Eggersdorf (36) und zum EFC II (39).

Witterungsbedingt gibt es bislang keine Spielausfälle. Am 3. Spieltag trat der EFC II nicht an zum Nachbarschaftsderby beim 1. FC Frankfurt II. Im Duell der beiden ersten Mannschaften hatte sich Stahl mit 7:4 durchgesetzt. Aufgrund zahlreicher beruflich- und krankheitsbedingter Absagen hatte der EFC kein zweites Team mehr zusammen, da zu diesem Zeitpunkt auch bei den in der Brandenburgliga spielenden A-Junioren nur eine Handvoll Akteure zur Verfügung standen.

Dabei hätte es bei dieser Partie anlässlich der Eröffnung des Hermann-Weingärtner-Sportparks und der neuen Haupttribüne einen Zuschauer-Rekord für diese neu gebildeten Liga gegeben. 950 Besucher hatten die Organisatoren für das drei Stunden später angepfiffene Brandenburgligaspiel angegeben. Die meisten von denen waren anlässlich der feierlichen Eröffnung auch schon drei Stunden zuvor da. Hingegen muss der EFC II in der Rückrunde auf sein Heimspiel verzichten und erneut in Frankfurt antreten. Auch am Negativrekord hinsichtlich der Besucherresonanz ist die EFC-Reserve beteiligt. Beim Gastspiel in Strausberg kamen ganze 13 Besucher.

Besetzungsprobleme hatte die Stahl-Reserve auch in vielen anderen Partien. Da jedoch die gelegentlich mit Brandenburgliga-Spielern verstärkte und von Jens Geiger trainierte Mannschaft regelmäßig ihr Potential abruft, ist der Klassenerhalt nicht unrealistisch. Allerdings ist abzuwarten, was nach der angestrebten Fusion des EFC Stahl, der SG Aufbau Eisenhüttenstadt und des 1. FC Fürstenberg im Frühjahr passieren wird. Dann hätte nach derzeitigem Stand ein 1. FC Eisenhüttenstadt einen Platz in der Brandenburgliga, Landesklasse, Ostbrandenburgliga und Kreisliga inne. Doch die Fusionen in Frankfurt zeigen, dass in der Regel nach Zusammenschlüssen nicht alle Spieler bleiben und damit auch nicht alle Ligen besetzt werden.

Am 11. Spieltag wurde zur Halbzeit die Partie Wiesenau gegen Letschin nach Zuschauertumulten aus beiden Fan-Lagern vom Schiedsrichter abgebrochen. Eine Entscheidung des Sportgerichtes steht noch aus. Wahrscheinlich ist eine Neuansetzung, möglich wäre jedoch auch, dass beiden Mannschaften eine Niederlage angerechnet wird.

Die Abstiegsfrage wird sicherlich erst mit dem abschließenden Spieltag entschieden. Erstaunlicherweise sind darin Mannschaften verwickelt, die in der vergangenen Saison noch in der Landesklasse Ost spielten. Die beiden Letzten steigen definitiv ab. Aber auch der Tabellen-14. muss wohl in den sauren Apfel beißen, da in der Landesklasse Ost der Abstieg des SV Astoria Rießen unvermeidlich scheint. Wenn es ganz schlimm kommt und noch ein weiterer Kreisvertreter aus der Landesklasse Ost absteigen sollte, dann schlägt es auch für den Viertletzten der Kreisoberliga 13.

Ab Rang 8 sind alle Mannschaften abstiegsgefährdet. Mit dem FC Union Frankfurt trifft es auch einen Verein, der einst höherklassig spielte und sich nach mehreren Fusionen gebildet hat. Schmerzlich wird dort der zum Landesligisten FSV Dynamo abgewanderte Torjäger Ronny Dzewior vermisst. Eigentlich wollte der nur für die Hinrunde eine Stippvisite bei seinen ehemaligen Mitspielern vornehmen. Inzwischen hat es sich der 36-jährige bullige Angreifer anders überlegt, sogar ein Engagement über das Saisonende hinaus bei den Dynamos wird beim ehemaligen Eisenhüttenstädter Drittligaspieler immer wahrscheinlicher.

Nach anfänglichen Erfolgen hat sich auch Union Booßen der Abstiegszone genähert. Auch die SG Wiesenau 03, der FC Herzfelde, Grün-Weiß Lindenberg und die SG Hangelsberg dürften zu den Enttäuschten dieser Hinrunde zählen.

FuPa-Ligacheck

In allen 1350 Minuten eingesetzt: David Dürre, Marek Noack (beide Bad Saarow), Paul Katschmarek, Benjamin Zwerschke (beide Buckow/Waldsieversdorf), Dennis Gesche (FC Union Frankfurt).

Spitzenreiter: Bad Saarow 13 mal (2./3. Spieltag, 5.-15. Spieltag), Lindenberg 1 (1. Spieltag), FC Strausberg II 1 (4. Spieltag)

Torjägerliste: Christian Dobbrack (Bad Saarow) 17, Tobias Opitz 15, Jonas Ehm (beide Buckow/Waldsieversdorf) 12, Thomas Bemmann (Bad Saarow) 11, Martin Greiner (Wiesenau) 11, Lukas Hall (Petershagen/Eggersdorf II) 11, Joe Jurchen (Frankfurt II) 11, Benjamin Zwerschke (Buckow/Waldsieversdorf) 11, Lars Fechner (Wiesenau) 10, Denny Heinze (Booßen) 10, Stefan Hoppe (Bad Saarow) 10

Größter Kartensammler: Nico Töpfer (Woltersdorf) 4 Gelbe, eine Gelb/Rote und eine Rote Karte

Meiste Schiedsrichtereinsätze: Volker Scharff (Waldsieversdorf) 7 Spiele, Heiko Becker (Wriezen) 6, Matthias Schmidt (Teltow) 6

Aufrufe: 016.2.2015, 07:49 Uhr
MOZ.de / Ralph Belling und Hagen BernardAutor