Die Verunsicherung ist groß, in sozialen Medien und innerhalb der Vereine wird viel diskutiert. Grundlage ist eine erste Vorstellung der Ergebnisse der Sportstätten-Kommission, die bis zum kommenden Sommer ein Konzept für die zukünftige Nutzung der Sportanlagen in Krefeld präsentieren soll.
Der verantwortliche Beigeordnete Markus Schön, sowie Sportamtsleiter Oliver Klostermann versuchen nun, die Wogen, die auch aufgrund ungeschickter Außendarstellung entstanden, zu glätten. „Richtig ist, dass wir ein Konzept entwickeln, um die Sportanlagen in Krefeld zukunftsfähig zu machen. Darum haben wir zusammen mit dem Rhein-Ahr-Campus um Professor Lutz Thieme eine Bewertung der Sportanlagen vorgenommen, um zu sehen, wo wir am sinnvollsten investieren“, erläutert Schön. Im Ergebnis seien die nun genannten Sportplätze am Ende der Tabelle gelandet.
„Das wichtigste Kriterium war der Schulsport. Wir haben beispielsweise in ganz Krefeld bisher keine städtische Tartanbahn. Zum Vergleich: Duisburg hat deren vier. Für offizielle Wettkämpfe oder Abiturprüfungen in Sport müssen wir daher zum Löschenhofweg ausweichen. Das ist eines der Probleme, die behoben werden sollen“, sagt Schön. Dabei gehe es nicht in erster Linie darum, Anlagen zu schließen, sondern, im Gegenteil, in die Anlagen, wo dies den meisten Nutzen bringt, zu investieren.
„Wir werden zum Beispiel in die Anlagen Sprödentalplatz, Hubert-Houben, Horkesgath und Gladbacher Straße 14,5 Millionen Euro investieren. Das hat es in Krefeld viele, viele Jahre nicht gegeben“, sagt Schön und Klostermann erläutert: „Wir stehen in engem Austausch mit Nutzern wie Vereinen, Schulen und so weiter, um auch die Art des Ausbaus so gut wie möglich zu gestalten. Beispielsweise ist die Kommunikation mit den Krefeld Ravens hinsichtlich des Sprödentalplatzes sehr gut.“
Die anderen Anlagen würden aber nicht geschlossen. „Hier wird lediglich nicht investiert. Ketzerisch gesagt: Kurzfristig ändert sich für die dortigen Nutzer einfach nichts“, sagt Schön. So hätten zum Beispiel die Baseball-Spieler der Krefeld Crows angegeben, gern an der Randstraße bleiben zu wollen. „Das ist kein Problem. Alle Vereine können zunächst auf den Anlagen bleiben“, sagt Schön. Allerdings fügt er hinzu: „Ziel ist aber mittelfristig, dass die Sportvereine auf ertüchtigte Anlagen mit guten Bedingungen umsiedeln. Dann verlieren die genannten Anlagen den Status als Bezirkssportanlagen. Aber sie sollen auch danach der Öffentlichkeit als Bewegungsflächen zur Verfügung stehen.“
Wie das dann konkret aussehen soll, das sei noch nicht entschieden. „Aktuell befindet sich alles im Entwurfsstadium. Die Entscheidung trifft ohnehin die Politik. Es ist ein Konzept, nicht mehr und nicht weniger“, sagt Klostermann. Auch handele es sich keineswegs, wie in der Öffentlichkeit wahrgenommen, um ein Sparprogramm. „Wir wollen im Gegenteil ein großes Investitionsprogramm starten. Es geht darum, moderne und zukunftsfähige Sportanlagen zu haben. Das geht aber nur durch gezieltes Investment, nicht mit der Gießkanne“, sagt Schön.
Ein Sonderfall sei die Anlage in Gellep. „Uns ist bewusst, dass es dort aufgrund der langen Wege schwierig ist, umzuziehen. Die Anlage soll aber künftig anders genutzt werden. Wie hier Ersatz geschaffen wird, ob, wie derzeit politisch besprochen, an der Düsseldorfer Straße, in Richtung Meerbusch oder ganz anders, das wird in der Zukunft geklärt werden“, sagt Klostermann. Generell sei es aber das Ziel, alle Vereine zu erhalten und ihnen gute Anlagen zur Verfügung stellen zu können.
Kritik am Vorgehen der Kommission und deren Verantwortlicher kommt unterdessen auch aus der Politik. Die Verunsicherung der Nutzer hätte, kritisieren Vertreter, verhindert werden müssen.
Das ist die Sportstätten-KommissionDie Sportstätten-Kommission soll ein Konzept für die Krefelder Sportstätten entwickeln. Dabei geht es nicht nur um Bezirkssportanlagen, sondern auch Hallen, Schwimmbäder und Eishallen. Das nun vorgelegte Konzept ist ein erstes Ergebnis der Arbeit. Dieses sollte, so war die Vorgabe, noch im laufenden Jahr präsentiert werden. Ob und wie dieses Konzept umgesetzt wird, das entscheidet am Ende der Rat der Stadt Krefeld.