2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Stefan Klümpen

Wir­bel um Schlie­ßung von Sport­stät­ten

Vie­le Sport­ver­ei­ne fürch­ten um ih­re Zu­kunft, nach­dem ih­re Sport­an­la­gen im Ran­king der Sport­stät­ten-Kom­mis­si­on, das nun vor­ge­stellt wur­de, schlecht ab­schnit­ten. Die Mit­glie­der sind ver­un­si­chert.

Für viel Auf­re­gung sorg­te ges­tern die Mel­dung, die Stadt Kre­feld wol­le vier Be­zirks­sport­an­la­gen schlie­ßen. Die be­trof­fe­nen Ver­ei­ne an der Rand­stra­ße, dem Kai­ser-Wil­helm-Park, in Gel­lep und am Schro­ers­dyk ma­chen sich nun Sor­gen um die Zu­kunft.

Die Ver­un­si­che­rung ist groß, in so­zia­len Me­di­en und in­ner­halb der Ver­ei­ne wird viel dis­ku­tiert. Grund­la­ge ist ei­ne ers­te Vor­stel­lung der Er­geb­nis­se der Sport­stät­ten-Kom­mis­si­on, die bis zum kom­men­den Som­mer ein Kon­zept für die zu­künf­ti­ge Nut­zung der Sport­an­la­gen in Kre­feld prä­sen­tie­ren soll.

Der ver­ant­wort­li­che Bei­ge­ord­ne­te Mar­kus Schön, so­wie Sport­amts­lei­ter Oli­ver Klos­ter­mann ver­su­chen nun, die Wo­gen, die auch auf­grund un­ge­schick­ter Au­ßen­dar­stel­lung ent­stan­den, zu glät­ten. „Rich­tig ist, dass wir ein Kon­zept ent­wi­ckeln, um die Sport­an­la­gen in Kre­feld zu­kunfts­fä­hig zu ma­chen. Dar­um ha­ben wir zu­sam­men mit dem Rhein-Ahr-Cam­pus um Pro­fes­sor Lutz Thie­me ei­ne Be­wer­tung der Sport­an­la­gen vor­ge­nom­men, um zu se­hen, wo wir am sinn­volls­ten in­ves­tie­ren“, er­läu­tert Schön. Im Er­geb­nis sei­en die nun ge­nann­ten Sport­plät­ze am En­de der Ta­bel­le ge­lan­det.

„Das wich­tigs­te Kri­te­ri­um war der Schul­sport. Wir ha­ben bei­spiels­wei­se in ganz Kre­feld bis­her kei­ne städ­ti­sche Tart­an­bahn. Zum Ver­gleich: Duis­burg hat de­ren vier. Für of­fi­zi­el­le Wett­kämp­fe oder Ab­itur­prü­fun­gen in Sport müs­sen wir da­her zum Lö­schen­hof­weg aus­wei­chen. Das ist ei­nes der Pro­ble­me, die be­ho­ben wer­den sol­len“, sagt Schön. Da­bei ge­he es nicht in ers­ter Li­nie dar­um, An­la­gen zu schlie­ßen, son­dern, im Ge­gen­teil, in die An­la­gen, wo dies den meis­ten Nut­zen bringt, zu in­ves­tie­ren.

„Wir wer­den zum Bei­spiel in die An­la­gen Sprö­den­tal­platz, Hu­bert-Hou­ben, Hor­kes­gath und Glad­ba­cher Stra­ße 14,5 Mil­lio­nen Eu­ro in­ves­tie­ren. Das hat es in Kre­feld vie­le, vie­le Jah­re nicht ge­ge­ben“, sagt Schön und Klos­ter­mann er­läu­tert: „Wir ste­hen in en­gem Aus­tausch mit Nut­zern wie Ver­ei­nen, Schu­len und so wei­ter, um auch die Art des Aus­baus so gut wie mög­lich zu ge­stal­ten. Bei­spiels­wei­se ist die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den Kre­feld Ra­vens hin­sicht­lich des Sprö­den­tal­plat­zes sehr gut.“

Die an­de­ren An­la­gen wür­den aber nicht ge­schlos­sen. „Hier wird le­dig­lich nicht in­ves­tiert. Ket­ze­risch ge­sagt: Kurz­fris­tig än­dert sich für die dor­ti­gen Nut­zer ein­fach nichts“, sagt Schön. So hät­ten zum Bei­spiel die Base­ball-Spie­ler der Kre­feld Crows an­ge­ge­ben, gern an der Rand­stra­ße blei­ben zu wol­len. „Das ist kein Pro­blem. Al­le Ver­ei­ne kön­nen zu­nächst auf den An­la­gen blei­ben“, sagt Schön. Al­ler­dings fügt er hin­zu: „Ziel ist aber mit­tel­fris­tig, dass die Sport­ver­ei­ne auf er­tüch­tig­te An­la­gen mit gu­ten Be­din­gun­gen um­sie­deln. Dann ver­lie­ren die ge­nann­ten An­la­gen den Sta­tus als Be­zirks­sport­an­la­gen. Aber sie sol­len auch da­nach der Öf­fent­lich­keit als Be­we­gungs­flä­chen zur Ver­fü­gung ste­hen.“

Wie das dann kon­kret aus­se­hen soll, das sei noch nicht ent­schie­den. „Ak­tu­ell be­fin­det sich al­les im Ent­wurfs­sta­di­um. Die Ent­schei­dung trifft oh­ne­hin die Po­li­tik. Es ist ein Kon­zept, nicht mehr und nicht we­ni­ger“, sagt Klos­ter­mann. Auch han­de­le es sich kei­nes­wegs, wie in der Öf­fent­lich­keit wahr­ge­nom­men, um ein Spar­pro­gramm. „Wir wol­len im Ge­gen­teil ein gro­ßes In­ves­ti­ti­ons­pro­gramm star­ten. Es geht dar­um, mo­der­ne und zu­kunfts­fä­hi­ge Sport­an­la­gen zu ha­ben. Das geht aber nur durch ge­ziel­tes In­vest­ment, nicht mit der Gieß­kan­ne“, sagt Schön.

Ein Son­der­fall sei die An­la­ge in Gel­lep. „Uns ist be­wusst, dass es dort auf­grund der lan­gen We­ge schwie­rig ist, um­zu­zie­hen. Die An­la­ge soll aber künf­tig an­ders ge­nutzt wer­den. Wie hier Er­satz ge­schaf­fen wird, ob, wie der­zeit po­li­tisch be­spro­chen, an der Düs­sel­dor­fer Stra­ße, in Rich­tung Meer­busch oder ganz an­ders, das wird in der Zu­kunft ge­klärt wer­den“, sagt Klos­ter­mann. Ge­ne­rell sei es aber das Ziel, al­le Ver­ei­ne zu er­hal­ten und ih­nen gu­te An­la­gen zur Ver­fü­gung stel­len zu kön­nen.

Kri­tik am Vor­ge­hen der Kom­mis­si­on und de­ren Ver­ant­wort­li­cher kommt un­ter­des­sen auch aus der Po­li­tik. Die Ver­un­si­che­rung der Nut­zer hät­te, kri­ti­sie­ren Ver­tre­ter, ver­hin­dert wer­den müs­sen.

Das ist die Sport­stät­ten-Kom­mis­si­on

Die Sport­stät­ten-Kom­mis­si­on soll ein Kon­zept für die Kre­fel­der Sport­stät­ten ent­wi­ckeln. Da­bei geht es nicht nur um Be­zirks­sport­an­la­gen, son­dern auch Hal­len, Schwimm­bä­der und Eis­hal­len. Das nun vor­ge­leg­te Kon­zept ist ein ers­tes Er­geb­nis der Ar­beit. Die­ses soll­te, so war die Vor­ga­be, noch im lau­fen­den Jahr prä­sen­tiert wer­den. Ob und wie die­ses Kon­zept um­ge­setzt wird, das ent­schei­det am En­de der Rat der Stadt Kre­feld.

Aufrufe: 013.12.2019, 20:30 Uhr
RP / Sven SchalljoAutor