2024-05-08T11:10:30.900Z

Kommentar

Ein Dutzend Schiedsrichter verlassen ihre Clubs

Was bedeutet das für ihre und die anderen Vereine?

In jeder Transferperiode wird mit Spannung darauf geschaut, welcher Spieler wohin wechselt und wie der abgebende Verein den Abgang versucht zu kompensieren. Wechselt ein Schiedsrichter den Verein, ist die Aufmerksamkeit nicht so groß. Dabei können die Auswirkungen noch viel größer sein.

10, 9, 8 … 3, 2, 1 - der finale Countdown, die letzten Sekunden eines Jahres werden von Millionen Menschen weltweit zelebriert. Für manche hat der Jahreswechsel etwas Magisches. Es entsteht was Neues und alle sind motiviert und ein kleines bisschen euphorisch. Während sich die Massen freuen, dürfte vielen Vereinsoffiziellen mulmig zu Mute sein. Denn die letzte Sekunde des alten Jahres kann entscheidend sein. Entscheidend dafür, wie die neue Saison, die erst ein halbes Jahr später startet, verläuft. Wie die Planungen aussehen und welche Spieler verpflichtet werden können und welche nicht. Bis zum 31.12. haben Schiedsrichter nämlich die Möglichkeit, sich von ihrem Verein abzumelden. Hat ein Club für die kommende Saison dadurch zu wenig Unparteiische, können Geldstrafen und Punktabzüge drohen. Gerade Letztere haben eine enorme Bedeutung. Schließlich ist ein Team, dass mit drei, sechs oder neun Minuspunkten startet, für potentielle Neuzugänge nicht unbedingt die erste Wahl. Daraus kann eine Kettenreaktion erfolgen, die schon in der Vergangenheit den einen oder anderen Verein in die Bredouille gebracht hat.

Herrscht jetzt also Grund zur Sorge? Zumindest nicht für die Vereine, die sich um ihre Schiedsrichter kümmern, sie in die Gemeinschaft integrieren und dadurch langfristig halten. Dennoch kommt Bewegung ins Spiel. Gleich ein Dutzend Unparteiische aus dem Kreisfußballverband Rendsburg-Eckernförde streben einen Vereinswechsel an. Sie haben sich bei ihren Clubs aus unterschiedlichsten Gründen abgemeldet. Neun von ihnen kennen das Ziel bereits. Der Rest wird sich seine Gedanken machen und nach individuellen Kriterien entscheiden, wohin der Weg führt.

Ein wichtiges Thema neben der Schiedsrichtererhaltung, ist natürlich die Neugewinnung. Und an dieser Stelle möchte ich unseren Vereinen ein Kompliment aussprechen. Während wir im letzten Jahr gerade einmal 14 Anwärter hatten, sind es in diesem wieder weit über 30. Erstaunlich ist, dass diese stolze Anzahl von gerade einmal 15 Vereinen stammt. Wichtig ist, dass ihre Unterstützung für die neuen Schiedsrichter nach dem Lehrgang, der am nächsten Wochenende startet, weiter intensiviert wird. Hier müssen die Verantwortlichen der Vereine und des Verbandes eng zusammenarbeiten und gerade bei jungen Akteuren die Eltern einbinden. Dann bleiben sie auch an der Pfeife.

Nicht vernachlässigen sollten wir auch die, die gerne Schiedsrichter werden wollen, es aus bestimmten Gründen aber noch nicht können. Beispielsweise der 11-Jährige Erik aus Eckernförde, der noch ein Jahr warten muss, bis er das Mindestalter erreicht hat. Sein Vater hat sich an uns gewandt und im Rahmen des Schiedsrichterpraktikums ein erstes Einführungsgespräch vereinbart. Anschließend sagte er: „Die Möglichkeiten die dieses vierteilige Praktikum bietet sind enorm. Ich glaube einen besseren Einblick kann man nicht geben. Zudem eine einzigartige Chance sich auf das „Schiedsrichtern“ vorzubereiten.“ Ich würde mich freuen, wenn noch viele weitere am Schiedsrichterpraktikum teilnehmen und es einfach mal ganz unverbindlich ausprobieren. Macht es dem Praktikanten keinen Spaß, dann lässt er es einfach bleiben und wenn es ihm doch gefällt, wird er ein richtiger Schiedsrichter. Davon profitieren alle.

Informationen gibt es auf: www.schiedsrichterpraktikum.de und auf Facebook.

Aufrufe: 018.1.2018, 11:50 Uhr
Dajinder D. PablaAutor