2024-05-08T11:10:30.900Z

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Alexander Herbst (r.) schoss Efringen-Kirchen zum zweiten Heimsieg. Folgt gegen Weil der dritte Streich? | Foto: Meinrad Schön
Alexander Herbst (r.) schoss Efringen-Kirchen zum zweiten Heimsieg. Folgt gegen Weil der dritte Streich? | Foto: Meinrad Schön

Efringen-Kirchen fiebert erstem Derby gegen Weil entgegen

Derby als i-Tüpfelchen für den Aufsteiger +++ SV Weil will nicht in die Favoritenrolle schlüpfen

Ganze acht Kilometer Luftlinie trennen den Sportpark am Hölzele in Efringen-Kirchen vom Weiler Nonnenholz. In der weitläufigen Landesliga ein Katzensprung. Allerdings trennten den TuS und den SV Weil in der Vergangenheit mal mehr, mal weniger fußballerische Welten voneinander. Indes, diese Zeiten sind erst einmal vorbei. Denn der Aufsteiger fiebert einer Premiere entgegen: das erste Derby gegen den großen Nachbarn aus Weil.
„Das war das i-Tüpfelchen“, schwelgt Uwe Berger noch immer in der Erinnerung an jenen Moment, als der Spielplan für die Landesliga veröffentlicht wurde. Der vierte Spieltag hat den Sportvorstand des TuS Efringen-Kirchen besonders gefreut – Heimspiel gegen den SV Weil. Eine Premiere. Auch wenn sich beide Vereine in der Bezirksliga zuletzt regelmäßig gegenüber standen, so handelte es sich letztlich nur um die Weiler Reserve. Erstmals fordert der TuS nun die erste Mannschaft heraus, begegnet dem SVW auf einer Stufe. Eine Partie, die in Efringen-Kirchen durchaus Derby-Euphorie auslöst. „Es freut sich jeder darauf, die Mannschaft ist heiß“, berichtet Berger. TuS-Trainer Hanspeter Schlagenhof stößt ins gleiche Horn: „Für den Verein, für uns alle ist das ein Highlight. Wir werden uns mit dem SV Weil, einem Meisterschaftskandidaten, messen.“ Auf den zu erwartenden Zuschauerandrang ist der Aufsteiger vorbereitet, hat zusätzliche Stände und Bierbrunnen organisiert.

Etwas zurückhaltender äußert man sich beim Gegner. Euphorie wegen des Derbys verspürt der sportliche Leiter Perseus Knab im Weiler Umfeld weniger. Für den SVW ist traditionell der Vergleich mit dem FV Lörrach-Brombach die „Mutter aller Derbys“. Und doch sorgen die Duelle mit den anderen Konkurrenten vom Hochrhein auch in Weil generell für Vorfreude. Zumal die Gäste einen Trumpf in der Hinterhand haben. Seit dieser Saison fungiert Arben Zogaj als Co-Trainer im Nonnenholz. In gleicher Funktion war er bisher in Efringen-Kirchen engagiert. Er kennt den Aufsteiger in- und auswendig.

Beim Derby kann er berufsbedingt allerdings nicht dabei sein. Doch seinem Weiler Cheftrainer Maximilian Heidenreich wollte er zuvor noch „zwei, drei Sachen weitergeben.“ Zogaj weiß schließlich aus eigener Erfahrung, wie Efringen-Kirchen spielt und Schlagenhof seine Truppe einstellt. „Der TuS ist eine geschlossene Einheit, in der jeder für jeden kämpft“, sieht er seinen Ex-Klub zudem offensiv gefährlich. „Auch wenn sie durch die Verletzung von Daniel Schäuble vorne geschwächt wurden.“ Verzichten muss Efringen-Kirchen zudem auf Andreas Rügert (Knieprobleme) und Max Silvestrini (Urlaub). Bei den Gästen ist Piero Saccone nach einer Gelb-Roten Karte gesperrt, der Einsatz des erkrankten Imad Kassem-Saad ist fraglich. Obgleich noch der eine oder andere Urlauber fehlt, Heidenreich sieht seine Elf für das Auswärtsspiel gut aufgestellt.

Vor der Derby-Premiere sind die Rollen aus Sicht des TuS klar verteilt. „Favorit ist der SV Weil“, legt sich Berger fest. So lange wie möglich wolle der Liganeuling dagegenhalten. Derart eindeutig sieht Knab die Kräfteverhältnisse hingegen nicht. „Bisher konnten wir noch nicht überzeugen“, mahnt er. In den ersten Saisonspielen sei das nur phasenweise gelungen. Auch konnte Weil noch nicht in seiner Wunschformation auflaufen. „Wir müssen uns in Efringen-Kirchen schon strecken“, fügt er hinzu. Die Chancen stünden 50:50. Das gilt sicherlich besonders für ein Derby. Geschenkt bekommt man dort ohnehin nichts.
Aufrufe: 03.9.2015, 22:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor