2024-05-10T08:19:16.237Z

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Seit knapp vier Monaten warten Fans des Amateurfußballs inzwischen auf Spiele, wie hier des FC Ehekirchen (rot) gegen den TuS Geretsried in der Landesliga Südwest
Seit knapp vier Monaten warten Fans des Amateurfußballs inzwischen auf Spiele, wie hier des FC Ehekirchen (rot) gegen den TuS Geretsried in der Landesliga Südwest – Foto: Daniel Worsch

Eckl: Bald grünes Licht für Testspiele - aber ohne Zuschauer?

Alles ist Sache der Politik

Heinz Eckl, Kreisspielleiter Zusgspitze, geht von einer baldigen Freigabe von Testspielen durch die Politik aus. Diese fänden eventuell ohne Zuschauer statt.

Landkreis – Es ist schon eine ganze Weile her, dass es auf den Fußballplätzen im Landkreis um Punkte ging. Im Raum Schongau waren die letzten Partien im November. Im März, kurz vor dem Ende der Winterpause machte die Corona-Pandemie allen Rückrunden-Plänen einen Strich durch die Rechnung, die Saison wurde unterbrochen. Fortgesetzt werden soll sie in allen Spielklassen ab dem 1. September.

Eckl: Zuständige Behörden bestimmen Rahmenbedingungen

Mittlerweile dürfen die Mannschaften unter Beachtung verschiedener Hygiene- und Abstandsvorgaben wieder normal trainieren. „Es gibt keinerlei Rückmeldungen – weder positive, noch negative“, teilt Heinz Eckl auf Nachfrage mit. Nach Angaben des Kreisspielleiters sind die Vereine angewiesen, auf den Leitfaden des BFV zu achten. Dieser sieht unter anderem vor, dass die Kontaktdaten der teilnehmenden Spieler und Trainer erfasst werden und auf die jeweiligen Sportanlagen zugeschnittene Hygiene-Konzepte vorliegen. Außerdem gibt es Vorgaben für die An- und Abfahrt zum Trainingsgelände oder das Verhalten auf dem Platz. Dazu gehören auch das Vermeiden von „körperlichen Begrüßungsritualen“ sowie das Verwenden privater Getränkeflaschen und individueller Trainingsleibchen. „Torhüter sollen ihre Handschuhe nicht mit Speichel befeuchten“, lautet ein weiterer Hinweis. Zudem sollen möglichst wenige Geräte verwendet sowie Markierungshütchen und Bälle vor und nach jeder Einheit desinfiziert werden. Außerdem hat der BFV für alle Trainer eine Reihe praktischer Übungen zusammengestellt, die im Internet abrufbar sind. „Die Rahmenbedingungen, unter denen Fußballtraining in Bayern stattfindet, bestimmen die zuständigen Behörden“, stellt Heinz Eckl klar. Der Verband könne weder Plätze sperren noch freigeben und auch keine Regeln aufstellen, wie das Training abläuft oder welcher Umgang untereinander für den nötigen Gesundheitsschutz gilt.

Eckl: Grünes Licht für Testspiele könnte bald kommen

Dass auch die Klubs von der Landesliga bis zur C-Klasse für den Monat August bereits eine ganze Reihe an Vorbereitungsspielen vereinbart haben, findet der Funktionär aus Altenstadt gut und richtig. „Es ist doch völlig logisch, dass sich die Vereine schon um Termine gekümmert haben. Denn wenn es dann soweit sein sollte, stünden die Klubs ja ohne Gegner da“, so Eckl. Ihn wundere es eher, dass es bislang nicht noch mehr Begegnungen sind: „Eigentlich müssten es aufgrund der Anzahl der Vereine im Zugspitzkreis viel mehr Testspiele sein.“

Schon für Mitte Juli waren erste Freundschaftsspiele angesetzt, die ausgefallen sind. Ob die nächsten geplanten Partien stattfinden können, das steht noch in den Sternen. So möchte beispielsweise der SV Hohenfurch am 25. Juli den TSV Pähl empfangen, Altenstadts Erste und Zweite haben Teams des TSV Murnau für den 1. August eingeladen. „Nachdem die Staatsregierung ihre Entscheidungen über weitere Lockerungen abhängig von der aktuellen Zahl an Corona-Infektionen im 14-Tage-Rhythmus trifft, könnte es sein, dass es dafür in der kommenden Woche grünes Licht gibt“, sagt Eckl. Allerdings könne der BFV hier weder mitentscheiden, noch sei der Verband in beratender Funktion aktiv: „Das ist alles Sache der Politik – und wir müssen uns nun mal damit abfinden.“

Eckl: Anwesenheit von Zuschauern weniger problematisch als Umkleide- und Duschbereich

Gespannt darf man nicht nur sein, ob das „Go“ tatsächlich kommt, sondern auch, wie die Auflagen aussehen werden. So sind beispielsweise momentan bei den Trainingseinheiten keine Zuschauer erlaubt. Wie das bei den Testspielen aussehen wird, ist offen. Zumal auch nicht jede Sportanlage umzäunt ist oder über Ein- und Ausgänge verfügt. „Dafür wird es sicherlich Vorgaben geben. Aber der Aufenthalt von Zuschauern auf dem Areal ist wohl weniger das Problem, als wenn sich viele Sportler gleichzeitig in einem Sportheim oder Umkleide- und Duschbereich befinden“, sagt der Altenstadter.

Eckl, der sich um den Fortbestand seiner Ligen sorgt („Hoffentlich brechen uns nach der langen Pause nicht zu viele Mannschaften weg“), sieht die Corona-bedingten Umstände dennoch gelassen: „Es ist doch völlig klar, dass wir mit unserem Amateurfußball ganz weit hinten stehen, wenn man die medizinischen und wirtschaftlichen Probleme sieht, die es momentan auf der Welt gibt.“ (THOMAS WENZEL)

Aufrufe: 020.7.2020, 10:21 Uhr
Tölzer Kurier / Thomas WenzelAutor