2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Archivfoto: www.paulmedia.lu
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Brutal, betrogen, beraubt!

Luxemburg unterliegt der Ukraine nach einer Fehlentscheidung in der Nachspielzeit

Wenn dem geneigten Fan auch über neun Stunden nach einer bitteren Niederlage immer noch der Hut hoch geht, dann muss wirklich etwas gewesen sein – und umso schwieriger fällt ein neutraler Rückblick auf das Geschehen.

Nach dem 2-1 Auftaktsieg am Freitag gegen Litauen war eine Leistungssteigerung für die gestrige Begegnung gegen die Ukraine schwer zu erwarten und dennoch nötig. Und die FLF-Auswahl lieferte, und wie! Klar, die Ukrainer versuchten dem Spiel von Anfang an ihren Stempel aufzudrücken. Doch Jans & Co. hielten dagegen, spielten mit und besaßen eigentlich sogar die klareren Chancen. So z.B. nach 33 Minuten, als ein herrlicher Spielzug noch nicht erfolgreich vollendet wurde. Die gefährlichsten Aktionen der Gäste gab es in Halbzeit 1 meistens nach ruhenden Bällen oder über die rechte Seite. Nur rund eine Minute nach der zuvor geschilderten Chance dann die Führung der „roten Löwen“ als Rodrigues in der Mitte noch verpasste, doch Turpel lauerte und bugsierte das Leder ins Netz unter dem tosenden Beifall der meisten der gut 4.600 Zuschauer! Doch die Führung der Hausherren währte nur gute fünf Minuten: Tsygankov wurde in der 40.‘ über die vorhin erwähnte rechte Seite freigespielt und erzielt den prompten Ausgleich. Mit diesem 1-1 wurden die Seiten gewechselt.

Im zweiten Abschnitt versuchte Luxemburg vom Anstoß weg wieder den Weg nach vorne zu finden. Mit einer Geschwindigkeit und technischen Sicherheit, die man auf diesem Level von einer luxemburgischen Nationalmannschaft wohl noch nie zu sehen bekam versetzte man das Publikum erst in Staunen und später in regelrechte Euphorie. Nach einer guten Stunde schien den Mannen von Luc Holtz dann etwas die Luft auszugehen. Doch man kämpfte aufopferungsvoll um jeden Ball und um jeden Zentimeter Boden, die Ukrainer schienen zeitweise zu verzweifeln, da bei den Gästen immer mehr Unzulänglichkeiten zu sehen waren wie Fehlpässe oder unnötige Ballverluste und Einwürfe. In der Schlussphase hatte Oli Thill sogar die Chance auf die erneute Führung! Nur einer spielte nicht mit, der finnische Unparteiische und sein Gespann: immer öfter wurde zweierlei Maß angewandt. Taktische Fouls der Ukraine wurden nicht einmal mit Gelb bestraft, während Luxemburg bei fast jedem kleinerem Zweikampf einen Freistoß gegen sich gepfiffen bekam. So dann auch in dieser schicksalhaften 3.Minute der Nachspielzeit, die zu diesem ach so unglücklichen Eigentor des besten Luxemburgers auf dem Feld, Gerson Rodrigues, führte. Selten hatte man im Stade Josy Barthel eine solche Stimmung erlebt – und genauso selten eine solche Schockstarre und Stille wie gestern Abend nach 93 Minuten...

Hier dann auch noch eine Fotogalerie des Fanspiels zwischen Anhängern Luxemburgs und der Ukraine, in dem sich die Gastgeber in Hostret mit 7-1 durchsetzten

Aufrufe: 026.3.2019, 08:00 Uhr
Paul KrierAutor