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FuPa Portrait

»Meinen Namen können hier alle leichter aussprechen«

Von Bielefeld über Gütersloh nach Finnland: Charalampos Chantzopoulos suchte im Januar eine neue Herausforderung in der 2. finnischen Liga. Wird das sein Sprungbrett ins Profigeschäft?

Ein Ostwestfale im hohen Norden – Charalampos Chantzopoulos wagte im Winter den Sprung nach Finnland. Der einstige Spieler aus der U23 des DSC Arminia Bielefeld verließ im Winter den FC Gütersloh und trägt nun das Trikot des finnischen Zweitligisten FF Jaro. FuPa Ostwestfalen traf einen sympathischen, aufgeschlossenen und zielstrebigen jungen Mann, der seinen Traum lebt und hofft, dass Finnlands 2. Liga sein Sprungbrett für eine Profikarriere wird...

Im Gespräch erzählt »Hari«, wie Chantzopoulos liebevoll von seinem Mitspielern genannt wird, wie sein Wechsel zustande kam, von seinen ersten Eindrücken in der neuen Heimat und seinen ganz persönlichen Zielen.

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"Es ist eine eher kleine Gemeinde, die aber ungewöhnlich fußballverrückt ist", beschreibt Charalampos Chantzopoulos seinen neuen Wohnort. Die Knapp-20.000-Seelen-Gemeinde Jakobstad liegt im Westen Finnlands direkt am Meer. In der finnischen Partnerstadt von Bünde wird interessanterweise überwiegend Schwedisch gesprochen, doch stellt auch dies für Chantzopoulos keine Hürde dar. "Es ist großartig, wie ich hier mit offenen Armen empfangen wurde. Die Menschen sind alle freundlich, die Unterstützung war groß." Auch unter seinen neuen Mannschaftskameraden fand der 22-jährige Innenverteidiger schnell Anschluss. "Auf Englisch kann man sich sehr gut verständigen. So ist beispielsweise mein Trainer Engländer. Und ansonsten kann ich mich auch auf Griechisch verständigen" - zumindest mit einem seiner Mitspieler, denn auf der Suche nach Verstärkungen wurde der FF Jaro auch in Griechenland fündig.

Mit dem Mittelfeldspieler Georgios Katidis versteht sich Chantzopoulos bestens. "Ich bin sehr froh, dass er da ist. Er ist auch einer der besten Fußballer, mit denen ich zusammen gespielt hab." Katidis ist natürlich auch der Mitspieler, der Chantzopoulos´ Nachnamen am besten aussprechen kann. "Komischerweise können alle hier meinen vollen Namen leichter aussprechen als das in Deutschland der Fall war", scherzt Charalampos. Mit Coach Kristian Heames führte der 1,94 Meter große Abwehrspieler bereits gute Gespräche und auch auf dem Platz wird dem Neuzugang aus Ostwestfalen vertraut. Für den Verein und das komplette Umfeld hat Chantzopoulos viel Lob übrig: "Es läuft hier sehr professionell ab und es wird alles, was möglich ist, unternommen, damit sich jeder der Spieler hier sehr wohl fühlt."

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Drei Pflichtspiele standen bislang an. In Finnland wird eine Saison innerhalb eines Kalenderjahres ausgetragen. Die Liga startet erst Ende April und läuft bis Ende Oktober, momentan steht eine Gruppenphase im finnischen Pokal auf dem Plan. In allen drei Partien stand Chantzopoulos von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz, die ersten beiden Spiele gewann der FF Jaro, in der dritten Partie setzte es eine knappe Niederlage gegen einen Erstligisten. "Der zweite Sieg war sogar gegen den Titelverteidiger und Europa League-Qualifikanten SJK Seinäjoki!"

Aber wie kam es denn überhaupt zum Wechsel nach Skandinavien? "Der Kontakt kam über meinen Berater Daniel Minovgidis zustande, der finnisch-griechische Wurzeln hat." Auf die Frage, ob es vielleicht durch die Tatsache zustande gekommen sei, dass Jakobstad eine Partnerstadt von Bünde ist, schmunzelte Charalampos: "Nein, aber das erklärt, warum eine Dame mittleren Alters, mit der ich im Fitnessstudio ins Gespräch kam, betonte, dass sie mal in Bünde gewohnt habe."

Erst im Sommer 2016 war Chantzopoulos aus der Reserve der Bielefelder Arminia zum FC Gütersloh gewechselt. Die aktuelle Finanznot des FCG hatte jedoch nichts mit seinem Wechsel zu tun: "Erst kürzlich sprach ich noch mit meinem ehemaligen Trainer Fatmir Vata. Ich finde die Ideen für Rettungsaktionen und das Bemühen toll, die es dort derzeit gibt, und drücke dem FC Gütersloh ganz fest die Daumen. Auch möchte ich dem FC Gütersloh samt Trainer-Team um Fatmir Vata und Marc Hunt noch einmal ganz herzlich danken. Ich wäre auch geblieben, doch war der Wechsel nach Finnland eine großartige Möglichkeit. Sportlich hätte wohl jeder diesen Schritt gemacht."

Ein Beitrag geteilt von Hari Chantzo (@c.chantzo21) am 31. Dez 2016 um 4:35 Uhr

Nun richtet sich der Blick des jungen Fußballers also nach vorn. Seine persönlichen Ziele? "Möglichst verletzungsfrei bleiben und mich in der Stammformation etablieren." Und mit dem Verein? "Ganz klar den Aufstieg! Der FF Jaro spielte zuletzt viele Jahre in der 1. Liga und verpasste im letzten Jahr als Tabellendritter nur knapp den Wiederaufstieg. Mit den Fans und der Unterstützung hier gehört der Verein auf jeden Fall wieder in die 1. Liga!"



Das Gespräch führte Björn Eimer.

Chantzopoulos bei FuPa: Charalampos Chantzopoulos
Chanzopoulos bei Instagram: Charalampos Chantzopoulos

Aufrufe: 014.2.2017, 17:30 Uhr
Björn Eimer / FuPaAutor