2024-05-10T08:19:16.237Z

Events

Jeff und Jeff: mit Arbeit und Glück zum Profi!

Ein kleiner Rückblick auf eine Konferenz über Luxemburger im Profifußball.

Zu ihrem hundertjährigen Jubiläum lud die regionale Schiedsrichtergruppierung ARA Luxemburg-Zentrum gestern zu einer Diskussionsrunde in den hauptstädtischen „Cercle“.

Nach einer ausführlichen Beschreibung des Karrierweges von Jeff Strasser und Jeff Saibene durch den pensionierten Sportjournalisten Pilo Fonck bekamen die leider nur spärlich anwesenden Zuhörer sehr interessante Einblicke in die Profiwelt geboten. Gute Verbindungen helfen dabei zwar oft, Türen zu öffnen, doch ohne harte Arbeit kommt man nicht weit, so das Kredo der beiden Trainer.

Jeff Saibene eröffnete die erwähnten Einblicke mit Informationen, die man so nicht jeden Tag hört. Dass man sich bietende Gelegenheiten als Chance wahrnehmen sollte, leuchtet wohl noch vielen ein, doch wie viel ein Trainer sich auch mit Transfererlösen beschäftigen muss, um einen Verein bei der Sanierung zu helfen, ist dann doch außergewöhnlich. Und wenn man sich als bekennender Fan des Hamburger SV über den Abstieg seines Vereins „freut“, kann man nur Jeff Saibene heißen und auf der Bank von Arminia Bielefeld sitzen und sich auf das Duell „seiner beiden“ Vereine freuen, insbesondere auf das in der kommenden Spielzeit im Volkspark.

Wie schwer das Leben als Profi ab und zu sein kann, zeigte Saibene anhand des Beispiels seiner Familie auf, die noch in der Schweiz lebt, während er in Bielefeld tätig ist. Bei Jeff Strasser sieht die Lage aktuell ganz anders aus: da sein Vertrag in Kaiserslautern Ende Juni ausläuft, weiß er kurzfristig nicht, wie seine Zukunft aussieht, außer dass er u.U. viel mehr Zeit mit seiner Familie genießen kann, als man es im Profizirkus gewöhnt ist.

Auf sportlichen Themen angesprochen, äußerte sich Strasser dahingehend, dass ein Unterschied z.B. zwischen einem Luxemburger BGL-Ligisten und einem deutschen Regionalligisten vom Trainingsaufwand kaum vorhanden sei.

Moderator Pilo Fonck brachte auch den FC Metz und damit Vincent Thill und Laurent Jans ins Gespräch. Während beide Trainer meinten, der letztgenannte hätte für sich persönlich die richtige Wahl getroffen, auch wenn ein sofortiger Wiederaufstieg von Metz von Nöten sei, um seine Karriere nicht zu bremsen, so müsste Vincent Thill dagegen weiter körperlich zulegen. Ihrer Meinung nach sollte das junge Talent auch noch eher in den Jugendauswahlmannschaften (U17, U19) mitspielen als bei einem A-Team keine Spielpraxis zu bekommen.



Lange wurde auch über das Niveau der einheimischen BGL Ligue diskutiert. Während Jeff Strasser in der Elite dieser Liga sportliche Fortschritte sieht, würden sich diese Clubs aber leider noch all zu oft unter Wert verkaufen. Saibene und Strasser waren einer Meinung, dass aber eine Konzentration der Elite durch z.B. eine Reduzierung der Liga auf acht oder zehn Teams rein vom sportlichen Aspekt her das Level noch weiter anheben würde.

Am Ende der interessanten Diskussionsrunde wurde noch die WM in Russland und dort vor allem das VAR diskutiert, wobei die Meinungen zwischen den Anwesenden teilweise weit auseinandergingen, da die Organisatoren des Abends einen weiteren Spielraum für Interpretationen ausmachten. Da der VAR in Luxemburg wohl nie Realität wird – und nicht nur deswegen – blieb als Fazit, dass es wieder zu einem respektvolleren Umgang aller Beteiligten auf luxemburgischen Fußballplätzen kommen muss, denn die aktuelle Situation sei oft an der Grenze zum Zumutbaren, mit Verweis auf das Pokalfinale von vor einem Monat.

Aufrufe: 026.6.2018, 12:00 Uhr
FuPaAutor