2024-05-14T11:23:26.213Z

Team Rückblick
F: Krato
F: Krato

DSC Arminia Frauen: Entschlossen zum direkten Wiederaufstieg

Nach der Rückstufung in die Regionalliga sind Arminias Spielerinnen nur kurz in »Schieflage« geraten. Das Team ist fest entschlossen, den Aufstieg in die 2. Liga im nächsten Jahr zu schaffen.

„Immer wieder aufstehen!“ Dieses im Sport so wichtige Motto setzt die Frauenfußballmannschaft von Arminia Bielefeld gerade eindrucksvoll in die Tat um. „Wir sind durch den verpassten Aufstieg in die eingleisige 2. Bundesliga nicht zu Boden gegangen, sondern nur kurz eingeknickt“, beschreibt Trainer Markus Wuckel die aktuelle Situation: Man müsse zwar einen Schritt zurückmachen, wolle aber Anlauf nehmen und den Sprung in die 2. Liga dann eben im nächsten Jahr verwirklichen.

Dafür, dass nach einer kurzen Phase der Enttäuschung schon wieder Aufbruchstimmung herrscht, spricht die Tatsache, dass die wichtigsten Leistungsträgerinnen allesamt noch mindestens ein Jahr bei Arminia dranhängen – ganz offensichtlich, um den „Betriebsunfall“ dieser Saison umgehend zu korrigieren. „Es gab so viele positive Signale, dass ich gar nicht anders konnte, als meine Zusage zu geben“, meint etwa Kapitänin Maxi Birker, die zwischenzeitlich schon mal mit einem Karriereende geliebäugelt hatte, da es „im Leben auch wichtigere Dinge als Fußball“ gebe. Sie hat sich aber genau wie die gleich von mehreren Bundesligisten umworbene Torfrau Vivien Brandt und Antreiberin Annabel Jäger, die zuletzt für kleine Irritationen sorgte, weil sie ihren Vertrag zurückgefordert hatte, für eine weitere Saison verpflichtet.

Dabei dürfte eine tolle Aktionen der Herforder Neuzugänge Giustina Ronzetti, Friederike Schaaf und Lisa Lösch das genannte Trio bei seiner Entscheidung, in Bielefeld zu bleiben, bestärkt haben. Alle drei schickten nach der verpassten Zweitliga-Qualifikation eine gemeinsame Botschaft an ihren neuen Verein und stärkten dem Team nach dem Motto: „Das kriegen wir im nächsten Jahr schon repariert“ den Rücken. „Diese Nachricht, die ja zeigt, dass auch die Neuzugänge mit anpacken wollen, und dazu die guten Transfers haben mich davon überzeugt, dass wir mit dieser Mannschaft auf dem richtigen Weg sind“, erklärt Birker. „Bei uns sieht niemand das Projekt 2. Liga als gescheitert an, wir wollen hier nach wie vor etwas aufbauen“, schlägt Markus Wuckel in die gleiche Kerbe.

Trotzdem tat es natürlich weh, als die Armininnen den Abstieg des USV Jena aus der Bundesliga registrieren mussten. Schließlich war damit klar, dass an Stelle des USV Jena II, der nun nicht aufsteigen darf, eigentlich die Armininnen die Relegation zur eingleisigen 2. Bundesliga hätten bestreiten dürfen – wenn der DFB nur dafür Sorge getragen hätte, dass der Spielbetrieb in den beiden Top-Ligen zeitgleich zu Ende gewesen wäre. „Das ist natürlich sehr bitter, aber wir müssen uns eingestehen, dass wir auch einige schlechte Spiele gemacht haben. Wir durften gar nicht in die Lage kommen, auf die Ergebnisse anderer Klubs angewiesen zu sein“, übt Maxi Birker Selbstkritik.

»An einem Sonntag hätten wir in Jena gewonnen«

Der Blick auf Hinrunden- und Rückrundentabelle macht klar, dass den Bielefelderinnen im zweiten Teil der Saison die Puste ausging. Gelangen vor der Winterpause noch drei Siege gegen die unmittelbaren Konkurrenten im Kampf um die eingleisige 2. Liga (gegen Jena, Gütersloh und Wolfsburg), so standen in der Rückrunde nur noch zwei magre Unentschieden in dieser Bilanz zu Buche. Das mag einerseits an einem gewissen Substanzverlust aufgrund der im Saisonverlauf schlechter gewordenen Trainingsbedingungen gelegen haben – so sieht es jedenfalls Coach Wuckel. Andererseits hatte Arminia auch Pech mit einigen Spielausfällen, die dem Team einen ungewohnten Samstag-Mittwoch-Rhythmus aufzwangen. Denn Abteilungsleiter Werner Jöstingmeyer ist sich sicher, „dass wir an einem Sonntag in Jena gewonnen und damit den Sack zugemacht hätten“.

Doch alle diese Diskussionen sind Schnee von gestern: Vor allem Markus Wuckel richtet die Gedanken wieder nach vorn und hofft, „dass es uns gelingen wird, innerhalb des nächsten Jahres bessere Rahmenbedingungen für das Training zu schaffen.“ In der nächsten Saison wird sich das Fehlen eines Rasenplatzes nicht so gravierend bemerkbar machen, da Arminia alle Heimspiele auf dem Kunstrasen an der Schillerstraße austragen darf.

Im Falle eines Aufstiegs ist ein Rasen-Trainingsplatz aber unverzichtbar, vielleicht tut sich ja bis zum nächsten Sommer etwas mit dem Sportplatz Windflöte. Immerhin findet da noch in dieser Woche eine Besichtigung statt. Für die Armininnen geht es aber am Donnerstag (31. Mai) erst einmal auf Mannschaftsfahrt an den Ballermann auf Mallorca – kein ganz ungefährliches Pflaster. „Ich werde sie aber alle heile zurückbringen“, verspricht ihr Coach.


Fünf Neuzugänge stehen fest

Arminia verstärkt sich für die kommende Saison mit Friederike Schaaf, Giustina Ronzetti, Lisa Lösch, Sophia Thiemann (alle Herforder SV) und Lena Funke (Jahn Delmenhorst). Aus der erfolgreichen B-Jugend stoßen neben Lea Mößinger, die schon in dieser Saison in der Rückrunde einige Spiele absolvierte, Jasmin Siemann, Fabienne Brakemeier und Torfrau Neele Winkler fest zum Kader der ersten Mannschaft.

Verlassen werden den Verein Lena Schulte (zurück zum Herforder SV), Oliwia Wos (Stipendium in den USA), Valentina Vogt, Leni Jakober und Thalea Kiezewski (alle Ziel unbekannt).

Aufrufe: 030.5.2018, 15:00 Uhr
Hans-Joachim Kaspers / FuPaAutor