Arminias Frauen: In den Jubel mischt sich Wehmut

Vor allem die langjährige Kapitänin Maxi Birker, die demnächst ein Baby bekommt und ihre fußballerische Zukunft als „völlig offen“ bezeichnet, war sichtlich bewegt, doch auch Celine Preuß musste sich extrem bemühen, ein paar Tränchen zurückzuhalten. Die 22-jährige Blondine, die es vor Jahren als „Spielerfrau des Monats“ auf FuPa Ostwestfalen zu der sagenhaften Zahl von mehr als einer Million „Likes“ gebracht hatte, geht nicht aus sportlichen Gründen, sondern allein der Liebe wegen. „Ich ziehe mit meinem Freund nach Saarbrücken, er hat dort in der Regionalliga einen 2-Jahres-Vertrag bekommen“, erzählt Preuß. Sie selbst heuert ebenfalls bei dem Klub aus der saarländischen Landeshauptstadt an – und spielt damit in kommenden Saison gegen Arminia! „Das werden ganz schwere Spiele für mich, denn im Herzen bin und bleibe ich natürlich Arminin“, sagt sie. Eine spätere Rückkehr nach Bielefeld ist übrigens nicht ausgeschlossen: „Wer weiß den schon, wohin unsere Wege im Fußball in den nächsten Jahren noch führen werden?“

Ganz sicher wieder für den DSC wird Friederike Schaaf kicken, die Abteilungsleiter Werner Jöstingmeyer am Samstagabend mit der Ankündigung eines „Abschieds auf Zeit“ überrascht hatte. „Deinen Namen hätte ich heute lieber nicht vorgelesen“, ließ Jöstingmeyer bei der Verabschiedung durchblicken, wie sehr ihn und Trainer Markus Wuckel der temporäre Verlust des schnell zur Führungsspielerin aufgestiegenen Neuzugangs aus Herford schmerzt. „Im Rahmen einer beruflichen Fortbildung gehe ich für ein paar Monate nach Hamburg“, erklärt Schaaf ihren Weggang und verspricht, „sich da oben fit zu halten“, um nach ihrer Rückkehr so schell wie möglich wieder bei Arminia einsteigen zu können. Vielleicht könne sie Teile des Lehrgangs sogar in heimischen Gefilden absolvieren, so die Mittelfeldstrategin: „Dann wäre ich um so schneller wieder zurück!“

Trainer Markus Wuckel wertete die Treue-Bekundungen diverser Spielerinnen – auch Malin Wilckens und „Lama“ Mößinger können sich gut vorstellen, nach ihren studienbedingten Auszeiten noch einmal im DSC-Trikot aufzulaufen – als gutes Zeichen: „Das beweist doch, dass es bei uns nicht nur sportlich stimmt, sondern auch menschlich gut zusammenpasst.“ Er werde deshalb auch bei der Auswahl der Neuzugänge neben der fußballerischen Qualität auch auf die Teamfähigkeit der Kandidatinnen achten, so Wuckel weiter.
Der Coach zeigte sich am Montagmorgen im Übrigen von den Aufstiegsfeierlichkeiten stark gezeichnet: „Mein Körper gehorcht mir heute nicht so richtig“, meinte er und bedauerte gleichzeitig, den Moment des Siegestaumels und Aufstiegsjubels nicht länger festhalten und genießen zu können: „Da arbeitest du so lange auf ein Ziel hin, und dann ist in zwei, drei Tagen schon alles vorbei!“ Schon am Montag hätten die Planungen für die kommende Serie Priorität gehabt: Es sei nun an der Zeit, die in den vergangenen Wochen angebahnten Transfers endgültig in trockene Tücher zu bringen.