2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Günter von Ameln

Der Meistermacher wird 85

Alfred Zweibler gehörte als Spieler zur legendären Mannschaft des DSC 99.

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Für die älteren Semester unter Düsseldorfs Fußballkennern hat der Name Alfred Zwiebler einen sehr guten Klang. „Freddi“ war Mannschaftskapitän des DSC 99 Ende der 50er-Jahre und maßgeblich an den großen Erfolgen des Klubs in der Landes- und Verbandsliga beteiligt.

Später reihte er als Trainer im Düsseldorfer Amateurfußball Erfolg an Erfolg, stieg mit verschiedenen Klubs auf, holte Meisterschaft um Meisterschaft. Am morgigen Sonntag wird der immer noch vor Lebensfreude sprudelnde Rentner 85.

Zwiebler zog mit seiner Familie 1946 nach Düsseldorf, wuchs in Friedrichstadt und später in Derendorf auf, schloss sich schnell dem DSC 99 an. Zwischen den Kriegstrümmern spielte er mit seinen Freunden Fußball; sie bastelten sich Schuhe und Sohlen aus Pappmaché. Über sein schönstes Erlebnis als Fußballer muss er nicht lange nachdenken. „Die beiden Meisterschaften und Aufstiege mit dem DSC 99“, sagt Zwiebler. „Wir sind damals in die höchste Amateurklasse aufgestiegen. Und natürlich 1977 das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach.“ Weil sie noch keinen Rasenplatz hatten, hätten sie auf den Turu-Platz umziehen müssen und sich vor 7500 Zuschauern gegen die Mannschaft von Trainer Udo Lattek bei der 1:4-Niederlage tapfer geschlagen. „Zur Halbzeit stand es 1:1. Auf Gladbacher Seite spielten unter anderem Allen Simonson, Berti Vogts und Rainer Bonhof mit.“

Zwiebler erinnert sich gerne an die Großtaten seiner Mannschaft. „Das war eine wunderbare Zeit.“ Er selbst agierte als ballsicherer und wendiger Spielmacher im Mittelfeld. „Im heutigen Fußball wäre ich wohl der Sechser“, sagt er. Auf Halblinks agierte der wendige Jürgen Schult, neben ihm im Mittelfeld Gerd Auge.

Für ein halbes Jahr ging Zwiebler später zum VfL Benrath, war aber schnell zurück an der Windscheidstraße. „In Benrath habe ich gemerkt, wie eng ich mit dem Klub verbunden war, dass meine Heimat der DSC 99 ist.“

Der gelernte Industriekaufmann beendete seine Aktivenlaufbahn mit 28, engagierte sich dann mit Hingabe als Trainer in den Amateurligen, führte unter anderem Turu 80, den BV 04, Bilk 13, Viktoria 02 und den SFD 75 zu Aufstiegen. Sein Erfolgsgeheimnis? „Ganz einfach“, sagt er. „Ich habe es so gemacht, wie ich es als Aktiver beim DSC 99 gelernt habe: Der Teamgedanke ging über alles. Ich habe meine Mannschaften nicht zusammengestellt, indem ich mir die besten Spieler gesucht habe. Vielmehr zählte für mich die charakterliche, menschliche Stärke der Spieler. Wir hatten Erfolg über die mannschaftliche Geschlossenheit.“

Seit acht Jahren wohnt Zwiebler nun in Essen. Sein Herz schlägt aber für Düsseldorf. Aufmerksam verfolgt er alles, was mit seiner Stadt und seiner Fortuna geschieht.

Aufrufe: 023.2.2021, 20:00 Uhr
RP / Falk JanningAutor