Löwen drehen in Hälfte zwei auf - 17-Jähriger rettet FCB II

KFC Uerdingen - TSV 1860 München 1:3 (1:0)
Die Radikal-Rotation von Coach Michael Köllner hat sich ausgezahlt. Auf acht Positionen hatte der Cheftrainer gegenüber der mauen Partie gegen Würzburg seine Elf geändert. In zwei Fällen notgedrungen, da Sascha Mölders und Philipp Steinhart Gelbsperren abbrummen mussten. 45 Minuten Anlauf braute 1860 gegen Uerdingen, bis die neuzusammengestellte Elf ins Rollen kam.

Im Westen nichts Neues, lautete zunächst die Devise beim TSV 1860. Wie schon gegen Duisburg, Kaiserslautern und Würzburg mussten die Löwen auch in Düsseldorf, wo die Uerdinger ihre Heimspiele austragen, einem Rückstand hinterherlaufen. Ausgerechnet Ex-Löwe Adriano Grimaldi hatte in der 36. Minute die Gastgeber verdient in Führung gebracht. Die Sechziger waren im ersten Abschnitt nicht wirklich auf der Höhe.

Nach der Pause musste es besser werden - und es wurde besser aus Sicht der "Blauen", die sich nun gewaltig steigerten. Den Ausgleich besorgte in der 57. Minute Kristian Böhnlein, der sich nach der Saison dem 1. FC Schweinfurt 05 anschließen wird. Dem Franken fiel die Kugel an der Strafraumgrenze vor die Flinte und der 30-Jährige traf das Leder so optimal, dass es sich zum 1:1 in den linken Knick senkte. Nur neun Zeigerumdrehungen später besorgte ein Youngster die Führung für die Gäste - und die war bezeichnend für die Willensleistung der Löwen im zweiten Abschnitt. Leon Klassen eroberte in der eigenen Hälfte den Ball, legte ab auf den eingewechselten Stefan Lex und zog einen Sprint über mehr als das halbe Feld an. Lex schob wieder rüber auf den unwiderstehlich anziehenden Klassen, der flach zum 1:2 traf (66.). Zittern war nun angesagt, nicht selten hatten die Löwen einen Vorsprung noch hergegeben. Dieses Mal aber nicht! In der Nachspielzeit bediente wiederum Stefan Lex mit seinem zweiten Assist des Tages den ebenfalls erst nach der Pause ins Spiel gekommenen Efkan Bekiroglu. Und der Ex-Unterföhringer hat eben die klasse Schusstechnik, um so eine Gelegenheit aus 18 Metern unten links in die Maschen zu setzen - 1:3, Deckel drauf (90.+3)!

Sechzigs Coach Michael Köllner resümierte nach der Partie: "Es war ein schwieriges Spiel nach der Niederlage gegen Würzburg. Das Gefühl kannten wir ja nicht mehr. Es war ein Risiko, mit acht neuen Spieler in die Partie zu gehen. Es hat sich aber ausgezahlt, weil wir hinten raus frischer waren. Die Mannschaft hat heute nie den Glauben verloren. In der ersten Halbzeit hat Uerdingen toll aufgespielt, wir sind viel hinterher gelaufen. Aber die Spieler sind in einer guten mentalen Verfassung, dann kannst du so ein Spiel auch noch 3:1 gewinnen."

Aus dem Strahlen kam auch Kristian Böhnlein nicht mehr raus, der im zarten Fußballeralter von 30 Jahren seinen Premierentreffer im Profibereich feiern durfte: "Sicherlich eines der schönsten und bewegendsten Tore meiner Karriere. Ein sehr wichtiger Sieg für uns. Nach der Pause sind wir gut rausgekommen und hatten uns vorgenommen, das Spiel zu drehen. Das ist uns dann auch gelungen."
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Schiedsrichter: Oliver Lossius (Sondershausen) - Zuschauer: 0
Tore: 1:0 Adriano Grimaldi (36.), 1:1 Kristian Böhnlein (57.), 1:2 Leon Klassen (66.), 1:3 Efkan Bekiroglu (90.+3)


FC Bayern II - FSV Zwickau 2:0 (0:0)
Lange Zeit tat sich der zuletzt so starke Bayern-Nachwuchs schwer gegen die Gäste aus Sachsen. Coach Sebastian Hoeneß bewies aber im zweiten Abschnitt ein goldenes Händchen und brachte einen 17-Jährigen, der sich zum Matchwinner aufschwang.

Die Gastgeber legten furios los, keine 60 Sekunden waren absolviert, da tauchte Malik Tillman nach einem Freistoß plötzlich frei vor der Kiste auf, zielte aber zu hoch (1.). Es wäre ein Traumeinstand für das 18-jährige Talent in der 3. Liga gewesen. So vielversprechend die Partie startete, so schnell verflachte das Spiel im Anschluss aber auch. Bis zur Pause tat sich vor den Toren wenig, so ging`s mit 0:0 in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel wurde der Druck der Bayern immer größer, doch es dauerte bis zur 75. Minute, ehe Jamal Musiala seine Farben erlöste. Der 17-Jährige drückte das Leder zum 1:0 über die Linie, nachdem Goalgetter „Otschi“ Wriedt noch verpasst hatte. Zehn Minuten später krönte der Teenager seine Leistung und avancierte mit seinem zweiten Treffer des Tages zum Super-Joker. Sein Schuss aus 18 Metern wurde unhaltbar zum entscheidenden 2:0 abgefälscht (85.).
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Schiedsrichter: Benjamin Brand (Schallfeld) - Zuschauer: 0
Tore: 1:0 Jamal Musiala (75.), 2:0 Jamal Musiala (85.)