2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait

Der Klassenerhalt zum Abschied

Steffen Zerge spielte 20 Jahre beim Döbelner SC. Jetzt allerdings ist der Kapitän von Bord gegangen.

Steffen Zerge gehörte in der vergangenen Saison zu den Leistungsträgern des Döbelner SC in der Landesklasse. Nach 20 Jahren wechselt er jetzt allerdings von seinem Heimatverein zum Roßweiner SV. Foto: André Braun

Die Saison eins nach dem Landesligaabstieg. Die Lage ist im Sommer 2015 von einer angespannten Personalsituation gekennzeichnet, die Mannschaft des Döbelner SC scheint dem freien Fall geweiht. Doch es kommt anders! Vor allem in der ersten Halbserie und am Ende der Saison zeigt die Mannschaft ansprechende Leistungen und beendet die Serie in der Landesklasse Nord auf einem beachtlichen achten Tabellenplatz. Einer der dazu als Kapitän und erfahrener Außenbahnspieler beigetragen hat, ist Steffen Zerge. Aus diesem Grund ist er beim Fußball-Spezial der 19. Sportlerwahl des Döbelner Anzeigers in der Kategorie „Fußball/Fußballerin des Jahres 2015/16“ nominiert.

Um es vorweg zu nehmen: Kommende Saison spielt der noch 26-Jährige trotzdem nicht mehr in Döbeln. „Ich wollte einfach für mich noch einmal eine neue sportliche Herausforderung suchen. In Roßwein spiele ich zwar eine Klasse tiefer, komme aber in ein Team mit gestandenen Akteuren. Das reizt natürlich, auch weil ich alle kenne. Und zudem sind die gesteckten Ziele des Vereins sehr ambitioniert und zu denen möchte ich meinen Teil beitragen.“

Mit dem Fußball begonnen hat Steffen Zerge vor fast genau 20 Jahren. „Am 20. Juni 1996 habe ich mein erstes Spiel bestritten, das steht im Spielerpass“, sagt er und denkt, dass er damals mit seiner Mannschaft gewonnen hat. „In den F-Junioren waren wir prinzipiell immer sehr gut. Genau weiß ich das aber nicht mehr.“

Danach spielte er beim Döbelner SC in allen Jugendmannschaften und schaffte als 17-Jähriger beim damaligen Trainer Siegbert Leimner den Sprung in den Bezirksligakader. In den nächsten Jahren spielte er in der ersten und zweiten Mannschaft. „Manchmal sogar am Wochenende in beiden Mannschaften. Am Sonnabend in der ersten und am Sonntag in der zweiten“, erzählt er und fügt nicht ohne Stolz an: „Die drei Jahre in der Landesliga habe ich dann praktisch durchgespielt, auch vergangenes in der Landesklasse. In der Zeit bin ich vom Ergänzungs- zu einem Stammspieler gereift.“

Dass er vergangene Saison die Kapitänsbinde tragen durfte, sah er als besonderen Vertrauensbeweis der Mitspieler und Trainer. Es sei ja nur stellvertretend für Patrick Peschel gewesen, meint er bescheiden und sagt: „Verantwortung musst du als erfahrener Spieler sowieso übernehmen. Sei es mit oder ohne Kapitänsbinde!“ Und dass er den Verein, bei dem er 20 Jahre gespielt hätte, mit einem Nichtabstieg verlasse, woran er immer geglaubt hätte, das sei für ihn eine Herzensangelegenheit gewesen.

Aufrufe: 015.7.2016, 10:48 Uhr
Dirk WestphalAutor