Mit gemischten Gefühlen gegen Schwabach

Das heimische Lager blickt dabei mit etwas gemischten Gefühlen der sonntäglichen Hausaufgabe entgegen, vor allen Dingen, weil es nun neben David Romminger und Christian Zechmann mit Sturmführer Michael Müller nach seinem Platzverweis schon den dritten absoluten Schlüsselspieler zu ersetzen gilt. Müller hat bisher fast die Hälfte aller Vilzinger Tore erzielt, am Huthgarten fragt man sich, wer nun treffen soll. Zumal das schwarzgelbe Offensivspiel in den letzten Wochen meist durch Einzelaktionen des Torjägers bestimmt wurde, mit mannschaftlicher Kreativität und Spielwitz geizten die Schützlinge von Trainer Sepp Beller zuletzt arg. Vilzing´s Coach hingegen hat den jüngsten Rückschlag bereits aufgearbeitet, einmal mehr heißt es am Sonntag, "mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung das Fehlen der starken Einzelspieler zu kompensieren". Ein mulmiges Gefühl beschleicht die Huthgartenkicker aber auch deshalb, weil mit dem sonntäglichen Gegner zwar schon wieder eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller gegenüber steht, das wahre Potenzial Sportclubs aber bisher noch eigentlich nicht recht zur Geltung gekommen ist. Die Elf von Trainer Ahmet Koc, die in dieser Woche noch den Ex-Eltersdorfer Tschinkel verpflichtet hat, erntete trotz vieler Niederlagen regelmäßig gute Kritiken, der Coach selbst sprach jüngst in der Presse davon, dass seine Mannschaft "bis zum gegnerischen Strafraum spielerisch wohl die beste Mannschaft der Liga ist". Und ausgerechnet vor der Partie in Vilzing scheint nun auch ergebnismäßig der Knoten geplatzt zu sein, und das in einer sensationellen Art und Weise. Denn vor Wochenfrist feierten die "Nullvierer" im Derby gegen Feucht ihren ersten Saisonsieg, sie münzten in den Schlussminuten einen 2:4 Rückstand in ein 5:4 um. Dass so ein Spiel riesigen Auftrieb gibt, steht außer Frage, der Schwabacher Euphorie gilt es am Sonntag schnell den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Ob dies gelingt, wird sich zeigen, einmal mehr ist an dieser Stelle das kompakte und taktisch hervorragende Spiel der Schwarzgelben gegen den Ball gefragt. Aber auch das bekam zuletzt in Schwarzenfeld leichte Kratzer ab, das Fehlen von Leitwolf Romminger macht sich immer mehr bemerkbar. Und die Sorgenfalten auf der Stirn von Coach Sepp Beller dürften nicht weniger werden, denn gegen Schwabach muss der erfahrene Übungsleiter auch noch auf Christoph Schwander verzichten. Der nächste personelle Rückschlag, denn der Youngster aus Oberviechtach hatte sich in den ersten acht Saisonspielen schnell zum absoluten Stammspieler entwickelt. Daneben steht auch hinter dem Einsatz von Sebastian Niebauer krankheitsbedingt ein Fragezeichen.
Die Vorzeichen stehen also alles andere als günstig, dennoch möchten Kapitän Seidl & seine Mannen mit allen Mitteln ihre bislang weiße Weste verteidigen und auch im neunten Saisonspiel ungeschlagen bleiben.
Die Gäste, die zum Saisonstart mit großen Personalproblemen zu kämpfen hatten, befinden sich sowohl personell als auch leistungstechnisch auf dem aufsteigenden Ast, hinter dem Einsatz von Ex-Bayernligakicker Serdal Gündogan steht allerdings ein Fragezeichen, er musste in der Vorwoche verletzt ausgewechselt werden. Dafür ist Kapitän Tauch wieder mit an Bord, er soll der Defensive noch mehr Stabilität verleihen.

Kader DJK Vilzing: Riederer, Kovarik, Niebauer (?), Raki, Berger, Bronold, Berenreiter, Kufner, Seidl, Vogl, Kordick, Schötz, Trantina, Hamberger, Feldmann, Ambrus
Es fehlen: Romminger, Koszora, Kristoffy, Zechmann, Groß, S. Wagner (alle verletzt), Müller (Sperre), Schwander (privat verhindert)