Fehlstart der DJK Vilzing ist perfekt

Die Huthgartenkicker präsentierten sich defensiv sehr anfällig und ließen zum Teil die Grundtugenden wie Lauf- und Einsatzbereitschaft vermissen. Freilich musste die Defensviabteilung durch die Ausfälle von David Romminger und Tobias Oisch umgebaut werden, das darf aber keine Entschuldigung für das schlechte Abwehrverhalten des kompletten Teams sein, das dem Gegner vor allem immer Räume für Konterangriffe gab. Die Partie begann denkbar schlecht für Vilzing – nach Ballverlust im Mittelfeld hätte die DJK-Defensivabteilung klären können, aber Kirchanschöring kombinierte sich durch, und Routinier Özgür Kart hatte keine Probleme, aus kurzer Distanz das 0:1 (9.) zu markieren. Vier Minuten später klärten Oberbayern eine Ecke nicht konsequent, und Markus Dietl erzielte mit einem Flachschuss aus 20 Metern das 1:1.

In der Folge hatte die Karmann-Truppe mehr Spielanteile, richtig gefährlich wurde es gegen die tiefstehenden Oberbayern aber selten. Michael Hamberger verfehlte mit einer Direktabnahme knapp, ebenso wie Fabian Trettenbach. Michael Faber versetzte nach einer halben Stunde seinen Gegenspieler und flankte dann auf den einlaufenden Michael Hamberger, der im Strafraum zu Boden gezogen wurde. Schiedsrichter Michael Freund (Perlesreut) entschied ohne Zögern auf Strafstoß. DJK-Neuzugang Andre Luge verwandelte den Elfmeter zur 2:1-Führung (30.). Es schien, als hätte die DJK Vilzing alles im Griff, ehe man erneut in einen Konter lief, und Daniel Völkl den Ball nach einer scharfen Hereingabe von Maximilian Vogl zum 2:2 (38.) ins eigene Tor grätschte.

Drei Minuten nach dem Seitenwechsel bediente Sven Seitz mit einem tollen Zuspiel Trettenbach, der sich allein vor SV-Schlussmann Lukas Hoyer aber den Ball zu weit vorlegte. Die Partie verflachte immer mehr. Vilzing blieb optisch überlegen, leistete sich aber immer wieder Abspielfehler, so dass die Gäste zu Kontermöglichkeiten kamen, die in dieser Phase nichts einbrachten. Gefährlich wurde es nach einem Freistoß von Faber, den ein Kirchanschöringer Abwehrspieler nur knapp über das eigene Gebälk lenkte (66.). In der 70. Minute schien die erneute DJK-Führung fällig: Hamberger, einer der wenigen Lichtblicke, setzte sich energisch an der Strafraumkante durch und wurde zu Fall gebracht.

Dietl schnappte sich das Spielgerät und scheiterte mit seinem halbhoch neben den Pfosten getretenen Elfmeter am stark reagierenden Hoyer, der den Ball an den Pfosten lenkte. Diese Situation gab der Elf von Trainer Karayün Auftrieb. Nach einer Ecke kam Tobias Sandner zum Kopfball, Caba konnte den Ball gerade noch über die Latte lenken. In der 81. Minute fast das 2:3: Kirchanschöring konterte mustergültig, Bernd Eimannsberger umkurvte Caba, aus spitzem Winkel brachte der Mittelfeldmann aber nicht mehr genügend Druck hinter dem Ball, so dass Philipp Weber kurz vor der Torlinie klären konnte. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit war es dann soweit. Tobias Schild behauptete sich nach einem einfachen langen Ball über die schlecht gestaffelte DJK-Hintermannschaft, zog aus 14 Metern ab, und der Ball – Caba war t noch mit den Fingerspitzen dran – trudelte zum 2:3 in die Maschen.

Yunus Karayün (SV Kirchanschöring): „Für die Zuschauer war es ein interessantes und schönes Spiel mit vielen Toren. Knackpunkt war aus meiner Sicht der toll gehaltene Elfmeter von Lukas Hoyer, der uns noch einmal einen Schub gegeben hat. Beim Siegtreffer hat sich unser Stürmer toll behauptet und uns für eine engagierte Leistung belohnt. Ich denke, dass wir verdient gewonnen haben.“

Uli Karmann (DJK Vilzing): „Wir haben vor allem eine indiskutable Defensivleistung gezeigt. Mit dem Elfmeter hätten wir es wohl dennoch zu unseren Gunsten entscheiden können, aber irgendwie hat das zu unserem Spiel gepasst. Wir müssen kapieren, dass wir nur erfolgreich sein können, wenn wir auf dem Platz hart arbeiten. Das heißt, Zweikämpfe gewinnen und mehr laufen als der Gegner.“