2024-04-25T10:27:22.981Z

Interview
Der 34-jährige Torhüter verlässt den TSV Ampfing und schließt sich dem DJK-SV Edling an. DJK-SV Edling
Der 34-jährige Torhüter verlässt den TSV Ampfing und schließt sich dem DJK-SV Edling an. DJK-SV Edling

Dominik Süßmaier zum DJK-SV Edling - Deshalb ist bei Ampfing Schluss

Keeper im Karriere-Interview

Dominik Süßmaier verlässt den TSV Ampfing und wechselt in die Kreisklasse. Im Interview mit Fussball Vorort/FuPa Oberbayern hat er über den Wechsel und seine Karriere gesprochen.
  • Dominik Süßmaier verlässt den Landesligist TSV Ampfing.
  • Der 34-jährige schließt sich dem DJK-SV Edling an.
  • Im Interview hat er über den Wechsel und seine Karriere gesprochen.

„Familie und Arbeit haben mit 34 Jahren nun einfach Vorrang“

Wie geht es dir, wie hast du die fußballfreie Corona-Zeit überstanden?

Mir geht es gut. Ich verbringe fast jeden zweiten Tag auf dem Tennisplatz. Das ist mein zweites Lieblingshobby. Zusätzlich trainiere ich aber natürlich auch noch circa einmal in der Woche auf dem Trainingsplatz mit meinem Vater.Ampfings sportlicher Leiter Adrian Malec hat ja in einem Interview einige deutliche Aussagen zu einem „Kurswechsel“ beim TSV gemacht, wie wurde das mit euch Spielern kommuniziert und wie hast du das aufgefasst?

Ich habe das ganze nur durch die Presse mitbekommen, nicht persönlich. Ich finde die Idee, auf junge Spieler aus der Region zu setzen, prinzipiell gut. Aber dann muss man das Ganze auch durchziehen. Es ist halt widersprüchlich, wenn du letztes Jahr großes Geld in die Hand nimmst, um aufzusteigen und dann das Jahr darauf alles wieder umgeworfen wird. Aber wenn der Verein das so will, dann ist das so. Ich wünsche dem TSV Ampfing da trotzdem viel Glück.

Es wurde ja bereits verkündet, dass du den TSV Ampfing verlassen wirst: Wie kam es zu der Entscheidung?

Ich habe leider aus familiären und arbeitstechnischen Gründen nicht mehr so viel Zeit für den Fußball. Vor allem auch mit der Drei-Schicht in der Arbeit bin ich eingespannt. Mit dem zweiten Nachwuchs verlangen die Kinder jetzt natürlich auch nochmal mehr Zeit. Da ist es mir jetzt einfach die weite Hin- und Rückreise nach Ampfing nicht mehr wert.

„Einige Spieler und Teile des Trainerstabs waren der Meinung, ich hätte den Ball extra reingelassen, das ist aber absolut falsch!“

Du hast in deiner Karriere beim TSV Buchbach und in Rosenheim über 130 Spiele in der Regionalliga Bayern/der Bayernliga absolviert, was waren für dich die Highlights aus dieser Zeit?

Für mich war die Zeit etwas ganz besonderes. Zum Beispiel in der Regionalliga gegen den TSV 1860 München II zu spielen, da die Löwen ja meine große Liebe sind oder die „Hass-Derbys“ gegen die Roten, das war schon etwas Besonderes. Damals in Buchbach waren dann bei großen Spielen 800-1000 Zuschauer da und bei Spielen gegen Bayern II dann auch mal 2000 Zuschauer. So etwas sind einfach besondere Erlebnisse. Es ist einfach immer geil, wenn die Hütte voll ist und man vor einem Haufen an Zuschauern spielen kann.

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Deine Zeit in Rosenheim hatte ja ein eher unschönes Ende, was war der Auslöser damals?

In Rosenheim war eigentlich wirklich eine ganz tolle Zeit. Im ersten Jahr sind wir aufgestiegen in die Regionalliga. Im zweiten Jahr hat es eigentlich auch noch gepasst, mir hat dann aber einfach das letzte Spiel gegen Buchbach das Bein gebrochen (Anm.d.Red.: TSV 1860 Rosenheim 2:3 TSV Buchbach). Nach dem Spiel war es so, dass einige Spieler und ein Teil des Trainerstabs der Meinung waren, dass ich den letzten Treffer extra kassiert hätte (Anm.d.Red.: 2:3 für Buchbach durch Alex Strobl in der 97. Spielminute). Nur weil ich zuvor bei Buchbach gespielt hatte, wurde mir dann vorgehalten, ich hätte den Ball extra reingelassen. Das ist aber absolut falsch und entspricht nicht der Wahrheit, ich wollte unbedingt jedes Spiel mit Rosenheim gewinnen. Das Trainerteam hatte das aber anders gesehen und ab dem Zeitpunkt, war ich dann eigentlich abgestempelt. Das war echt schade und kein schöner Abgang.

I n der Saison 2017/18 hattest du ja ein „kurzes Intermezzo“ beim SB Chiemgau Traunstein, warum hat es dort nicht geklappt?

Für mich war eigentlich ab dem Moment wo ich nach Traunstein gegangen bin, der höherklassige Fußball abgehakt. Ab dem Zeitpunkt war für mich dann vor allem die Arbeit wichtig. Ich konnte in Traunstein aufgrund des Schichtdienstes dann leider fast gar nicht trainieren und deshalb auch nicht spielen. Das war wirklich sehr schade, denn in Traunstein war das Umfeld, das Stadion und die Mannschaft wirklich super. Der Zeitaufwand war dann letztendlich einfach zu hoch.

„Mir ist es wichtig, dass mir meine Kinder bei jedem Spiel zuschauen können“

Du bist ja dann zur Saison 2018/19 zum TSV Ampfing gewechselt. Jetzt vor dem Re-Start wurde bekannt gegeben, dass du den Verein verlässt. Wie würdest du deine Zeit in Ampfing zusammenfassen?

Vor allem im ersten Jahr war es wirklich klasse. Ich habe dort noch mal richtig für den Fußball gelebt und alles dafür gegeben, dass wir aufsteigen. Das hat dann am Ende zum Glück auch geklappt und wir sind in die Landesliga aufgestiegen. Im neuen Jahr war es dann klar, dass es nicht leicht werden würde. Ich denke aber trotzdem, dass wir den ein oder anderen Punkt mehr hätte holen können. Im Endeffekt habe ich jetzt aber einfach auch erkannt, dass der Aufwand in der Landesliga und die weiten Fahrten nach Ampfing, sich mit meiner Arbeit und der Familie nicht mehr vereinbaren lassen. Deshalb bin ich auch zum Entschluss gekommen, dass meine Zeit in Ampfing vorüber ist. Ich drücke der Mannschaft aber trotzdem die Daumen, dass sie den Klassenerhalt noch schaffen.

Du schließt dich ja nun dem Kreisklassist DJK-SV Edling an, wie kam es zu der Entscheidung?

Ich wollte auf jeden Fall noch ein bisschen spielen, nicht mehr hochklassig, sondern in einer tieferen Liga mit weniger Aufwand, das reicht mir. In der Jugend habe ich ja auch schon in Edling gespielt. Zum Sportplatz ist es für mich ein Katzensprung und das macht die Angelegenheit für mich einfach optimal. So kann ich Arbeit und Familie gut mit dem Fußball unter einen Hut bekommen und meine Frau und meine Kinder können mir bei allen Spielen zuschauen, ohne weit fahren zu müssen.

(DF)

Aufrufe: 013.7.2020, 09:00 Uhr
Erdinger Anzeiger / Redaktion Fussball VorortAutor