2024-05-14T11:23:26.213Z

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SC Flingern stellt ab sofort den Spielbetrieb ein

Der Fusionsklub, der aus den Traditionsvereinen TuS Rheinfranken und Alemannia 08 entstand, ist finanziell am Ende.

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Ein bekannter Vereinsname im Düsseldorfer Amateurfußball wird ab sofort in keiner aktuellen Ergebnisliste oder Tabelle mehr zu finden sein. Der SC Flingern, im Jahr 2003 als Fusionsklub aus den Traditionsvereinen TuS Rheinfranken und DSC Alemannia 08 entstanden, stellt ab sofort den kompletten Spielbetrieb ein.

Alle Spieler haben ihre Pässe bereits ausgehändigt bekommen und können sofort zu anderen Vereinen wechseln. Die seit Wochen schwelenden Gerüchte über Finanzprobleme beim Klub vom Flinger Broich, dem unter anderem Fortunas aktueller Coach Mike Büskens entstammt, haben also ein negatives Ende gefunden.

Der finanzielle Niedergang ist eng verbunden mit dem Bau des Klubhauses und der neuen Kabinen. Erst verzögerte sich das Vorhaben immer wieder. Dann hatten sich die ursprünglich kalkulierten Kosten von 600 000 Euro bis zur Fertigstellung auf rund das Doppelte vergrößert. Schuld daran waren auch kostenintensive Nachbeserungen des aufwändigen Neubaus. Hinzu kam, dass die Zahl der anfangs 550 Mitglieder in diesem Zeitraum auf die Hälfte sank. Dadurch entfielen fest eingeplante Einnahmen zur Deckung der Schulden.

Mit dem jetzt verlorenen Kampf ums finanzielle Überleben ging eine sportliche Talfahrt einher. In seiner Blütezeit hatte der Flingerner Verein neben drei Seniorenmannschaften noch 18 Jugendteams, eine Alte-Herren-Elf und eine Frauenabteilung. Einer, dessen Fußballerherz immer an dem jetzt insolventen Verein hing, ist Volker Alsleben, derzeit Trainer des Post-SV. Als Siebenjähriger hat er am Flinger Broich mit dem Fußball angefangen. Zwar verließ er seinen Stammverein ab und zu, war unter anderem als Aktiver beim Lohausener SV oder als Trainer beim Rather SV. Aber immer wieder zog es ihn zurück zum Flinger Broich. Er wurde dort Trainer der 1. Mannschaft, schaffte mit ihr 2005 den Aufstieg in die Bezirkliga.

"Drei Jahre später waren wir der Favorit für den Aufstieg in die Landesliga", sagt er und schwärmt von den Spielern, die damals für den SCF auf Torejagd gingen: "Andreas Kusel, Ahmed Zarrouk, Marco Basovic, Augustine Fregene, Hassan Nounouh, Daniel Ferfers oder Adel Oughalmi – das waren schon Klasseleute, die ich damals hatte."

Dann begannen aber die finanziellen Probleme. Die Mannschaft fiel auseinander, der SC Flingern stieg mehrfach ab. Zuletzt stand die 1. Mannschaft in der B-Liga auf einem Abstiegsplatz. "Mir tut das Ende unheimlich leid", sagt Alsleben betroffen. "Wenn das die alten Rheinfranken- und Alemannia-Anhänger mitbekämen, drehten sie sich in ihren Gräbern um."

Aufrufe: 030.9.2013, 07:00 Uhr
Rheinische Post / Christian JohannAutor