2024-04-25T14:35:39.956Z

Querpass
– Foto: Martin Imruck

Beschwerde abgelehnt: Pluwig-Gusterath will nicht lockerlassen

Präsidium des Fußballverbands hat über Härtefälle entschieden - Auch Trier/Saarburger D-Ligisten Irsch II und Reinsfeld II dürfen hoch - DJK Pluwig-Gusterath sieht sich unfair behandelt und plant weitere Schritte.

Freude in Trier-Irsch und Reinsfeld, große Enttäuschung bei der DJK Pluwig-Gusterath: Sehr unterschiedlich fallen die Reaktionen der drei Trier-Saarburger Clubs auf die jüngsten Entscheidungen des Präsidiums des Fußballverbandes Rheinland (FVR) aus.

Während die Irscher und Reinsfelder nach den in der Corona-Abbruchsaison errungenen zweiten Plätzen mit ihren zweiten Mannschaften nun in die C-Liga aufsteigen dürfen, wurde der Härtefallantrag der DJK erneut abgelehnt. Die Hochwälder reklamieren für ihre zweite Mannschaft einen Startplatz in der Kreisliga B, nachdem sie in der C-Liga Mosel/Hochwald mit 32 Punkten aus 14 Spielen (Punkteschnitt: 2,28) hinter der SG Ruwertal II (38/16/2,38) abgeschlossen hatte.

DJK-Fußballabteilungsleiter Daniel Clemens sieht eine Unverhältnismäßigkeit, weil aus der Parallelstaffel, der C-Liga Saar, der SV Wasserliesch/Oberbillig II, mit einem Quotienten von 2,0 noch als Vierter gemeinsam mit dem Ersten, der SG Wiltingen/Oberemmel (kommt ebenfalls auf 2,0 Zähler pro Spiel) aufsteigen darf. Zudem habe man in der einer Staffel mit einer ungeraden Anzahl von Mannschaften gespielt. „Da gibt es bis kurz vor Schluss sowieso immer ein schiefes Tabellenbild“, sagt Clemens. „Das“, betont er, „ist aber nicht unser Verschulden, sondern das des Verbands“,

Mit seinen Vorstandskollegen will er nun darüber beraten, einen Rechtsanwalt einzuschalten und erwägt den Gang vor ein ordentliches Gericht: „Wir fühlen uns vom Fußballverband im Stich gelassen. Es ist eine Unverschämtheit, wie hier Entscheidungen getroffen werden. Das ist ja wie in einer Verlosung. Die Fairness wird mit Füßen getreten“, echauffiert sich der Pluwig-Gusterather Verantwortliche.

Nachdem der Spielausschuss des FVR den Antrag der DJK und vier weiterer Clubs aus dem Verbandsgebiet abgelehnt hatte, beschäftigte sich nun das Präsidium mit den Beschwerden. Einen Härtefall sah das Gremium um Präsident Walter Desch nur im Falle des Hunsrück/Mosel-Clubs SG Auderath/Alflen gegeben. Der C-Ligist war ein Spiel und drei Punkte im Rückstand, weil eine Partie wegen des Fehlens des Schiedsrichters ausgefallen war, „Das lag in der Verantwortung des Verbands. In den anderen Fällen lagen uns keine belastbaren Gründe für Härtefälle vor. Insgesamt sind uns die Entscheidungen nicht leicht gefallen“, sagt Desch auf TV-Anfrage. Abgelehnt wurden auch die Beschwerden der SG Herschbach (Kreisliga B1 Westerwald-Sieg), der SpVgg Cochem II (Kreisliga B Nord Hunsrück/Mosel) und des SSV Urmitz/Bahnhof (Kreisliga D Koblenz, Staffel II).

Das Aufstiegsrecht des SV Trier-Irsch II und des TuS Reinsfeld II ist nach FVR-Ansicht nicht auf die Corona-Situation, sondern auf den Willen des Kreises Trier-Saarburg zurückzuführen, mit einem erhöhten Zufluss aus den D-Ligen die C-Klassen wieder auf ihre Mannschaftssollstärke zu bringen.

Unterdessen dürfen nach Auskunft von Bernd Hurth, Kreissachbearbeiter im Spielkreis Trier-Saarburg, deshalb auch die Tabellendritten aus den Kreisligen D Trier-Eifel und Mosel-Hochwald – die TSG Trier-Biewer und der TuS Mosella Schweich III - aufsteigen, um die Sollstärke in den C-Ligen möglichst wieder herzustellen. Aus der D-Liga Saar können die Zweit- und Drittplatzierten – der SV Tawern III und die SG Wincheringen II – nicht hoch, da die Clubs bereits mit Teams in der C-Klasse vertreten sind.

Hintergrund der gesonderten Aufstiegsentscheidungen ist die Entscheidung des FVR-Beirates vom 16. Mai. Hier wurde festgelegt, dass die Saison 2019/20 wegen der Corona-Pandemie vorzeitig beendet wird und dass der jeweilige Tabellenerste aufsteigt – bei unterschiedlicher Anzahl von Spielen des Tabellenersten und Tabellenzweiten richtete sich der Tabellenstand grundsätzlich nach dem Quotienten „Anzahl erreichter Punkte geteilt durch Anzahl ausgetragener Spiele“.

Im Gespräch mit dem TV äußerte sich FVR-Präsident Desch auch zu einem möglichen Termin für den Start in die neue Saison 2020/21. Nach einem Gespräch während der Woche mit dem rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz stehe ein Datum für einen Saisonbeginn aufgrund der unklaren Pandemie-Entwicklung weiter in den Sternen. Die Fußballer hoffen weiter darauf, im September wieder um Punkte spielen zu können.

Aufrufe: 021.6.2020, 08:46 Uhr
Andreas ArensAutor