2024-05-14T11:23:26.213Z

Interview
Kreisklassen-Tabellenführer DJK Neustadt/WN (in gelb-schwarz), ist in der glücklichen Lage, den Auswirkungen der Entscheidungen des BFV gelassen entgegensehen zu können.
Kreisklassen-Tabellenführer DJK Neustadt/WN (in gelb-schwarz), ist in der glücklichen Lage, den Auswirkungen der Entscheidungen des BFV gelassen entgegensehen zu können. – Foto: Dagmar Nachtigall

Re-Start 1.9., keine Spielzeit 20/21, Fragen über Fragen

FuPa möchte in einer neuen Serie ein weiteres Mal Meinungen hören zu den coronabedingten Entscheidungen des BFV und fragt, wie sich diese auf die aktuelle Lage in den Vereinen auswirken.

Zunächst die Entscheidung, die Spielzeit 2019/20 ab dem 1. September fortzusetzen und sie im Herbst und im kommenden Frühjahr "ordentlich" zu Ende zu bringen. Dann die Festlegung, die Saison 2020/21 komplett abzusetzen. Die letzten durch den Bayerischen Fußballverband bekanntgegebenen Lösungen entfachten viel Diskussionen, es gab wie immer Befürworter, aber auch Kritiker.

Die FuPa-Redaktion Weiden hat sich nun ein weiteres Mal in ihrem Spielkreis umgehört und die Vereine gebeten, ihre Meinung kundzutun. Zudem wollte man wissen, welche Auswirkungen die Planungen des BFV zum Beispiel in puncto Vorbereitung oder Ab- und Neuzugänge haben oder ob und wo es Probleme durch den Re-Start am 1. September gibt.

Der erste Verein, der sich für ein Interview zur Verfügung gestellt hat, ist die DJK Neustadt/WN, ihres Zeichens Spitzenreiter der Kreisklasse Ost. Dabei machen die Ausführungen von Teammanager Felix Steghöfer deutlich, dass man bei den "Gelb-Schwarzen" gelassen und ohne große Probleme in die Zukunft blickt.


Felix, wie habt ihr die letzten fußballlosen Wochen überstanden?
Die Mannschaft hat die Zeit sehr gut genutzt, um an ihrer Grundlagenausdauer zu arbeiten. So hat im Mai eine Laufchallenge stattgefunden, bei der durch das Erreichen einer bestimmten km-Zahl ein durch unseren Abteilungsleiter versprochenes Grillfest erlaufen wurde. Hier haben die Spieler beachtliches geleistet: Es wurden mehrere Halbmarathons gelaufen, drei Spieler haben über 200 km in einem Monat abgeliefert und die Ziele Erste 800 km und Zweite 500 km wurden mit insgesamt über 2.300 km mehr als übertroffen. Dadurch wurde auch zumindest die virtuelle Kommunikation der Mannschaft hochgehalten, da die Laufergebnisse verglichen wurden.


Die Plätze sind wieder geöffnet worden, habt ihr mit dem Training schon begonnen?
Ja, in den Pfingstferien fand für alle Altersklassen ein probeweiser Trainingsbetrieb in Kleingruppen statt, der, weil erfolgreich und ohne Probleme absolviert, unter weiter strenger Einhaltung der Auflagen fortgesetzt wird. Den Anfang hatten allerdings schon die Herren am Freitag, den 29. Mai mit 11 Spielern in 3 Gruppen gemacht. Mittlerweile bieten Manfred Lederer und Stefan Hanker zwei Trainingseinheiten pro Woche an, die jeweils gerne angenommen werden. So musste sogar zwei Mal schon Spielern abgesagt werden, die am Training teilnehmen wollten, damit man die maximale Teilnehmerzahl 20 (inklusive 2 Trainern) nicht überschreitet.


Sind die Auflagen alle zu erfüllen?
Die Auflagen sind zu erfüllen, sonst würden wir es ja nicht machen. Die Spieler müssen sich im Vorfeld für das Training anmelden. Sie werden dann in Gruppen eingeteilt. Hier ist klar geregelt, welche Gruppe wo auf dem Platz trainiert und es müssen sogar unterschiedliche Zugänge genutzt werden. Auch nach dem Spiel müssendie Spieler das Gelände umgehend wieder verlassen und müssen sich zu Hause umziehen und Duschen.
Es können normale Übungen, die auch aus dem Trainingsalltag bekannt sind, durchgeführt werden. Auf Dinge wie Abschlussspiel muss natürlich verzichtet werden. Das Training dient allerdings nicht als Vorbereitung auf die Saison. Es wird genutzt, um jeden einzelnen Spieler technisch zu verbessern. Es kann beispielsweise in Ruhe am Passspiel gearbeitet werden, ohne den Druck des am Wochenende anstehenden Spiels.


Wie weit sind euere Planungen für den Sommer, wie geht`s weiter?
Wir bleiben zunächst beim dauerhaften freiwilligen Trainingsbetrieb unter Einhaltung der Vorgaben. Sobald ein Starttermin definitiv bestätigt ist, steigen wir in eine intensive Vorbereitung ein.


Sollte es, wie beschlossen, im September weitergehen, gibt`s Probleme mit Spielern, wie zum Beispiel mit Studenten oder auswärtigen Spielern? Bleibt euer Kader zusammen und wie handhabt ihr es, wenn es Abgänge gibt? Wie plant ihr mit Neuzugängen?
Ja, bei einzelnen Spielern könnten wir Probleme bekommen, weil sie ab September beruflich wohl weiter weg sind. Dies kann aber hoffentlich dadurch kompensiert werden, dass langzeitverletzte Spieler wieder fit sind, die ansonsten in der Rückrunde nicht einsatzbereit gewesen wären. Abgänge sind keine vorgesehen. Spieler, die ihre Karriere eventuell beenden wollen, haben aber auch zugesagt, die Saison auf alle Fälle noch zu Ende zu spielen. Auf unseren bislang einzigen Neuzugang müssen wir länger warten, weil er die Saison bei seinem aktuellen Team zu Ende spielen wird. Das finde ich aber so absolut korrekt. Zusagen von Spielern sollten schließlich immer eine komplette Saison betreffen.

Seht ihr eine Wettbewerbsverzerrung, viele Clubs verstärken sich und spielen mit einer anderen Mannschaft die Rückrunde?
Da die Wechselbedingungen die gleichen wie im Winter sind, gehe ich davon aus, dass Vereine nicht noch mehr investieren werden.


Wenn die Saison im November vorbei ist, wie soll es deiner Meinung nach weitergehen? Neue Runde, Pokal, Pause?
Ich hätte auf eine kurze Saison nur mit Hinrunde gehofft. Fände aber einen Pokalwettbewerb mit zusätzlichem Aufsteiger auch ein spannendes Konzept.


Werdet ihr durch die ausgefallene Saison 20/21 Spieler verlieren?
Bisher ist nichts absehbar.


Was glaubst du, geht`s im September weiter?
Ich persönlich glaube nicht daran, weil bis dahin noch nicht abgeklärt ist, wie mit Zuschauern umgegangen wird.

Aufrufe: 016.6.2020, 13:00 Uhr
Werner SchaupertAutor