2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
– Foto: Timo Babic

Un­er­war­te­tes Geld für den Sport

Das Land hat ein För­der­pro­gramm für den Sport auf­ge­legt. Der „In­ves­ti­ti­ons­pakt zur För­de­rung von Sport­stät­ten 2020“ kam im Ju­li sehr plötz­lich, die An­trä­ge für 2020 müs­sen bis Ok­to­ber ge­stellt sein. Kal­kar über­legt, was wich­tig ist.

Das ist ei­ne sel­te­ne Lu­xus-Si­tua­ti­on: Völ­lig un­er­war­tet hat das Land den Kom­mu­nen Geld an­ge­kün­digt, das sie in ih­re Sport­stät­ten in­ves­tie­ren kön­nen. Wer sich schnell ge­nug ent­schei­det, kann für 2020 in den Ge­nuss ei­ner 100-pro­zen­ti­gen För­de­rung kom­men, für 2021 wer­den noch 90 Pro­zent der Maß­nah­men ge­för­dert.

Die Kalka­rer Rats­mit­glie­der re­agier­ten auf die An­kün­di­gung des über­ra­schen­den Geld­se­gens er­freut, ei­ni­ge Po­li­ti­ker äu­ßer­ten aber auch zar­te Be­den­ken: „Wir soll­ten nicht ein­fach Geld aus­ge­ben, oh­ne vor­her ei­nen ein­deu­ti­gen Be­darf zu er­mit­teln. Denn auch wenn es vom Land kommt, han­delt es sich letzt­lich doch um Steu­er­mit­tel, die von al­len Bür­gern auf­ge­bracht wer­den“, sag­te Bir­git Mos­ler (SPD).

Es geht um ma­xi­mal 750.000 Eu­ro für Tief­bau­maß­nah­men und 1,5 Mil­lio­nen Eu­ro für Hoch­bau­maß­nah­men. nach Mög­lich­keit sol­len zu­nächst be­ste­hen­de An­la­gen ver­bes­sert wer­den. In Ge­sprä­chen mit den Sport­ver­ei­nen will die Ver­wal­tung jetzt schnell ent­schei­den, wie das Geld am sinn­volls­ten ein­zu­brin­gen wä­re. Wenn es denn über­haupt ei­ne Zu­tei­lung gibt. An die ist erst ein­mal die Be­din­gung ge­knüpft, dass die ge­wünsch­te För­der­maß­nah­me bis Ok­to­ber an­ge­mel­det wird. Und dann soll sie noch im lau­fen­den Jahr um­ge­setzt wer­den. Stadt­bau­rat Frank Sun­der­mann hat­te vor­ge­schla­gen, das Geld in die Platz­be­leuch­tung zu in­ves­tie­ren, denn da­durch wä­re ei­ne 70-pro­zen­ti­ge En­er­gie­ein­spa­rung ge­gen­über dem ak­tu­el­len Ver­brauch mög­lich. Mar­co van de Löcht, SPD-Rats­herr und zu­gleich Vor­sit­zen­der des SuS Kal­kar, hält al­ler­dings mehr da­von, ei­nen neu­en Ra­sen­platz an­zu­le­gen. „Flut­licht am Asche­platz ist ei­gent­lich nicht nö­tig, dort wird viel­leicht 16 bis 18 mal im Jahr trai­niert wird“, sag­te er in der Sit­zung.

Sein Kol­le­ge And­re Pe­ters, Vor­sit­zen­der vom BV Sturm Wis­sel, be­rich­tet, dass man sich ja schon mehr­fach mit der Ver­wal­tung zu­sam­men­ge­setzt ha­be, um ge­eig­ne­te Pro­jek­te fest­zu­le­gen und zu prio­ri­sie­ren. Das neue Lan­des­pro­jekt wer­fe jetzt al­les wie­der durch­ein­an­der. Wis­sel wür­de am liebs­ten ei­nen Kunst­ra­sen­platz be­kom­men, wo­von aber der­je­ni­ge Mit­ar­bei­ter, der die Kalka­rer Plät­ze pfle­ge, we­nig hal­te. „Aber Kal­kar ist tat­säch­lich die ein­zi­ge Stadt im Kreis, die kei­nen Kunst­ra­sen­platz hat. Und das ist für uns ein Rie­sen­pro­blem: Im Win­ter kön­nen wir oft wo­chen­lang nicht trai­nie­ren, weil ich den Platz für die Spie­le am Sonn­tag scho­nen muss. Und der neue Platz hat noch kein Flut­licht, der ist in der dunk­len Jah­res­zeit al­so über­haupt nicht zu ge­brau­chen.“

Die Ver­wal­tung hat­te vor­ge­schla­gen, ne­ben der Um­rüs­tung der vor­han­de­nen Platz­be­leuch­tun­gen auf LED-Flut­licht den Ten­nen­platz in Ap­pel­dorn in ei­nen Na­tur­ra­sen­platz um­zu­bau­en. Zur Er­klä­rung hieß es, LED-Tech­nik sei en­er­ge­tisch sinn­voll und kom­me al­len Fuß­ball­ver­ei­nen im Stadt­ge­biet zu­gu­te. Ver­mut­lich müss­ten ei­ni­ge Mas­ten aus­ge­tauscht wer­den. Die Um­rüs­tung wür­de et­wa 632.000 Eu­ro kos­ten. Ein Er­halt, Um- oder Rück­bau der Aschen­plät­ze soll grund­sätz­lich über­prüft wer­den. Der An­trag des SuS, ei­nen Kunst­ra­sen­platz an­zu­le­gen, sei so kurz­fris­tig nicht um­zu­set­zen. Ein­schließ­lich dem Bau ei­ner au­to­ma­ti­schen Be­reg­nungs­an­la­ge wer­den die Her­stel­lungs­kos­ten ei­nes neu­en Ra­sen­plat­zes für Ap­pel­dorn auf rund 256.000 Eu­ro ge­schätzt.

An­trä­ge für die Sport­stät­ten­för­de­rung in 2020, die aus Bud­get­grün­den nicht in das Pro­gramm 2020 auf­ge­nom­men wer­den, wer­den au­to­ma­tisch in das Pro­gramm­jahr 2021 ge­scho­ben und ge­nie­ßen dann ei­ne hö­he­re Prio­ri­tät.

In­fo: Ent­schei­dun­gen in Ei­le tref­fen

Kom­mu­nen Die Kom­mu­nen kön­nen ih­re Sport­an­la­gen mit Geld von Bund und Land aus­bau­en las­sen. Sie müs­sen sich schnell ent­schei­den, wenn sie so­fort be­rück­sich­tigt wer­den wol­len.

Sum­men Der In­ves­ti­ti­ons­pakt um­fasst 47 Mil­lio­nen Eu­ro für 2020. Für Hoch­bau­maß­nah­men sind höchs­tens 1,5 Mil­lio­nen Eu­ro, für Tief­bau­maß­nah­men ma­xi­mal 750.000 Eu­ro zu be­kom­men.

An­trä­ge Noch sind in Düs­sel­dorf we­ni­ge ein­ge­gan­gen.

Aufrufe: 018.9.2020, 17:00 Uhr
RP / Anja SettnikAutor