Die Kalkarer Ratsmitglieder reagierten auf die Ankündigung des überraschenden Geldsegens erfreut, einige Politiker äußerten aber auch zarte Bedenken: „Wir sollten nicht einfach Geld ausgeben, ohne vorher einen eindeutigen Bedarf zu ermitteln. Denn auch wenn es vom Land kommt, handelt es sich letztlich doch um Steuermittel, die von allen Bürgern aufgebracht werden“, sagte Birgit Mosler (SPD).
Es geht um maximal 750.000 Euro für Tiefbaumaßnahmen und 1,5 Millionen Euro für Hochbaumaßnahmen. nach Möglichkeit sollen zunächst bestehende Anlagen verbessert werden. In Gesprächen mit den Sportvereinen will die Verwaltung jetzt schnell entscheiden, wie das Geld am sinnvollsten einzubringen wäre. Wenn es denn überhaupt eine Zuteilung gibt. An die ist erst einmal die Bedingung geknüpft, dass die gewünschte Fördermaßnahme bis Oktober angemeldet wird. Und dann soll sie noch im laufenden Jahr umgesetzt werden. Stadtbaurat Frank Sundermann hatte vorgeschlagen, das Geld in die Platzbeleuchtung zu investieren, denn dadurch wäre eine 70-prozentige Energieeinsparung gegenüber dem aktuellen Verbrauch möglich. Marco van de Löcht, SPD-Ratsherr und zugleich Vorsitzender des SuS Kalkar, hält allerdings mehr davon, einen neuen Rasenplatz anzulegen. „Flutlicht am Ascheplatz ist eigentlich nicht nötig, dort wird vielleicht 16 bis 18 mal im Jahr trainiert wird“, sagte er in der Sitzung.
Sein Kollege Andre Peters, Vorsitzender vom BV Sturm Wissel, berichtet, dass man sich ja schon mehrfach mit der Verwaltung zusammengesetzt habe, um geeignete Projekte festzulegen und zu priorisieren. Das neue Landesprojekt werfe jetzt alles wieder durcheinander. Wissel würde am liebsten einen Kunstrasenplatz bekommen, wovon aber derjenige Mitarbeiter, der die Kalkarer Plätze pflege, wenig halte. „Aber Kalkar ist tatsächlich die einzige Stadt im Kreis, die keinen Kunstrasenplatz hat. Und das ist für uns ein Riesenproblem: Im Winter können wir oft wochenlang nicht trainieren, weil ich den Platz für die Spiele am Sonntag schonen muss. Und der neue Platz hat noch kein Flutlicht, der ist in der dunklen Jahreszeit also überhaupt nicht zu gebrauchen.“
Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, neben der Umrüstung der vorhandenen Platzbeleuchtungen auf LED-Flutlicht den Tennenplatz in Appeldorn in einen Naturrasenplatz umzubauen. Zur Erklärung hieß es, LED-Technik sei energetisch sinnvoll und komme allen Fußballvereinen im Stadtgebiet zugute. Vermutlich müssten einige Masten ausgetauscht werden. Die Umrüstung würde etwa 632.000 Euro kosten. Ein Erhalt, Um- oder Rückbau der Aschenplätze soll grundsätzlich überprüft werden. Der Antrag des SuS, einen Kunstrasenplatz anzulegen, sei so kurzfristig nicht umzusetzen. Einschließlich dem Bau einer automatischen Beregnungsanlage werden die Herstellungskosten eines neuen Rasenplatzes für Appeldorn auf rund 256.000 Euro geschätzt.
Anträge für die Sportstättenförderung in 2020, die aus Budgetgründen nicht in das Programm 2020 aufgenommen werden, werden automatisch in das Programmjahr 2021 geschoben und genießen dann eine höhere Priorität.
Info: Entscheidungen in Eile treffen
Kommunen Die Kommunen können ihre Sportanlagen mit Geld von Bund und Land ausbauen lassen. Sie müssen sich schnell entscheiden, wenn sie sofort berücksichtigt werden wollen.
Summen Der Investitionspakt umfasst 47 Millionen Euro für 2020. Für Hochbaumaßnahmen sind höchstens 1,5 Millionen Euro, für Tiefbaumaßnahmen maximal 750.000 Euro zu bekommen.
Anträge Noch sind in Düsseldorf wenige eingegangen.