2024-05-02T16:12:49.858Z

Querpass
Der große Moment: Marco Schwabe nimmt Maß – es passte leider nicht ganz.privat
Der große Moment: Marco Schwabe nimmt Maß – es passte leider nicht ganz.privat

,,Die Löcher waren wohl etwas kleiner"

Hagenower Fußballer Marco Schwabe geht an Torwand im ZDF-Sportstudio leer aus

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„Es war ein einmaliger Moment, den mir keiner mehr nimmt“, schwärmt Marco Schwabe von seinem Auftritt am vergangenen Sonnabend im ZDF-Sportstudio.

Dass der Stürmer vom Fußball-Verbandsligisten Hagenower SV an der legendären Torwand leer ausging, damit kann er gut leben: „Schade, einen Treffer hatte ich mir schon gewünscht. Aber was soll’s, letztlich steht das Dabeisein über allem.“ Es fällt ihm gar nicht so leicht, die eigenen Emotionen in Worte zu fassen. „Top“ und „Wahnsinn“ fallen ihm da spontan ein.

Dass der 29-Jährige in den Genuss dieses besonderen Auftritts kam, war einem Traumtor zu verdanken. Im Verbandsliga-Punktspiel beim FC Neubrandenburg hatte Schwabe per Volleyabnahme den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt und zugleich den Grundstein für den späteren 4:1-Sieg gelegt. Die Begeisterung über diesen Treffer war deutschlandweit so groß, dass er im fussball.de-Voting mit überwältigender Mehrheit von 75 Prozent zur Nummer eins gewählt wurde. Weil Vater und Bruder verhindert waren, bildeten sein ehemaliger Mitspieler und guter Kumpel Pierre Kaatz (SG 03 Ludwigslust/Grabow) und der Hagenower Co-Trainer Tino Kruse den „Begleitschutz“. Die Enttäuschung darüber, dass „sein“ Hamburger SV das Bundesliga-Punktspiel in der Mainzer Opel-Arena mit 1:3 verlor, wurde schnell überlagert.

Um 20.30 Uhr betrat das Trio die ZDF-Studios auf dem Mainzer Lerchenberg. In einem Nebenstudio bekam Schwabe die Gelegenheit zur Generalprobe – zehnmal unten rechts und zehnmal oben links. Da lief es richtig gut. „Mir sind unten drei Treffer in Folge gelungen, und oben hat es auch einmal gepasst.“ Es wartete die Maske, wenig später traf man den ZDF-Experten Holger Stanislawski und Schalke-Manager Christian Heidel, an diesem Abend der Studiogast von Moderator Jochen Breyer. Es blieb noch etwas Zeit zum Smalltalk: „Holger Stanislawski lag total auf unserer Wellenlänge, echt top.“ Dann ging es auch schon ins voll besetzte Studio. Das Mecklenburger Trio verfolgte die Show, die 70 Minuten bis zum Auftritt kurz nach Mitternacht erschienen viel länger. Noch ein Spot und Marco Schwabe wurde auf die Bühne geholt, stand mitten im Rampenlicht: „Mir sind die Knie ganz schön weich geworden, vor so vielen Menschen.“ Da Christian Heidel das Ziel sechsmal verfehlte, hätte ein Treffer zum Sieg gereicht. Schwabe hatte sich eigentlich eine Technik zurechtgelegt: „Die ist bei der ganzen Aufregung verloren gegangen. Ich wollte das alles nur noch schnell hinter mich bringen.“ Und trotzdem: Bei einem Versuch unten rechts guckte der Ball schon rein, entschied sich dann aber, doch wieder herauszuspringen: „Vielleicht waren die Löcher an diesem Tag ja etwas kleiner“, nahm es der Hagenower mit Humor. So endete das Duell zwischen Verbandsliga-Kicker und Schalke-Manager unentschieden.

Am nächsten Morgen ging es zurück in Richtung Heimat. Gegen 14.30 Uhr waren die ZDF-Fahrer wieder in Hagenow gelandet. Marco Schwabe wird noch oft Rede und Antwort stehen dürfen. „Es war ein toller, rundum gelungener Tag.“

Aufrufe: 019.12.2016, 19:00 Uhr
Thomas WillmannAutor