2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Robert Stadtmüller geht in seine zweite Amtszeit als Trainer in Bonlanden.
Robert Stadtmüller geht in seine zweite Amtszeit als Trainer in Bonlanden.

Die Krücken sollen kein Omen sein

Vorschau zum SV Bonlanden II in der Bezirksliga Stuttgart

Der neue Trainer Robert Stadtmüller sieht beim SV Bonlanden II vor dem Rückrunden-Start viel Qualität, aber auch zwei Mankos.

Na, das hat ja gut begonnen. Einer seiner ersten Auftritte an alter und neuer Wirkungsstätte endete für Robert Stadtmüller gleich im Krankenhaus. Beim heimischen Ü-50-Hallenturnier ist es passiert. Die Diagnose: ein Sehnenausriss an der Hüfte. Seitdem lag der zurückgekehrte Trainer auf dem Operationstisch, hat nun noch für mehrere Wochen an Krücken zu gehen - und ,,friert sich auf dem Fußballplatz wegen eingeschränkter Bewegungsmöglichkeit gerade die Zehen ab", wie er schmunzelnd sagt. Doch da muss man durch. Bleibt nur zu hoffen, dass es kein Omen ist für Stadtmüllers im Januar begonnene zweite Amtszeit als Verantwortlicher beim SV Bonlanden II.

"Teamgeist ist sehr gut"

Mit dem Wiedereinstieg des 54-Jährigen beginnt an der Humboldtstraße eine neue Zeitrechnung, nachdem der Vorgänger Roger Bay es rekordverdächtige zehneinhalb Jahre lang auf dem Chefsessel ausgehalten hatte, ehe ihn nach Differenzen mit der Mannschaft das Aus ereilte. Wobei: neu wird wohl gar nicht so viel werden. Es ist ja nicht so, dass es am sportlichen Erfolg gemangelt hätte. Drehen will Stadtmüller nur an kleineren Stellschrauben. ,,Der Teamgeist ist sehr gut", hat er festgestellt, ,,aber vielleicht waren die Spieler etwas zu brav." Für die Rückrunde schwebt ihm ein aggressiveres Zweikampfverhalten vor. Die erfahreneren Kräfte Yannic Buchwald, Manuel Gläser, Fabian Rieker und Niels Wüllbier sollen dabei in dem im Schnitt sehr jungen Aufgebot die Achse bilden.

Die Mankos? Erstens: eben Wüllbier ist, wie sich im bisherigen Saisonverlauf gezeigt hat, der Einzige, der über einen Torriecher verfügt. Breit klafft nach wie vor die Lücke, die der Topschütze Christian Mayer im vorigen Sommer mit seinem internen Aufstieg zur ersten Mannschaft hinterlassen hat. Folglich ist, wer hätte es gedacht, just die vormalige Torfabrik Bonlanden in der Hinserie zum offensiven Problemfall mutiert. Zum Vergleich: vor einem Jahr hatten die Schwarz-Weißen nach 16 Spielen bereits 70 Treffer erzielt - aktuell sind es nur 28. Ob Stadtmüllers Botschaft hilft? ,,Keiner hat das Verbot, aufs Tor zu schießen", sagt er, um Ermutigung bemüht.

Verletzungen sind unerwünscht

Sorgenpunkt Nummer zwei: mit inzwischen nur noch 18 Kickern ist der Kader arg dünn besetzt. Und dabei sind der Langzeitverletzte Philipp Krämer (Kreuzbandriss) und der Youngster Christian Schenk schon mitgerechnet. Letzterer kehrt in den nächsten Tagen von einem mehrmonatigen England-Aufenthalt heim. Auf der Verlustseite kam derweil in dem Verteidiger Patrick Dambacher noch ein Leistungsträger hinzu. Ihn zieht es studienbedingt für ein halbes Jahr nach Asien. So steht für Stadtmüller zwar fest, dass ,,die Qualität für einen Abschlussplatz unter den ersten Sechs auf jeden Fall vorhanden ist" - allerdings auch gleich mit der Einschränkung: ,,Verletzen sollte sich niemand." In personeller Hinsicht, keine Frage, darf nicht mehr viel passieren. Des Trainers persönliches Missgeschick ist genug.

Aufrufe: 020.2.2015, 12:00 Uhr
Filder-Zeitung / Franz StettmerAutor