2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
Lorenz Kowalski betreute den Jahrgang 2008
Lorenz Kowalski betreute den Jahrgang 2008

Mentalität schlägt Qualität

Beim DFB-Info-Abend stand die Mentalitätsfrage im Vordergrund

Der Interview-Ausraster von Marco Reus nach dem 2:2 gegen Eintracht Frankfurt unterstrich zuletzt die Aktualität der Mentalitätsfrage im Fußball. Deshalb stand dieses Thema am Montag auch beim DFB-Info-Abend im Mittelpunkt.

„Bälle erobern, Tore verhindern - mit Mentalität“ lautete das Motto der Demo-Trainingseinheit, die unter der Leitung der Stützpunkttrainer Andreas Herrmann, Lorenz Kowalski (beide Inhaber der Elite-Jugend-Lizenz) und Michael Lamecker (B-Lizenz) auf dem Sportplatz in Chamerau stattfand. Stützpunktleiter Andreas Klebl (A-Lizenz) kommentierte für die zahlreich erschienen Beobachter an der Seitenlinie die Bedeutung der Übungen. Sein Credo: „Mentalität schlägt Qualität.“ Teamgeist, Selbstbewusstsein, Willensstärke, Leidenschaft und Kommunikation - diese Eigenschaften seien bei jeder Sportart gefragt und prägen letztlich die Mannschaft. Nicht das Können eines einzelnen, der über angeborene fußballerische Fähigkeiten verfüge, mache auf Dauer den Erfolg des Teams aus, sondern deren Mentalität.

Michael Lamecker leitete die Trainingseinheit mit dem Jahrgang 2007
Michael Lamecker leitete die Trainingseinheit mit dem Jahrgang 2007

Klebl machte beim praktischen Teil der Fortbildung genau darauf aufmerksam. Junge Spielerinnen und Spieler seien daher nicht ausschließlich fußballspezifisch auszubilden, denn die persönlichen Eigenschaften seien wichtig. Die Regeln und Spielformen seien nur Anregungen zu einem mentalitätsverbessernden Training. Wichtig sei es, die Spieler aktiv einzubinden, ihnen vor und nach der Trainingsform Sinn und Zweck zu erläutern und sie auf dem Weg zur Lösungsfindung zu begleiten. Hinzu komme die Kommunikation untereinander: sich gegenseitig helfen, ermuntern - aber auch offen sein für die anderen, um gemeinsam dann schwierige Situationen zu meistern. Im Spiel gelte es, bei Ballverlust im Angriffsspiel nicht einfach stehen bleiben und auf die Mitspieler hoffen, sondern als Team komplett umschalten auf den Defensiv-Modus. Die Ziele seien ein gemeinsames Abwehrverhalten und eine gemeinsame Balleroberung. Ähnlich sehe es auch im Angriffsfußball. Letztlich zähle nicht nur die individuelle Klasse, sondern die gemeinsame Erzielung eines Tores. Die Übungsleiter führten lehrreiche Trainingseinheiten für die eigene Vereinstätigkeit vor. Im Anschluss an den praktischen Teil fand im Vereinsheim des FC Chamerau eine kurze Nachbesprechung statt, die Interessierten die Gelegenheit bot, mit den Stützpunkttrainern zu diskutieren sowie zusätzlich weitere nützliche Informationen zur Trainingsgestaltung zu erfahren.

Info:

Insgesamt 55 Teilnehmer aus 23 verschiedenen Vereinen waren vor Ort, 19 davon besuchten zum ersten Mal an einen DFB-Info-Abend. Der Stützpunkt Cham erzielte somit ostbayernweit wieder das beste Ergebnis. „Uns freut es sehr, dass dieses Bildungsangebot in der Chamer Region immer wieder einen solch großen Anklang findet", sagte Klebl.

Aufrufe: 015.10.2019, 09:49 Uhr
Gregor RaabAutor