2024-05-02T16:12:49.858Z

Totopokal
F: Peter Kolb
F: Peter Kolb

Der Pott geht nach Bayreuth

Im Elfmeterkrimi bezwingt der Sportring den höherklassigen TSV Presseck und ist neuer Kreispokalsieger

Erst nach 90 Minuten Fußball und zwölf Elfmetern stand der Sieger im Endspiel um den Kreispokal fest: Kreisklassist Sportring Bayreuth bezwang den Kreisligisten TSV Presseck vor stattlicher Kulisse von über 600 Zuschauern auf dem Platz des SC Neuhaus mit 5:4 (0:0).

„Da ist das Ding“, ruft Sportring-Kapitän Nico Fischer und stemmt den Kreispokal in Oliver-Kahn-Manier in die Höhe. Umarmungen, Jubeltänze und Weißbierduschen, das Fußballfeld wurde von Sportring-Spielern zur Feierzone umgewandelt.

Zu verdanken hatten sie es ihrem Torwart Sascha Meisel, der mit zwei parierten Elfmetern maßgeblich am Triumph der Bayreuther beteiligt war. „Unser Hüter war heute einfach überragend. Wie er die beiden Elfmeter gehalten hat, war schon toll“, lobt Sportring Trainer Martin Fraß seinen Schützling. Lange blieb Meisel auf der Torlinie stehen und erhöhte so den Druck auf die Pressecker Schützen – der Schlüssel zum Erfolg. Aber auch die Treffsicherheit der Bayreuther Schützen erstaunte. Lediglich Sebastian Gavranovic knallte den Ball an die Unterkante der Latte und vergab, alle anderen trafen ins Schwarze. „Eigentlich hatten wir im Elfmeterschießen unsere Schwäche“, erklärt Fraß nach der Partie. „Aber heute haben wir offenbar die Trendwende geschafft.“ Und die kam zum richtigen Zeitpunkt.

Überhaupt wirkte seine Mannschaft von der ersten Minute an gieriger als Presseck. Sie setzten den favorisierten Kreisligisten schon früh unter Druck und zwangen ihn dadurch zu Fehlern. Presseck zeigte sich zunächst beeindruckt und fand nur schleppend in die Partie. Die Elf von Michael Werzer ließ sich weit in die eigene Spielfeldhälfte zurückdrängen und beschränkte sich aufs Konterspiel. Standardsituationen mussten also her, um vor das Bayreuther Tor zu kommen. Erst scheiterte Serkan Avci mit einem Freistoßhammer aus 20 Metern an Meisel, und nur eine Minute später scheiterte Christian Pinhart erneut per Freistoß am Sportring-Torwart. Die folgende Ecke brachte dann richtig Gefahr: Avci kam frei stehend am Fünfmeterraum zum Seitfallzieher und fand erneut seinen Meister im Bayreuther Schlussmann. Glück für den Sportring! Doch davon ließ sich die Truppe von Martin Fraß nicht verunsichern. Spielerisch sah das gerade in Halbzeit eins sehr gefällig aus. Die größte Chance ergab sich kurz vor dem Pausenpfiff: Ludwig Prokscha spielte einen Traumpass auf Stürmer Dary Mackall, der allein auf den Pressecker Torwart Florian Hohner zulief. Doch der sonst so treffsichere Mackall überlegte einen Tick zu lange und vergab. 0:0 in einem starken Fußballspiel mit vielen Torraumszenen, das machte Lust mehr. Doch von Offensivfußball war im zweiten Spielabschnitt reichlich wenig zu sehen. Keine Mannschaft wollte ins offene Messer des Gegners laufen und eine Niederlage riskieren. Den negativen Höhepunkt bot die 50. Minute, als der Pressecker Verteidiger Christian Limmer wegen wiederholten Foulspiels vom Platz gestellt wurde. „Das war absolut berechtigt“, stellte TSV Trainer Michael Werzer nach dem Schlusspfiff fest, „Überhaupt haben die Schiedsrichter heute einen guten Job gemacht.“

Der Vorteil lag nun also auf Seiten der Bayreuther. Mit gepflegtem Kurzpassspiel versuchten sie die Pressecker Defensivreihe zu durchbrechen, meist mit wenig Erfolg. Erst in der 77. Minute wurde es noch einmal gefährlich, als Ludwig Prokscha einen Freistoß aus 25 Metern per Aufsetzer aufs TSV-Tor brachte. Aber auch der Pressecker Schlussmann Florian Hohner spielte fehlerlos und rettete sein Team ins Elfmeterschießen.

Doch auch vom Punkt ließen die Akteure lange Zeit auf eine Entscheidung warten. Selbst nach je fünf Schützen stand noch kein Sieger fest. Erst als Marlon Lewis für Bayreuth verwandelte und Sascha Meisel den Schuss von Jens Pfaffenberger parierte, stand der Sieger fest.

Aufrufe: 021.5.2013, 09:21 Uhr
Florian Rußler / NKAutor