2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
F: Steinert
F: Steinert

Der moderne Fußballer – ein Anforderungsprofil

Durchleuchtung alter Weisheiten vs. neue Trainingsmethodik +++ Welche Kennzahlen gibt es im Profibereich? +++ Neuer TRACKTICS-Subchannel online

Im Fußball gilt die Regel, dass eine konditionell stärkere Mannschaft eine höhere Gewinnchance hat. Natürlich spielen technische, taktische und mentale Einflussgrößen ebenfalls eine Rolle. Wenn Spieler aber in der 70. Minute mit Ausdauerproblemen zu kämpfen haben, jedes Sprintduell verlieren und bei Ballbesitz die Konzentration nicht hochhalten können, dann hat das erhebliche Auswirkungen auf den Spielverlauf.

Alte Weisheiten vs. Neue Trainingsmethodik

Jeder Fußballspieler wird mit einem konditionellen und koordinativen Anforderungsprofil konfrontiert. Darunter fällt eine mittelhohe Gesamtlaufleistung (10-12 km), sowie überwiegend explosive Aktionen wie Sprints, Sprünge und Zweikampfsituationen. Im Spiel führt ein Spieler im Mittel 1000-1400 Kurzzeitaktionen aus, die sich alle 4-6 Sekunden ändern. Eine hohe Laufdistanz über 90 Minuten ist ein positives Zeichen, aber wirklich spielentscheidend sind die explosiven Aktionen. Darunter fällt u.a. ein wendiges Dribbling, ein erfolgreicher Zweikampf in der gegnerischen Hälfte, ein gewonnenes Sprintduell an der Außenlinie gefolgt von einer scharfen Hereingabe. Das sind auch die Handlungen, die an der Leistung des Spielers zehren.

Leider ist es oftmals zu beobachten, dass im Fußball noch relativ alte Trainingskonzepte angewandt werden. Vermeintliche Weisheiten über Trainingsprinzipien sind so stark in den Köpfen der Trainer verankert, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert oder gar nicht erst wahrgenommen werden. Dabei können heute, durch den Einsatz modernster Methodik, Möglichkeiten genutzt werden um das Leistungsniveau der Spieler genauestens zu analysieren und die Trainingsmethoden anhand der gewonnene Erkenntnisse zu überarbeiten. Mit dem GPS basierten Fußball-Tracker von TRACKTICS können die athletischen IST-Werte der Spieler gemessen, analysiert und ausgewertet werden. Unter anderem lassen sich die Antrittsschnelligkeit, die Anzahl der Sprints, die Maximalgeschwindigkeit oder die Gesamtlaufleistung anhand des Fußball-Tracking-Systems messen und in verwertbare Daten verarbeiten. Trainer, die mit einem GPS Tracking-System trainieren, haben dank der Technik Erkenntnisse in die wirklich ausschlaggebenden athletischen Attribute ihrer Spieler und in deren Entwicklung.

Wie sehen eigentlich die Leistungen der Profis aus?

Uns alle interessiert es natürlich, was denn überhaupt gute Kennzahlen im Profibereich sind. Wie weit laufen die Profis eigentlich während eines Spiels? Wie viele Sprints absolviert im Durchschnitt ein Außenverteidiger? Wie viele Antritte erbringt ein Außenverteidiger? Wie viele Antritte ein Mittelstürmer? Wir schauen uns dafür Daten aus der Bundesliga und der Champions League an.

Ein Bundesligaprofi läuft im Durchschnitt 10,50 km. Ein Unterschied von einem halben Kilometer im Vergleich zu einem durchschnittlichen Spieler der 2. Bundesliga (10,10 km). Der Unterschied ist nicht signifikant aber man erkennt eine steigende Tendenz. Es gilt, je höher die Spielklasse, desto größer wird der physische Anspruch. Das gilt auch im Amateurbereich. Um seine Aufstiegschancen zu maximieren, hilft es an der Kondition zu arbeiten. Moderne Tools, wie das Tracking-System von TRACKTICS, sind dabei eine helfende Hand.

Wenn wir uns Sprintstatistiken anschauen sehen wir, dass Bayernspieler Thomas Müller in der letzten Saison im Durchschnitt 21,63 Sprints pro Spiel hingelegt hat. Bei Marco Reus sind es 24. Müller und Reus sind beides offensive Spieler. Wie sieht es aber mit Verteidigern aus? Lukas Piszczek vom BVB zog in der Meistersaison 2012/2013 zu durchschnittlich 27,70 Sprints an, bereitete auf diese Weise fünf Treffer vor und schoss ein Tor selbst – das sind herausragende Werte für einen Außenverteidiger.


Fazit

Sprints sowie Antritte sind oftmals spielentscheidend. Es gilt explosive Aktionen in der Offensive zu fördern. Statistiken zeigen, dass die Mannschaften, deren Anzahl explosiver Aktionen in der zweiten Halbzeit weniger abnehmen, eine höhere Torwahrscheinlichkeit und damit Siegeswahrscheinlichkeit haben. Um das zu verdeutlichen, reicht ein Blick auf die größten Talente Europas. Dazu gehört Kingsley Coman von Bayern München. Seine Stärken liegen im Antritt, im schnellen Richtungswechsel und auch in der Maximalgeschwindigkeit. Gleiches gilt für Lionel Messi (Barcelona), Kevin DeBruyne (Manchester City), Hector Bellarin (Arsenal) und so weiter.

Fußball wird auf taktischer, technischer, mentaler und physischer Ebene entschieden. Letztere wird besonders im Amateurbereich unterschätzt. Wir wissen, dass offensiv-explosive Aktionen (Dribblings, Sprints, Antritte) spielentscheidend sind und doch halten wir an veralteten Trainingsmethoden fest. Das erschwert es Spielern sich positiv zu entwickeln. Mit dem richtigen Training und modernen Trainingstools wie einem GPS Tracker, kann man die physischen Attribute gezielt fördern und die Entwicklung nachverfolgen.

Quellen:

1. Weineck (2010): Optimales Training. Balingen: Spitta Verlag GmbH & Co KG

2. Homann, Lames & Letzelter (2010): Einführung in die Trainingswissenschaft. Wibelsheim: Limpert Verlag GmbH

3. Weineck, Memmet & Uhing (2014): Der perfekte Schuss: Das Anforderungsprofil eines Fußballspielers. Balingen: Spitta Verlag GmbH & Co KG Zugriff am 25.01.17 unter: http://www.spitta-medizin.de/sport/fachinformationen/sportwissenschaft/artikel/der-perfekte-schuss-das-anforderungsprofil-eines-fussballspielers.html

4. http://www.bundesliga.de/de/liga/news/der-durchschnittliche-bundesligaprofi_0000201086.jsp

5. http://www.spiegel.de/sport/fussball/bundesliga-statistiken-zur-laufleistung-in-der-hinrunde-a-940739.html

Diese und viele weitere Berichte bzw. Videos findest du in unserem neuen Subchannel, den wir gemeinsam mit mit dem Frankfurter Start-up TRACKTICS befüllen werden.

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Aufrufe: 024.5.2018, 08:00 Uhr
Michael EderAutor