2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Mit diesem Freistoßtor zum 4:0 setzt Erdionc Solak (links) den spektakulären 4:0-Schlusspunkt unter eine starke Leistung der Watzeborner Tetonen beim entthronten Spitzenreiter. 	Foto: Lorenz
Mit diesem Freistoßtor zum 4:0 setzt Erdionc Solak (links) den spektakulären 4:0-Schlusspunkt unter eine starke Leistung der Watzeborner Tetonen beim entthronten Spitzenreiter. Foto: Lorenz

Demonstration der Stärke

VL MITTE: +++ Teutonia spielt eine Halbzeit tollen Fußball +++ Denis Weinecker dreifacher Torschütze +++ ,,Überragende Mannschaftsleistung" +++

KELSTERBACH. Der SC Teutonia Watzenborn-Steinberg steht in der Tabelle wieder dort, wo sich die Pohlheimer gemessen an ihren Ansprüchen selbst sehen und wo sie angesichts des exquisiten Kaders auch von vielen Beobachtern erwartet werden: Platz eins. Im Gipfeltreffen bei Viktoria Kelsterbach siegten die Grün-Weißen sicherlich in dieser Höhe überraschend mit 4:0 (3:0) in Kelsterbach und zogen im Rennen dieser beiden Ausnahmemannschaften der Verbandsliga Mitte wieder an der Viktoria vorbei.

Am Frankfurter Stadtrand schloss sich damit gewissermaßen ein Kreis. Denn im Anschluss an die 1:3-Niederlage an der Watzenborner Neumühle im Hinspiel am 5. Oktober hatte Kelsterbach sage und schreibe 16 Partien in Serie gewonnen, ehe man nun im Rückspiel wieder das Gefühl erlebte, den Platz als Verlierer zu verlassen.

Heiser, aber glücklich meinte Coach Daniel Steuernagel nach den 90 Minuten: ,,Ich möchte niemanden herausheben, es war eine überragende Mannschaftsleistung. Wir haben in den ersten 35 Minuten richtig gut gespielt, hoch verteidigt und unsere Chancen anders als so manch anderes Mal zumeist eiskalt genutzt. Dann mussten wir einige schwierige Minuten überstehen. Da muss man sagen, hat unser Torhüter Steffen Klotzbücher super gehalten. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft klasse gegen den Ball gearbeitet."

Zweifellos richtig, dass bei den Teutonen von A bis Z alles rund lief, gleichwohl stach ein Mann heraus. Denis Weinecker besorgte die ersten drei Treffer im Alleingang und stellte damit die Weichen zum dreifachen Punktgewinn. ,,In den vergangenen Spielen habe ich sicherlich einige Einschussmöglichkeiten vergeben. Wahrscheinlich war ich deshalb heute konsequenter", erklärte der 25-Jährige und fügte schmunzelnd mit einem Augenzwinkern hinzu: ,,Es gibt immer so Phasen, in denen ich treffe und dann mal wieder nicht. Der allergrößte Torjäger werde ich wohl nicht mehr, deshalb komme ich ja auch über die Außenbahn."

Viktoria Kelsterbach - Teutonia Watzenborn-Steinberg 0:4

Die stattliche Kulisse von 500 Zuschauern hatte die Augen gerade erst auf den Kunstrasen gerichtet, da lag der Gast bereits mit 1:0 vorne. In der 2. Minute schlug Michael Bodnar die Kugel nach vorne und fand Raffael Szymanski, der das Spielgerät behauptete. Weinecker kam an den Ball und schoss aus der Drehung zur Führung ein. Die Steuernagel-Elf agierte bissig, bis in die Haarspitzen motiviert, griff aggressiv früh an und stand den Kelsterbachern bei deren Aufbauversuchen permanent und penetrant auf den Füßen (Weinecker: ,,Vielleicht haben sie damit in der Form nicht gerechnet").

Das Resultat waren schnelle Ballgewinne, aus den heraus die Pohlheimer zielstrebig mit variablem Kombinationsfußball den Abschluss anstrebten. Julian Simons Eckstoß klatschte an den langen Pfosten (8.), Weinecker verfehlte erst das lange Eck (10.), um dann einen Heber etwas zu hoch zu platzieren (15.).

Kelsterbach wirkte bei seinen Bemühungen in der Vorwärtsbewegung zu langsam und statisch, einzig Jonas Scheitza sorgte in der 21. Minute halbwegs für Gefahr. Ansonsten boten die Watzenborner im kompakten Verbund keine Lücke an - anders als Kelsterbach. Nach einer halben Stunde waren die Gäste zur Stelle, als die Viktoria ihnen zu viel Raum gewährte. Ngolo Ouattara spielte auf dem rechten Flügel Szymanski frei, dessen punktgenaue Flanke Weinecker am zweiten Pfosten postiert per Kopf zum 2:0 über die Linie drückte.

Erst unmittelbar vor der Halbzeitpause schafften es die Gastgeber, das Geschehen überwiegend in die Hälfte der Teutonen zu verlagern. Klotzbücher parierte in der 44. Minute in einer 1:1-Situation gegen Dominic Machado und hielt die ,,Null" zum Seitenwechsel.

Im zweiten Durchgang erstickte der SC die Hoffnungen auf eine Wende in Form des 3:0 alsbald im Keim. Kapitän Kian Golafra adressierte einen Freistoß an Louis Goncalves, der das Leder mit dem Rücken zum Tor von seiner Brust für Weinecker abtropfen ließ, der aus 16 Metern herrlich per Direktabnahme einnetzte (51.).

Mit diesem deutlichen Vorsprung im Rücken wechselte Steuernagel mit Malte Simon für Gino Parson (53.) einen defensiveren Akteur ein, um sein Team in der Rückwärtsbewegung im Zentrum zu stärken. Kelsterbach hisste zwar keineswegs die weiße Fahne zur Aufgabe, hatte aber bis auf den Hochkaräter von Scheitza, den Klotzbücher mit Bravour entschärfte, kaum Argumente für eine Aufholjagd. Auf der anderen Seite kratzte Malte Simon (59.) am 4:0, das in der Schlussminute der ebenfalls eingewechselte Erdinc Solak per Freistoß in den Winkel nachholte.

Keine Überraschung, dass der dreifache Torschütze Weinecker das Foul zuvor mit einem seiner typischen Tempodribblings provoziert hatte.



Aufrufe: 019.4.2015, 22:35 Uhr
Thomas SuerAutor