2024-05-08T14:46:11.570Z

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Um die Trainingszeiten im landschaftlich schönen Frankenmatt-Stadion gibt es Streit. | Archivfoto: Kaufhold
Um die Trainingszeiten im landschaftlich schönen Frankenmatt-Stadion gibt es Streit. | Archivfoto: Kaufhold

Debatte um Trainingszeiten bei den Wehrer Fußballverein

FC Wehr will Spvgg Wehr auf neuen Kunstrasen in Brennet-Öflingen ausquartieren

Der FC Wehr meldet Anspruch auf mehr Spiel- und Trainingszeiten für seine Jugendmannschaften in der Frankenmatt an. Eine Lösung sieht Vorsitzender Matthias Kaiser im Neubau des Kunstrasenplatzes der Sportvereinigung Brennet-Öflingen (SpVgg), der künftig auch der Juniorenabteilung der Spielvereinigung Wehr (SPvgg) als Spielstätte dienen sollte. Die Begeisterung bei den Vorsitzenden der beiden Nachbarvereine, Sammy Lemke-Maier und Roland Kuhne, hält sich jedoch in Grenzen, wie ein erstes Sondierungsgespräch am Dienstag offenbarte.
Der unterschiedlichen Interessenslage sei man sich natürlich bewusst gewesen, betont Kaiser im Gespräch mit der BZ. Es sei aber ein "gutes und sachliches Gespräch" geführt worden, fügt er hinzu. Nun sei die Haltung aber "amtlich": "Die SpVgg will die SPvgg nicht aufnehmen - oder nur gegen Bezahlung", verrät Kaiser. Die Situation für den FC beurteilt er als negativ: "Unsere Jugendabteilung ist größer als die der beiden anderen Vereine zusammen", argumentiert Kaiser. Nicht vergessen werden dürfe, dass dem FC für den Bau des Kunstrasenplatzes eine Sanierungsauflage mit Kosten in Höhe von 50 000 Euro auferlegt worden sei. "Die SPvgg hat sich an diesen Kosten überhaupt nicht beteiligt", klagt Kaiser.

"Klipp und klar: Mit uns nicht." Eine deutliche Absage erteilt Roland Kuhne den Umsiedlungsplänen Kaisers für seine SPvgg-Junioren. Dagegen, hin und wieder einen Kompromiss einzugehen oder ein Spiel nach Öflingen zu verlegen, sage keiner etwas, stellt Kuhne klar. Die SPvgg sei aber ein Wehrer Verein und die Vereinsmitglieder wohnten in Wehr. "Abschieben" lassen werde er sich keinesfalls. Nicht ausmalen will sich der SPvgg-Vorsitzende die Reaktion der Eltern: D- und E-Junioren mit dem Fahrrad zum Training nach Öflingen fahren lassen? "Die Eltern steigen uns ja aufs Dach", empört sich Kuhne. Die Ankündigung Kaisers, notfalls die Stadtverwaltung als Vermittlerin einzuschalten, nehmen die Fußballer im Juch gelassen. Mit der derzeitigen Regelung kann die SPvgg gut leben. "Auch wir hätten natürlich gerne mehr Zeiten auf dem Kunstrasenplatz - wir arrangieren uns eben", so Kuhne.

Ziemlich unbeteiligt sieht Lemke-Maier die Rolle seines Clubs. Dies sei schlussendlich ein Problem zwischen dem FC und der SPvgg. Dass er die Junioren der Spvgg nicht haben wolle, kann Lemke-Maier nicht bestätigen. Wenn der Platz frei ist, sei es ihm "prinzipiell egal". In einer Frage bezieht der SpVgg-Vorsitzende aber eine eindeutige Stellung: "Meine Mannschaften gehen vor", stellt er klar.

Mit dem Gang zur Stadtverwaltung tut sich Kaiser indes nicht leicht. Er wolle nichts unversucht lassen, zu einer gütlichen Einigung mit den Nachbarvereinen zu kommen. Der FC wolle zunächst die Planungen für die neue Saison abwarten und interne über das Problem diskutieren. Sollte sich der Verein entscheiden, an die Stadtverwaltung heranzutreten, dann "mit konkreten und konstruktiven Lösungsvorschlägen", so Matthias Kaiser.
Aufrufe: 014.5.2015, 22:00 Uhr
Hrvoje Miloslavic (BZ)Autor