Crailsheim und Heimerdingen liefern sich einen offenen Schlagabtausch

„Egal wie – die drei Punkte behalten wir hier. Das ist gut für unsere Sicherheit“, so Michael Gebhardt, Trainer des TSV Crailsheim, nach der anstrengenden Landesliga-Partie gegen Heimerdingen erleichtert. Sein Team hatte einen frühen Rückstand gedreht, aber fast noch eine Zwei-Tore-Führung verspielt.

Das Spiel begann denkbar schlecht für die Horaffen. In der ersten Minute verpasste Tamas Herbaly nach Querpass von Marcel Hossner am Fünfer das 1:0. Gästekeeper Nick Rampp konnte klären. Nach zehn Minuten verlor Tim Meßner kurz hinter der Mittellinie als letzter Mann leichtfertig den Ball, Emre Öztürk ließ sich die Chance nicht entgehen und schlenzte den Ball zum 0:1 ins Netz. „Eigentlich sollte ein frühes Tor für uns ja gut für den Spielverlauf sein. Aber wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit dann durch eklatante Fehler aus der Hand gegeben und mussten dem Rückstand hinterherlaufen, so etwas darf nicht passieren“, monierte Heimerdingens Coach Holger Ludwig.

Meßner gleicht Fehler aus

Das 1:1 fiel nach einem Traumpass von Matthias Haag über die Abwehrreihe hinweg auf Tim Meßner. Der machte seinen Fehler wieder gut und schob freistehend unter dem Torwart hindurch zum Ausgleich ein. „Es freut mich, dass wir gleich die richtige Reaktion gezeigt haben nach dem frühen 0:1“, so Gebhardt. „Wir standen dann kompakt, haben wenig zugelassen, den Ball gut laufen lassen und verdient 3:1 geführt.“ Das 2:1 machte Hannes Wolf mit einem wuchtigen Kopfball am kurzen Eck nach einem scharfen Eckball von Jörg Munz (19.). Beim 3:1 verstolperte Daniel Geppert wie vorher Meßner den Ball, Tamas Herbaly eroberte sich das Spielgerät und passte dieses mustergültig quer auf Meßner, der seinen zweiten Treffer markierte (23.).

Nach dem Seitenwechsel gab die Stadionuhr für rund eine Viertelstunde ihren Geist auf – irgendwie sinnbildlich für das Spiel des TSV Crailsheim, der fortan von Heimerdingen erdrückt wurde und kaum noch auffällige Szenen hatte. Die Gäste hatten in der Halbzeit „taktisch umgestellt und mehr Zugriff im Zentrum“, wie Trainer Ludwig erklärte. Sein Team verkürzte durch den eingewechselten Alexander Frey auf 2:3 (52.), nachdem die Crailsheimer Abwehr den Ball zu kurz geklärt hatte. Die Gäste waren nun drückend überlegen. Aber genau in dieser Phase erhöhten die Hausherren auf 4:2. Daniele Hüttl erzielte nach einem schnellen Einwurf und einem Missverständnis in der Abwehr das Tor (75.).

Wenig später musste Jörn Pribyl wegen Nachtretens gegen Marc Wagemann mit der Roten Karte vom Feld (78.). In Unterzahl gelang Heimerdingen per Foulelfmeter das 4:3 durch Daniel Riffert (81.). Und beinahe hätte Coelho dos Santos das 4:4 erzielt. Er hatte TSV-Keeper Thomas Weiss schon umkurvt, setzte den Ball aber an den Pfosten (83.). „Es ist wie in den letzten Spielen: Wir belohnen uns einfach nicht für unseren Aufwand. Einen Punkt hätten wir mehr als verdient gehabt“, sagte Gästetrainer Holger Ludwig. Sein Gegenüber Michael Gebhardt erklärte: „Nach dem 3:2 wurde es richtig eng. Heimerdingen hat vor allem in der zweiten Halbzeit sehr guten Fußball gezeigt und den Ball gut laufen lassen. Wir haben bei eigenem Ballbesitz einfach zu wenig gemacht. Deswegen freuen wir uns über den glücklichen Sieg.“