2024-05-08T14:46:11.570Z

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Haben sich nichts mehr zu sagen: CfR-Trainer Gökhan Gökce (links) und Kushtrim Lushtaku. Hier eine Szene aus der vergangenen Saison beim Warmmachen vor dem Spiel. Foto: PZ-Archiv, Ripberger
Haben sich nichts mehr zu sagen: CfR-Trainer Gökhan Gökce (links) und Kushtrim Lushtaku. Hier eine Szene aus der vergangenen Saison beim Warmmachen vor dem Spiel. Foto: PZ-Archiv, Ripberger

CfR-Trainer nach Attacke auf der Suche nach Normalität

Markus Geiser entsetzt über Tragweite der Berichterstattung

Pforzheim. Nicht nur bundesweit, sondern auch in den ausländischen Medien hat die mutmaßliche Prügel-Attacke von Kushtrim Lushtaku gegen seinen Trainer Gökhan Gökce hohe Wellen geschlagen. Bild, Hamburger Morgenpost, TZ-online, Sport1, Sportbuzzer, aber auch die türkische Zeitung Posta berichteten ausführlich über den Eklat beim Heimspiel des 1. CfR Pforzheim gegen den TSV Ilshofen am Samstag im Holzhofstadion.

Markus Geiser geht das Ganze ziemlich gegen den Strich. „Ich bin entsetzt über die Tragweite der Berichterstattung. Und über die Dramaturgie. Wir müssen alle mal wieder runterfahren. Es ist ja schließlich niemand gestorben“, echauffiert sich der Vorstandsvorsitzende des CfR.

Geiser hatte im Urlaub auf Mallorca von Lushtakus Ausraster mitbekommen. Sonntags war er wieder im Lande. Für den Vereins-Boss war schnell klar: „Heftiges Wortgefecht, Gerangel im Kabinengang, Trainer am Hals gepackt – das reicht für eine fristlose Kündigung des Spielers. Es gibt ja auch genügend Augenzeugen.“

Die wollen sich gegenüber der PZ allerdings nicht äußern. Somit steht weiterhin Aussage gegen Aussage. Gökce behauptet, auf dem Boden liegend getreten worden zu sein. Kushtrim Lushtaku wirft seinem (Ex-)-Trainer Schauspielerei vor. „Ich habe ihn nur geschubst“, behauptet der 29-Jährige. Vermutlich werden sich beide vor Gericht wieder treffen.

„Mir wird das langsam zu viel“, sagt Gökhan Gökce und will sich zu dem Vorfall nicht mehr äußern. Die Vorstandschaft hat dafür vollstes Verständnis und lässt seinen Coach in Ruhe. Auch am Montag beim ersten Training nach dem Eklat bohrte man ihn nicht mit Fragen. Diese Woche ist Gökce, der eine starke Rippenprellung nach der Kabinen-Attacke davontrug, noch krankgeschrieben. Ob er wieder auf den Trainerstuhl beim CfR zurückkehrt, lässt er weiterhin offen.

„Wir hätten gerne, dass er weitermacht“, sagt hingegen Markus Geiser. „Doch jetzt muss Gökhan das Ganze erstmal verarbeiten.“ Vermutlich werden Fatih Ceylan, Alexander Freygang und Edgar Schneider das Team beim kommenden Auswärtsspiel am Samstag in Linx betreuen.

„Reaktion zeigen“

Die Mannschaft habe hingegen im Training einen gefestigten Eindruck hinterlassen, so Geiser. „Wir haben die Jungs für die Situation, insbesondere für die Berichterstattung in der Presse, sensibilisiert und ihnen gesagt, dass sie Verantwortung gegenüber dem Verein haben.“ Die Spieler würden zusammenstehen. „Auf dem Platz wollen sie eine Reaktion zeigen.“

Ob in Linx Kreshnik Lushtaku, der jüngere Bruder von Kushtrim Lushtaku, auflaufen wird, ist ebenfalls noch unklar. „Er macht sich Vorwürfe wegen seines verschossenen Elfmeters. Was passiert ist, geht auch an ihm nicht spurlos vorbei. Er muss ebenfalls wieder den Kopf freibekommen“, so Markus Geiser.

Aufrufe: 09.10.2018, 18:20 Uhr
Pforzheimer Zeitung / Dominique JahnAutor