BVC-Trip nach Northeim gerät zur "Schnee-Farce"

Auswärtsspiel bei Titelanwärter FC Eintracht Northeim auf Kunstrasen würde ausgetragen werden können. Doch Pustekuchen. Die Gastgeber vermochten trotz verzweifelter Versuche, ihre Kunstwiese nicht von einer etwa zehn Zentimeter hohen Schneeschicht befreien. Das Dumme an der Sache. Der BVC-Tross hatte das Stadion bereits erreicht. Gleiches galt für den Fanclub "Cebras".

"Das ist eine unglaubliche Geschichte. Sowas geht einfach nicht. Ich habe echt einen Hals", echauffierte sich Cloppenburgs Sportlicher Leiter und derzeitiger Interimscoach Sebastian Schütte, als der angesetzte Unparteiische Patrik Feyer, der immerhin aus Osterholz-Scharmbeck angereist war, um 13.30 Uhr endgültig abwinkte.

Zur Chronologie: Schütte erkundigt sich fünf Minuten vor der Abfahrt des Mannschaftsbusses um 8 Uhr telefonisch bei seinem Northeimer Pendant Philipp Weißenborn, der wie Schütte derzeit interimsmäßig auf der Bank sitzt und beim Club hauptamtlich angestellt ist, nach dem Platzzustand. Die Antwort: Alles okay, es wird auf jeden Fall gespielt. Als auf der Autobahn 1 Richtung Hannover zunehmend Schnee liegen bleibt, greift Schütte gegen 10.45 Uhr abermals zum Handy. Das Echo aus Northeim: Es schneit, aber wir räumen das Spielfeld.

Um 12.30 Uhr fährt der Cloppenburger Bus auf dem Eintracht-Gelände vor. Sofort wandern bange Blicke zum Platz. Ein paar Kids hantieren mit Schneeschaufeln und haben einen kleinen Flecken der Spielfläche vom Schnee befreit. Danach ist ihnen dann doch eher nach einer Schneeballschlacht.

"Leider haben wir zu wenige Helfer ausgraben können", so Weißenborns "Statement". Der Eintracht-Manager verbreitet dennoch ungebremst Hoffnung, dass der Anstoß doch noch erfolgen kann. Letztlich versucht er aber vergeblich, eine geeignete Kehrmaschine für die Räumung des Platzes aufzutun.

Zwischenzeitlich versetzten sich die BVC-Spieler in ihre Kindheit zurück. David Niemeyer begann, eine große Schneekugel zu rollen. Und plötzlich machten alle mit. Flugs stand ein ansehnlicher Schneemann mitten auf dem Platz. Dafür hätten die Soes-testädter durchaus drei Punkte verdient gehabt. Aber die gabs natürlich nicht.

Stattdessen wurden die mitgereisten Fans ins Northeimer Clubheim auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen eingeladen, bevor sich der Bus auf die 280 Kilometer lange Heimreise machte.

Zuvor war Schütte nochmals mit Weißenborn ("Ihm tat die ganze Sache sehr leid.") intensiv in Klausur gegangen. Das spontane Ergebnis. Cloppenburgs für diesen Sonnabend (14 Uhr) angesetztes Nachhol-Heimspiel gegen den TuS Bersenbrück wird erst 2018 ausgetragen. Und, man höre und staune: Stattdessen soll in Northeim zur selben Zeit der nächste Versuch steigen . . .