„Das Gesundheitsamt entscheidet“

Die Situation: Das Emsland hat beim Sieben-Tage-Inzidenzwert den Grenzwert von 50 (Zahl der Neuinfizierten pro 100 000 Einwohner im Landkreis) überschritten. Er ist am Donnerstagmorgen auf 55,4 angestiegen. Jetzt ist eine Allgemeinverfügung zu erwarten, die zu Einschränkungen führen dürfte.

Wer entscheidet: „Grundsätzlich: Die Entscheidungen trifft das emsländische Gesundheitsamt“, erklärt der KFV-Vorsitzende Hubert Börger. Seit dem größeren Ausbruch in Sögel stehe er in ständigem Kontakt mit der Behörde. „Das Gesundheitsamt hat superschnell reagiert, alle Fragen sofort beantwortet.“

Planung des Kreisfußballverbandes: Über eine generelle Absage auf Kreisebene habe der KFV noch nicht nachgedacht, erklärt Börger. „Wir reagieren auf die Vorgabe des Gesundheitsamtes.“ Der KFV rate, Spiele abzusagen und zu verlegen, „wenn der kleinste Zweifel besteht. Die Gesundheit geht vor. Bevor wir jemanden in Gefahr bringen, spielen wir lieber nicht.“

Auswirkung für Sögel: Für die Mannschaften der Samtgemeinde Sögel, in der die Zahlen bereist massiv angestiegen waren, gilt bereits: kein Fußball und kein Trainingsbetrieb. Nur Einzelspieler, die bei anderen Vereinen aktiv sind, dürfen nach Börgers Aussage spielen, Spielgemeinschaften dagegen nicht. Auch Schiedsrichter aus Sögel können ihrer Aufgabe weiter nachgehen.

Das ist in Ausschreibungen geregelt: Wichtig ist für Börger, dass die Spielausschüsse im Jugend-, Frauen- und Herrenbereich wasserdichte Ausschreibungen formuliert hätten. Der KFV könne schnell reagieren, die Saison sofort beenden, wenn es nötig sei, und eine Wertung vornehmen. Spielverlegungen seien jederzeit möglich, auch unter Vorgabe des Austragungsortes. Der Schiedsrichterausschuss werde flexibel reagieren.

Kontrollen: Börger ist sicher, dass die meisten Vereine sich genau an die Vorgaben halten. „Sie beteiligen sich gut, machen tolle Hygienekonzepte, aber ein paar Ausreißer gibt es immer. Im Emsland wie woanders.“ Das Gerücht, dass der KFV Kontrollen durchführe, wies Börger zurück. „Aber wir sind immer auf Sportplätzen. Da macht man nicht die Augen zu.“ Er sei am vergangenen Wochenende bei drei Spielen gewesen – und hatte keine Beanstandungen. Allerdings hatte der Kreisfußballverband auch eine Pressemitteilung verfasst und auf Probleme bei der Einhaltung der Corona-Regeln wie beim Mindestabstand oder beim Alkoholausschank hingewiesen.