BSV-Fußballer beendet seine Laufbahn

Sascha Müller bereitet sich auf seinen Einsatz in der Startelf vor, doch dazu wird es nicht kommen. Was ist passiert? Am 25. September trifft der BSV auf dem Rasenplatz des Jahnstadions auf den SC Condor. Sascha Müller, so der Plan des damaligen Trainers Sven Timmermann, soll von Beginn an spielen. Hinter ihm liegt eine dreiwöchige Pause, weil er sich das linke Knie verdreht hatte. Beim Aufwärmen spürt er jedoch, dass das Knie irgendwie instabil ist. Ein Bluterguss, vermutet Müller. Er muss zusehen, wie seine Mannschaft mit 1:2 gegen Condor verliert.

Der Gang zum Arzt offenbart Schlimmes: einen gerissenen Außenmeniskus, Knorpelschaden, Kniegelenk defekt. Der Arzt rät: Hören Sie auf mit dem Fußballspielen!Sascha Müller macht sich Gedanken und kommt zu dem Entschluss: "Es macht keinen Sinn mehr, gerade weil es um die Gesundheit geht." Dem Industriemechaniker ist das Risiko zu hoch, dem Knie noch mehr Schaden zuzufügen. Oberliga-Fußball sei immerhin kein Freizeit-Fußball mehr, stellt Müller fest. "Physisch geht’s dort ordentlich zur Sache." Aber auch einen Wechsel in die Kreis- oder Bezirksliga schließt Müller aus - eben wegen dem Argument mit der Gesundheit.

Es war keine leichte Entscheidung. "Ich hatte eine schöne Zeit im Fußball, es wird mir fehlen", sagt Sascha Müller. Über die JSG Ahlerstedt/Ottendorf/Bargstedt schaffte Müller den Sprung in die Herrenmannschaft von A/O, spielte dort jahrelang in der Landesliga - bis im Sommer 2015 der Wechsel zum Oberligisten nach Buxtehude anstand. Müller fiel immer wieder kurzzeitig aufgrund von Knieproblemen aus, gehörte aber zu den Leistungsträgern im Team. Trotz vieler Niederlagen war er einer der wenigen BSV-Spieler, die bis zum Schluss kämpften. In dieser Spielzeit war nach sechs Einsätzen und einem Treffer Schluss. Vielleicht für immer?Ans Fußballspielen ist vorerst nicht zu denken. Sascha Müller spielt aber mit dem Gedanken, einen Posten zu übernehmen, den der BSV für ihn schaffen würde. Andererseits weiß Müller es zu schätzen, mehr Zeit für Freundin und Familie zu haben. "Ich lasse mir bis Sommer Zeit, um zu sehen, ob mir der Fußball fehlt." Dann will er Gespräche mit Trainer René Klawon führen.

Doch es gibt auch gute Nachrichten vom BSV. Denn lange hatte Klawon einen Stürmer gesucht - und nun einen gefunden, der imstande sein soll, die Flaute in der Buxtehuder Offensive zu beenden. Stefan Maul (27) spielte bislang bei der SG Rieschweiler in der Verbandsliga Südwest und schoss in der vergangenen Saison 15 Tore in 25 Partien. Da Klawon erfuhr, dass Maul Lehrer am Halepaghen-Gymnasium in Buxtehude wird, ergriff er die Gelegenheit und verpflichtete den Stürmer. Interessant: Vor fünf Jahren erzielte Maul einen Treffer für den Fünftligisten SVN Zweibrücken im DFB-Pokalspiel gegen Mainz 05. Es war das 1:2 in der Verlängerung. "Ich hoffe, er ist das Puzzleteil, das uns fehlt", sagt Klawon über den 1,86 Meter großen Mittelstürmer.

Die Verpflichtung von Stürmer Ali Moslehe (29, TSV Winsen/Luhe) ist dagegen an den zu hohen Forderungen des Spielers gescheitert. Weiterhin eine Option für die Innenverteidigung ist Elvis Ogie-Heptner (20), der bislang in der Bremer Oberliga gespielt hatte und im Probetraining beim BSV war. Und nicht zu vernachlässigen sind Klawon zufolge die talentierten A-Jugend-Spieler, die nach und nach an die Oberliga herangeführt werden sollen. Schon zur Rückrunde seien einige Junioren spielberechtigt, da sie nun 18 Jahre alt seien.Ohne Sascha Müller stehen dem Coach nun 25 Spieler zur Verfügung. Klawon: "Die Breite stimmt schon einmal."