2024-04-30T13:48:59.170Z

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Burg (in weiß) gastiert am Samstag in Niegripp.               F: Kalle Schmuck
Burg (in weiß) gastiert am Samstag in Niegripp. F: Kalle Schmuck

Im Derby steht viel auf dem Spiel

Landesliga Nord +++ Mit einem Sieg würde der Burger BC die SG Blau-Weiß Niegripp mit in den Abstiegsstrudel reißen

Ein volles Haus wird am 23. Spieltag auf dem Sportplatz am „Alten Kanal“ in Niegripp erwartet. Blau-Weiß Niegripp ist in der Landesliga Derby-Gastgeber für den Burger BC. Für beide Mannschaften steht viel auf dem Spiel.

Im Schnitt 82 Zuschauer besuchten bislang die Heimspiele des Landesliga-Aufsteigers Blau-Weiß Niegripp. Als sicher gilt: Diese Quote wird nach dem 23. Spieltag nach oben schießen. Im Hinspiel hatten 354 Zuschauer im Burger Parkstadion für eine tolle Kulisse gesorgt, viel weniger werden auch morgen in Niegripp nicht erwartet. Blau-Weiß-Coach Thomas Seidelt: „Dieses Derby ist ein Magnet, vielleicht knacken wir sogar die Besuchermarke der Hinrunde.“

Die Ausgangslage ist dieses Mal eine andere als noch vor sechs Monaten, als die Niegripper, getragen von einer Welle der Euphorie, als Neuling für manch Paukenschlag sorgten und auch dem Burger BC auf eigenem Platz beim 1:0-Erfolg drei Punkte abknöpften. „Der Überraschungseffekt, mit dem wir als Neuling in der ersten Halbserie manch unverhofften Punktgewinn einfahren konnten, ist weg“, weiß Thomas Seidelt, dass sich die Konkurrenz längst auf seine Mannschaft eingestellt hat.

Ein halbes Jahr nach dem viel umjubelten Derbysieg hat die Niegripper längst die Realität eingeholt. Und die heißt: Abstiegskampf. Die lange Verletztenliste hat Spuren hinterlassen, das Punkte-Polster zu den Abstiegsrängen ist aufgebraucht. Somit erhält das Derby zwischen den beiden Vereinen, die Luftlinie nur acht Kilometer voneinander getrennt sind, zusätzliche Brisanz.

Ohnehin gilt für beide Mannschaften: Verlieren verboten.

Der Burger BC, zur Halbserie von vielen als Absteiger abgestempelt, hat in der Vorwoche beim 3:0-Sieg im Kellerduell gegen Bernburg das Fünkchen Hoffnung zum Lodern gebracht und will dieses weiter am Leben erhalten. „Wenn Burg dieses Spiel nicht gewinnt, war‘s das wohl, wenn wir verlieren, hängen wir unten drin“, bringt es Thomas Seidelt auf den Punkt. Und sein Trainerkollege Marcel Probst sieht es ganz ähnlich: „In unserer Situation helfen nur Siege.“

Dass dieses Aufeinandertreffen einen besonderen Charakter ausstrahlt, steht außer Frage, schließlich haben zahlreiche Niegripper eine Vergangenheit beim BBC. „Dieses Spiel bekommt durch die vielen Geschichten jedes Einzelnen viel Futter von außen“, weiß Seidelt, der früher selbst als Jugendtrainer in Burg an der Linie stand. Marcel Probst will den Derbycharakter dagegen nicht überbewerten. „Davon lassen wir uns nicht verrückt machen, zumal in unseren Reihen weniger Burger als in Niegripp selbst spielen.“ Dennoch freut sich Probst auf dieses Spiel, „zumal beim letzten Training mit 16 Spielern so viele wie schon lange nicht dabei waren. Das spornt zusätzlich an.“

Gastgeber Niegripp hat dagegen weiter mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Jedoch gibt es positive Signale aus dem Lazarett. So werden sich André Wittphal und Fabian Mlynek beim Training einem Härtetest unterziehen. „Ob einer von beiden oder sogar beide spielen werden, ist aber komplett offen“, sagte Seidelt, der mit seiner Mannschaft unbedingt einen Sieg einfahren möchte, aufgrund der Konstellation alles, nur keinen spielerischen Leckerbissen erwartet.

Während Blau-Weiß Niegripp seit sieben Spielen sieglos ist, fuhr der Burger BC in der Rückrunde mit zwei Siegen und bei zwei Remis schon mehr Punkte ein, als in der gesamten ersten Halbserie.

Aufrufe: 012.4.2019, 06:42 Uhr
Michael KüssnerAutor