Bunte Liga zeigt Gesicht gegen Rassismus

Die Bunte Liga Gießen ist nicht nur eine Liga, die sich dem Fußball verschrieben hat.
Von Beginn an, im Gründungsjahr 2006, setzte sich die Liga gegen Rassimus, Antisemitismus, Homophobie und Sexismus ein.
Zum Thema Rassismus haben die Teams nun zusammen ein Video herausgebracht.
22 Spielerinnen und Spieler aus der Liga zeigen ihr Gesicht gegen Rassismus. Dabei ist die Herkunft völlig egal.
Einen bestimmten Anlass hatten die Organisatoren dabei nicht: „Wir wollten nicht speziell auf Polizeigewalt gegen Farbige oder die Attentate in Hanau oder Ähnliches hinaus. Wir wollen einfach drauf hinweisen, dass es völlig egal ist, wo eine Person her stammt, welche Hautfarbe sie hat oder woran sie glaubt. Denn das ist die Grundlage von Allem.", sagt Christian Diebel von der Liga-Organisation und den Gießen Skyliners.
Mit einem Aufruf per Sprachnachricht an alle aktuellen Teams erklärte er das Konzept des Videos den Teamorganisatoren, die dies widerum an ihre Mannschaften weiterleiteten. Es dauerte ca.einen Monat bis alle Teilnehmer des Videos ihre Clips eingesandt hatten.
„Zuerst dachten wir darüber nach, an den Anfang TV-Ausschnitte zum Thema Rassismus zu setzen, doch dabei war es sehr schwer keinen Aspekt zu vernachlässigen. Außerdem wäre das Video sonst zu lang geworden. Wir wollen die Menschen damit erreichen und nicht, dass das Video mittendrin abgebrochen wird. Darum sollte es sich nicht zu sehr in die Länge ziehen. Von der Frage bzgl. der Bildrechte mal ganz zu schweigen.", so der Organisator weiter.

Auch die richtige Musik ist wichtig in so einem Video. Mit dem Song "Better Days" des französischen Musikers Bensound, der im Internet kostenlos gema-freie Musik anbietet, werden die Clips passend untermalt. Es vermittelt eine gewisse nachdenkliche Dramatik.
Im Abspann findet man den Song "Wir lieben das Leben" des Gießener Musikers Norman Keil.
Dieser Song behandelt das gleiche Thema. Denn alle Menschen, egal mit welchem Hintergrund oder an was sie glauben, „lieben das Leben".
Bereits kurz nach Veröffentlichung des Videos bei Facebook teilte der Musiker das Video mit folgenden Worten:

Organisationsmitglied Christoph Mogel von Lazio Koma erklärt die Idee des Videos: „Gießen ist eine bunte Stadt, in der Menschen von überall her friedlich zusammenleben und zeigen, dass Integration funktioniert. In der Bunten Liga gelingt es ohne viele Worte und ganz nebenbei Integration und Verständigung zu erreichen. So wie manchen Gruppen von Menschen abgesprochen wird, dass sie die selben Rechte haben wie alle Anderen, wollten wir Gesichter der Bunten Liga zeigen, die für Toleranz und Gleichheit eintreten."

Eines dieser Gesichter ist Leonie. Sie spielt in der Bunten Liga bei den Slumdogs. Warum sie mitgemacht hat, beantwortet sie so: „Für mich persönlich ist Offenheit und Toleranz (nicht nur im Sport) eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber aus akuellem Anlass ist es doch auch wichtig, sich öffentlich klar zu positionieren, denke ich." Auch sie fügt hinzu, dass die Bunte Liga ja sowieso für Toleranz und gemeinsamen Spaß am Fußball steht.

Doch Leonie ist nicht die Einzige. Aljosha, der in Hamburg als Facharzt arbeitet, hat viele Jahre in Gießen gewohnt. Er ist ein perfektes Beispiel für gelungene Integration, hat er doch selbst gleich mehrere Einflüsse in seiner Familie. In der Bunten Liga war er zuerst für die Lahn Sun Tigers (ehemaliges Team) und später für die Skyliners aktiv, bevor er 2012 sein Studium beendete. Aljosha sagt, er würde für dieses Video „Kinoeintritt zahlen". Er führt weiter aus: „All die lächelnden Gesichter sind so viel stärker als jede Waffe auf dieser Welt, jene, welche aus hässlichem Metall sind, aus dem Menschenleben stehlende Kugeln schießen."

Den Link zum Video gibt es hier:
https://www.youtube.com/watch?v=GNhWyH1YrLo