2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Dogan Böttcher im Trikot des SSV. Wie lange wird er dies noch tragen?
Dogan Böttcher im Trikot des SSV. Wie lange wird er dies noch tragen? – Foto: Ingo Muhme

"Der Tapetenwechsel tat mir auch ziemlich gut"

Dogan Böttchen schloss sich wegen einem lukrativen Angebot dem vor knapp zwei Jahren dem Schönower SV an. Da er viel im Auto sitzt, überlegt er, den Verein wieder zu verlassen. Ein ehemaliger Verein ist dabei in den Fokus geraten. Vorher würde er aber gerne wieder Fußball spielen. Oder Futsal. Hauptsache genesen und einen Ball am Fuß haben.

Ein Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Dogan Böttcher

Kein Fußball, kein Futsal. Vermisst du die runde Kugel schon sehr?

Ja, ehrlich gesagt sehr. Aber wem sag ich das? Jeder der Fußball spielt, dem fällt zurzeit die Decke auf Kopf. Für mich persönlich ist es aber auch gut, weil ich meine Verletzung auskurieren kann. Damit verpasse ich nicht so viel Training oder Spiele.

Ist es etwas schlimmeres, deine Verletzung?

Ich habe eine chronische Adduktoren Zerrung.

Chronisch bedeutet ja, du hast das schon länger, beziehungsweise es tritt häufiger auf?

Ja, die Schmerzen kommen und gehen wann sie wollen. Intensiv habe ich die Probleme schon seit knapp anderthalb Jahren.

Was hat dich vorher davon abgehalten, länger zu pausieren, um die Verletzung auszukurieren?

Einfach die Liebe zum Sport. Ich habe versucht eine Pause zu machen, aber durch Verletzungen beim Fußball oder Futsal waren wir zu wenige Spieler und da musste ich einfach ran. Meine Freundin hat mich deshalb auch schon verflucht und meinte ich soll einfach mal nein sagen.

Was ist für dich der Fußball, was macht ihn so faszinierend?

Es ist einfach ein guter Ausgleich zum Alltag, wo man abschalten und sich frei fühlen kann.

Fußball? Futsal? Oder: „Egal, Hauptsache ne Pille am Fuß“?

Egal, Hauptsache ein Ball am Fuß. Dann bin ich glücklich.

Vor knapp zwei Jahren hat es dich aus Glienicke zum Schönower SV gezogen. Futsal spielst du aber weiterhin in Berlin. Wie kann man das verstehen?

Meine damalige Arbeitssituation hatte sich verändert gehabt und der Schönower SV hat mich mit einem guten Angebot gelockt. Ich wohne derzeit in Grüneberg, hinter Oranienburg, daher kann ich, wenn ich zuhause bin und die Zeit habe, zu den Futsal-Spielen gehen. Und ehrlich gesagt, der Tapetenwechsel tat mir auch ziemlich gut.

Gute Angebote in der Landesklasse – die sind recht ungewöhnlich, oder?

Ja richtig, aber es wäre sonst auch sehr schwer geworden, mich nach Schönow zu holen. Der Saisonstart stand kurz bevor, wir haten mit Glienicke schon das Pokalspiel gegen Energie Cottbus bestritten, eine Woche später stand der Ligastart bevor.

Zum Training fährt man aus Oranienburg trotzdem schon eine Weile, geht das nicht auf die Substanz am Ende des Tages?

Ja, ich sitze überwiegend in Auto. Aus diesem Grund bin ich auch am überlegen, wieder nach Glienicke oder auch Berlin zu wechseln

An Glienicke dürftest du ja ein paar schöne Erinnerungen haben, mehrmals konntet ihr aufsteigen. Welches war dein Highlight?

Es waren super Jahre für mich. Vier Aufstiege konnten wir feiern. Auch die beiden Pokalfinale oder das Spiel gegen Cottbus. Die Atmosphäre in Team war immer gut:

Wie war es, als du zum SSV gekommen bist, wurdest du gut aufgenommen?

Es waren im Vorfeld echt gute Gespräche, weshalb ich mich dann auch schließlich entschlossen habe dorthin zu wechseln. Das Team hat mich auch gut aufgenommen. Ein Highlight beim Schönower SV ist auch der Rasenplatz.

Sportlich lief es sowohl letzte, als auch diese Saison ordentlich. Wart ihr zufrieden oder hattet ihr euch mehr ausgerechnet?

Ja, es lief. Ehrlich gesagt wissen wir aber nicht so richtig, wie wir da oben stehen können. Wir haben mit 17 Spielern einen kleinen Kader, wovon einige noch verletzungsbedingt ausfallen. Die Zielsetzung war ein einstelligen Tabellenplatz. Wir sind daher bisher sehr zufrieden mit dem Saisonverlauf. Von Aufstieg war bei uns nie die Rede.

Aufrufe: 04.4.2020, 09:10 Uhr
Marcel PetersAutor