2024-05-14T11:23:26.213Z

Vereinsnachrichten

BREAKING NEWS: FLVW steht kurz vor Saisonabbruch!

Der Verband ließ auf der vergangenen Videokonferenz durchblicken, welchen Weg er gehen möchte.

Der FLVW hat sich ein sportliches Arbeitspensum verordnet. Beinahe jeden Tag konferiert der Vorstand mit den Vereinen - an manchen Tagen sogar mehrfach. Es geht darum, eine möglichst breite Basis herzustellen und eine Lösung für die Zukunft zu finden, die von einer klaren Mehrheit getragen wird. Dazu gab es zuletzt die Befragung der Vereine mit einem deutlichen Votum sowie Konferenzen mit den überkreislichen Staffelleitern und den Oberligisten. Die klare Mehrheit präferierte den Saisonabbruch. Am Dienstagabend folgte - Schlag auf Schlag - der Austausch mit den Westfalenligisten. Dort votierten alle 29 an der Konferenz teilnehmenden Klubs einstimmig für einen Saisonabbruch.

Außerdem ließen die Vertreter des FLVW in dem Gespräch am Dienstagabend durchblicken, welchen Weg sie nun - nach den ersten Eindrücken - präferieren. Das sind die Eckpunkte:

1.) Die laufende Saison soll nicht fortgesetzt, sondern abgebrochen werden.

2.) Es soll keine Absteiger geben.

3.) Lediglich über die Aufstiegsregelung sei man sich noch nicht einig. Laut FuPa-Informationen sind aber auch die "Wertung der Hinrunde" und die "Annullierung der Saison" keine Option mehr. Der FLVW tendiert in Richtung "Quotientenregelung" ähnlich wie sie die Handballer getroffen hatten.

4.) Nach Abschluss der Videokonferenzen Ende nächster Woche wird der FLVW Anfang Mai einen Beschlussvorschlag erarbeiten, den dann die Ständige Konferenz noch verabschieden muss. Erst dann stehen die Entscheidungen endgültig fest.


Stimmen zu der Konferenz der Westfalenligisten:

Christopher Hankemeier (Victoria Clarholz): "Aus sportlicher Sicht ist der Abbruch für uns natürlich keine schöne Nachricht und bitter. Aber so weiß jeder, woran er ist, und man hängt nicht mehr in der Luft. Die jetzige Saison im September weiterspielen zu lassen, wäre aus meiner Sicht schwierig geworden - aufgrund des 30. Juni. Was würde aus Jugendspielern, die in den Seniorenbereich kommen, oder mit Spielern, die ihre Vereine verlassen wollten. Für mich auch nicht nachvollziehbar, warum man keine bundesweite, einheitliche Lösung finden möchte.


Aufstiegsreglung? Da unsere Liga ungerade ist, und nicht alle die gleiche Anzahl an Spielen haben, geht es eigentlich nur mit dem Punktedurchschnitt. Da wären wir sogar Erster. Aber eine Oberliga, die verspätet startet, keiner weiß, ob es dann am 1. September wirklich weiter geht - und dann auch noch mit 20 Mannschaften. Ich finde das macht die Liga nicht attraktiver. Zumal in den letzten Jahren im Februar und Anfang März aufgrund des Wetters kaum gespielt wurde. Auch die Spiele müssten ja wieder nachgeholt werden bei einem eh schon engen Spielplan. Ich finde, man sollte sich die Frage stellen, ob man sich mit der Aufstockung der einzelnen Ligen wirklich einen Gefallen tut."

Martin Simov (SV Spexard): "Ich kann es nachvollziehen. Für mich persönlich ist es leider ein total blödes Szenario, weil mein Abscheid aus Spexard jetzt wirklich sehr leise ausfällt. Zu leise. Sehr unglücklich. Es fehlt ein schöner Abschluss - sportlich wie emotional. Ich habe aber vollstes Verständnis, dass die Vereine so abstimmen. Mit der Wertung bin ich mal sehr gespannt. Ich habe intensiv die Regelung im Handball verfolgt. Das ist ja etwas für Sportromantiker - wir lassen keinen absteigen, möglichst viele aufsteigen und stocken die Ligen munter auf. Ich weiß nicht, ob das im Fußball klappt. Rein sportlich müsste ich sagen, wenn es Aufsteiger gibt, müsste es auch Absteiger geben. Allerdings fände ich es toll, wenn wir es so wie die Handballer machen würden. Bei unserem Verband bin ich mir da aber nicht so sicher. Es wäre eine coole Lösung."

Carsten Johanning (Delbrücker SC): "Ich habe gestern selber an der Konferenz teilgenommen. Es geht tatsächlich nur noch darum, die Aufstiegsregelung vernünftig abzuwickeln. Ich habe vorgeschlagen, sich dass Modell des Handballverbandes einmal genauer anzuschauen. Das finde ich nämlich sehr gelungen. Wir als Delbrücker SC halten den jetzigen Beschlussstand für absolut richtig, obwohl wir sportlich noch gerne um den Aufstieg gespielt hätten. Mit einer Aussetzung der Spielzeit hätte es viel zu viele Probleme gegeben. Leider wird es demnächst in Deutschland wohl einen Flickenteppich geben, weil jeder Verband nach seinem eigenen Gusto entscheidet."

Heinz-Werner Stork (VfL Theesen): "Zum Abschluss der Videokonferenz wurden wir dazu befragt, ob wir uns vorstellen könnten, in dieser Saison noch einmal zu spielen. Daraufhin hat sich niemand gemeldet. Im Umkehrschluss heißt das also, dass alle Vereine der Wesfalenliga für einen Abbruch der Saison gestimmt haben. Welches Szenario es am Ende wird, kann ich nur schwer abschätzen. Ich persönlich glaube, dass die Annullierung nicht passieren wird. Insgesamt ist die Entscheidungsfindung noch ein langwieriger Prozess, der letztendlich vom Westdeutschen Fußballverband in Duisburg getroffen werden muss. Es ist momentan so schwierig, weil täglich wieder neue Informationen kommen, man weiß ja gar nicht, was richtig und was falsch ist. Ich wäre froh, wenn wir dieses Jahr überhaupt noch einmal spielen könnten."

Daniel Lichtsinn (SV Rödinghausen II): „Wir hätten natürlich gern weitergespielt, weil wir in dieser tollen Position sind. Aber das wäre schon allein aus organisatorischen Gründen sehr schwierig geworden. Für viele Vereine wäre es doch gar nicht möglich, unter den gegebenen Umständen mit den entsprechenden Vorgaben angemessen zu trainieren. Der Abbruch ist total zu akzeptieren. Wichtig ist, möglichst schnell Klarheit zu bekommen. Da sind noch einige rechtliche Dinge zu beachten. Eine Annullierung wird es sehr wahrscheinlich nicht geben, und auch keine Absteiger, was ich fair finde. Aufsteiger soll es dagegen geben. Gerne eine Quotientenregel, wie zuletzt im Handball angewandt.

Ein Start der neuen Saison ist wohl frühestens im Herbst möglich. Und bei einer zu erwartenden Vergrößerung der Ligen wird es durch mehr Spiele auf eine erhebliche Mehrbelastung hinauslaufen. Gerade in der Westfalenliga ist das auch durch die Entfernungen nicht ohne.

Mich wundert, dass der DFB nicht auf einen einheitlichen Beschluss aller Landesverbände gepocht hat. Für uns als grenznahen Verein stellt sich zum Beispiel die Frage, was mit Spielern passiert, die aus Niedersachsen hierher wechseln würden. Müssten sie dort dann erst noch die Serie zu Ende spielen? Auch das gilt es zu klären. Aber dass es in dieser Ausnahmesituation keine zu 100 Prozent gute Lösung geben kann, ist auch allen bewusst.“

Jobst Hölzenbein (VfB Fichte): "Ich persönlich würde das Modell mit der Ermittlung des Quotienten bevorzugen. Da gerade in der Westfalenliga aktuell nicht alle Mannschaften die gleiche Anzahl von Spielen haben, würde ich es zusätzlich hochrechnen, bis die gleiche Anzahl an Spielen erreicht ist, oder einfach bis zum Saisonende hochrechnen. Ich bin froh, dass sich alle Vereine für einen Abbruch entschieden haben.

Da bis zum 31. August alle Großveranstaltungen abgesagt sind, gehe ich nicht davon aus, dass vor September gespielt werden kann. Wie die neue Saison dann aussieht, darüber muss man sich Gedanken machen, wenn eine endgültige Entscheidung getroffen worden ist. Wichtig ist mir, dass keine Mannschaft bestraft wird, sprich das es keine Absteiger gibt. Grundsätzlich begrüße ich den Abbruch der laufenden Saison."

Piet Spilker (SC Herford): "Der Abbruch ist die einzig sinnvolle Lösung. Was bringt es denn, die Saison eventuell ab September noch einmal fortzusetzen? Dass es jetzt keine Absteiger geben soll, sorgt natürlich zumindest in diesem Punkt für ein kleines Stück Erleichterung. Aber wir haben nach der Winterpause überzeugende Spiele gezeigt, und ich bin mir sicher, dass wir mit diesen Leistungen aus eigener Kraft die Klasse gehalten hätten.

„In puncto Aufstieg die Spielklassen aufzustocken, dürfte nicht das größte Problem sein. Aber unsere Liga mit so vielen Mannschaften, die oben eng beieinander stehen, das beste Beispiel dafür, dass es wohl auch Härtefälle geben wird. Die fairste Variante dürfte die Wertung mit einer Quotientenregel sein.“

Christian Meyer (TuS Tengern): "Von den Vereinen hat niemand den Wunsch geäußert, die Saison fortzusetzen. Das hätte ja nicht nur die ersten Mannschaften, sondern auch die weiteren Teams eines Vereins betroffen und einen langen Rattenschwanz nach sich gezogen, zumal ja nicht klar ist, wann es überhaupt weitergehen kann. Dass es keine Absteiger geben soll, wenn das denn so umzusetzen ist, freut uns natürlich und erleichtert die Planungen etwas. Es muss aber jedem klar sein, dass die kommende Saison nicht im Mai 2021 beendet sein wird, sondern mindestens vier Wochen länger dauern wird. Vielleicht setzt in dieser Hinsicht generell ein Umdenken ein, dass man länger spielt, anstatt zu versuchen, im Dezember noch vier Spiele durchzuziehen."

Aufrufe: 022.4.2020, 12:30 Uhr
FuPaAutor