2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Durften auch in Frankfurt jubeln: die Männer des Brandenburger SC Süd 05. Foto: Kay Harzmann
Durften auch in Frankfurt jubeln: die Männer des Brandenburger SC Süd 05. Foto: Kay Harzmann

Der BSC Süd holt auch in Frankfurt die Punkte

MIT VIDEO: Per Freistoßhammer sichern die Brandenburger im Stadion der Freundschaft den Dreier.

Verlinkte Inhalte

Dem Favoriten von Anfang an die Stirn geboten, gut mitgespielt - doch am Ende stand der 1. FC Frankfurt beim 0:1 (0:0) gegen den Oberliga-Zweiten Brandenburger SC Süd wieder mit leeren Händen da. Der Gastgeber ließ zu viele Chancen ungenutzt, vergab früh sogar einen Foulstrafstoß.

Ein Knackpunkt der 8. Saison-Niederlage in der 11. Runde war der "Elfer". Der Gäste-Schlussmann hatte in letzter Not den freistehenden Niclas Weddemar zu Fall gebracht. Mit laxer Haltung trat Mathias Reischert an den Punkt und schob den Ball unkonzentriert dem Brandenburger Torwart förmlich in die Arme (6.). Auch Cheftrainer Peter Flaig hatte vom 32-jährigen Routinier mehr erwartet. "So geht das nicht. Da fehlt es an der Körpersprache und an der Ausführung."

Nichtsdestotrotz bliesen die Frankfurter wegen der vertanen Riesenchance keinerlei Trübsal, spielten mutig nach vorn. Und sie erarbeiteten sich Möglichkeiten durch Weddemar (11./25.), Lars Wiedenhöft (17./22./36.) und Piotr Kasperkiewicz (28.). In diesen Phasen zeigte sich der BSC ziemlich sorglos. Oder er vertraute weiter auf die Torqualitäten von René Görisch und auf die Harmlosigkeit des 1. FCF beim Abschluss.

Als taktisch kluger Schachzug erwies sich die Bewacherrolle des gefährlichen Görisch (12 Treffer in 7 Partien). Leon Herzberg nahm sich speziell des kopfball- und schussstarken Süd-Kapitäns an und machte seine Sache als "Terrier und Zerstörer" nicht schlecht. "Aber ganz kann man diesen cleveren Angreifer nicht ausschalten", urteilte Flaig. Diesmal jedoch traf Görisch nicht. Dafür sorgten unter anderem Torhüter Damian Schobert im Herauslaufen (20.), einmal klärte Paul Peschke (34.). Und kurz vor dem Pausenpfiff verfehlte der Top-Stürmer nach Flanke von Tom-Melvin Schmidt den Flugkopfball nur haarscharf.

So kam es wie so oft. Einen Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze versenkte nicht der daneben stehende Görisch, sondern Enes Aydin präzise über die Abwehrmauer hinweg ins rechte Eck, unerreichbar für Schobert (56.). Eine Tor-Effektivität, von der die Oderstädter derzeit nur träumen können. So mussten sie erneut einem Rückstand hinterherlaufen - und waren nahe am Ausgleich dran (Kasperkiewcz, Artur Aniol). Sie stürmten in der Schlussphase mit Mann und Maus, doch oft überhastet. Und sie ließen sich von den meist körperlich überlegenen Gegenspielern den letzten Schneid abkaufen.

Trotz des 7. Saisonsieges (der vierte auswärts) zeigte sich Brandenburgs Trainer überraschend stinkesauer über den Auftritt seiner Schützlinge. "Die Art und Weise, der Umgang miteinander auf dem Platz war katastrophal", schimpfte Özkan Gümüs.

Für den 1. FC Frankfurt war das Spiel der Beginn einer englischen Woche, die es mit Vergleichen gegen das führende Oberliga-Trio in sich hat. Zum knappen 0:1 gegen den Tabellenzweiten BSC Süd schätzt Trainer Peter Flaig ein: "Wir haben vieles wieder richtig gemacht. Uns fehlt zu oft noch die Krönung", so der Cheftrainer. Aber auch er ist überzeugt: Wenn man nicht wieder seine besten Chancen versiebt und sogar beim Elfmeter scheitert, dann scheinen Punktgewinne selbst gegen die "Großen" der Oberliga-Zunft nicht unmöglich. Auch wenn man nach Abschluss dieser Woche auf einem Abstiegsplatz stehen sollte: Der Klassenerhalt aus eigener Kraft ist möglich.

Am Dienstag müssen die Frankfurter (14. Platz/9 Punkte) ab 13.30 Uhr beim SV Lichtenberg 47 (3./23) Farbe bekennen. Die Gastgeber haben sich noch nicht vom Aufstiegstraum verabschiedet. Zu Hause verloren sie nur einmal: 0:2 gegen den hohen Staffel-Favoriten Rathenow. Die (Ost-)Berliner gewannen alle vier Vergleiche mit dem 1. FCF - zuletzt daheim aber nur knapp mit 2:1.

Aufrufe: 030.10.2017, 07:04 Uhr
Hans EberhardAutor